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Buddenbrooks-Fünfter Teil-Drittes Kapitel

时间:2022-03-18来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Buddenbrooks
Der Chef der Firma »Johann Buddenbrook« hatte seinen Bruder bei dessen Ankunft mit einem längeren, prüfenden Blick gemessen, er hatte ihm während der ersten Tage eine ganz unauffällige und beiläufige Beobachtung zugewandt, und dann, ohne daß ein Urteil auf seinem ruhigen und diskreten Gesicht zu lesen gewesen wäre, schien seine Neugier befriedigt, seine Meinung abgeschlossen zu sein. Er sprach mit ihm im Familienkreise mit gleichgültigem Tone über gleichgültige Dinge und amüsierte sich wie die übrigen, wenn Christian irgendeine Vorstellung gab …
 
Nach acht Tagen etwa sagte er zu ihm: »Wir werden also zusammen arbeiten, mein Junge?… Soviel ich weiß, bist du mit Mamas Wunsch im Einverständnis, nicht wahr?… Na, wie du weißt, ist Marcus mein Kompagnon geworden, gegen die Quote, die seinem eingezahlten Vermögen entspricht. Ich denke mir, daß du äußerlich, als mein Bruder, ungefähr seinen früheren Platz einnehmen wirst, eine Prokuristenstellung … wenigstens repräsentativ … Was deine Beschäftigung betrifft, so weiß ich ja nicht, wie weit deine kaufmännischen Kenntnisse vorgeschritten sind. Ich denke mir, daß du bislang ein bißchen gebummelt hast, wie?… Jedenfalls wird dir in der Hauptsache die englische Korrespondenz am meisten zusagen … Dann aber muß ich dich um eines bitten, mein Lieber! In deiner Eigenschaft als Bruder des Chefs nimmst du natürlich tatsächlich unter den übrigen Angestellten eine bevorzugte Stellung ein … aber ich brauche dir nicht zu sagen, nicht wahr, daß du ihnen viel mehr durch Gleichstellung und energische Pflichterfüllung imponierst, als indem du von Vorrechten Gebrauch machst und dir Freiheiten nimmst. Also die Kontorstunden innehalten und immer die dehors wahren, wie?…«
 
Und dann machte er ihm einen Vorschlag in betreff der Prokura, den Christian ohne Besinnen und Handeln akzeptierte: mit einem verlegenen und zerstreuten Gesicht, das von sehr wenig Habsucht und einem eifrigen Bestreben zeugte, die Sache rasch zu erledigen.
 
Am folgenden Tage führte Thomas ihn in die Kontors ein, und Christians Tätigkeit im Dienste der alten Firma begann …
 
Die Geschäfte hatten nach dem Tode des Konsuls ihren ununterbrochenen und soliden Gang genommen. Aber bald wurde bemerkbar, daß, seitdem Thomas Buddenbrook die Zügel in Händen hielt, ein genialerer, ein frischerer und unternehmenderer Geist den Betrieb beherrschte. Hie und da ward etwas gewagt, hie und da ward der Kredit des Hauses, der unter dem früheren régime eigentlich bloß ein Begriff, eine Theorie, ein Luxus gewesen war, mit Selbstbewußtsein angespannt und ausgenützt … Die Herren an der Börse nickten einander zu. »Buddenbrook will mit avec Geld verdienen«, sagten sie. Aber sie fanden es doch ganz gut, daß Thomas den ehrenfesten Herrn Friedrich Wilhelm Marcus wie eine Bleikugel am Fuße hinter sich drein zu ziehen hatte. Herrn Marcus' Einfluß bildete das retardierende Moment im Gang der Geschäfte. Er strich mit zwei Fingern sorgsam über seinen Schnurrbart, rückte mit peinlicher Ordnungsliebe seine Schreibutensilien und das Glas Wasser zurecht, das stets auf seinem Pulte stand, prüfte eine Sache mit abwesendem Gesichtsausdruck von mehreren Seiten und hatte übrigens die Gewohnheit, fünf- oder sechsmal während der Kontorzeit hinaus auf den Hof und in die Waschküche zu gehen, um seinen ganzen Kopf unter den Strahl der Wasserleitung zu halten und sich so zu erfrischen.
 
»Die beiden ergänzen sich«, sagten die Chefs der größeren Häuser zueinander: Konsul Huneus vielleicht zu Konsul Kistenmaker; und unter Schiffsleuten und Speichereiarbeitern wie in den kleinen Bürgersfamilien wiederholte man sich dieses Urteil, denn die Stadt nahm Anteil daran, wie der junge Buddenbrook »de Saak woll befingern« werde … Auch Herr Stuht in der Glockengießerstraße sagte zu seiner Frau, welche in den ersten Kreisen verkehrte: »Die beiden ergänzen sich ganz gaut, will 'k di man vertellen!«
 
Die »Persönlichkeit« im Geschäfte aber, darüber bestand kein Zweifel, war dennoch der jüngere der beiden Kompagnons. Das zeigte sich schon darin, daß er es war, der mit den Bediensteten des Hauses, mit den Kapitänen, den Geschäftsführern in den Speicherkontors, den Fuhrleuten und den Lagerarbeitern zu verkehren wußte. Er verstand es, mit Ungezwungenheit ihre Sprache zu reden und sich dennoch in unnahbarer Entfernung zu halten … Wenn aber Herr Marcus zu einem biederen Arbeitsmann: »Verstahn Sie mich?« sagte, so klang dies so völlig unmöglich, daß sein Sozius, ihm gegenüber am Pulte, einfach anfing zu lachen, auf welches Zeichen das ganze Kontor sich der Heiterkeit überließ.
 
Thomas Buddenbrook, ganz voll von dem Wunsche, der Firma den Glanz zu wahren und zu mehren, der ihrem alten Namen entsprach, liebte es überhaupt, im täglichen Kampf um den Erfolg seine Person einzusetzen, denn er wußte wohl, daß er seinem sicheren und eleganten Auftreten, seiner gewinnenden Liebenswürdigkeit, seinem gewandten Takt im Gespräche manch gutes Geschäft verdankte.
 
»Ein Geschäftsmann darf kein Bürokrat sein!« sagte er zu Stephan Kistenmaker – von »Kistenmaker & Söhne« – seinem ehemaligen Schulkameraden, dessen geistig überlegener Freund er geblieben war, und der auf jedes seiner Worte horchte, um es dann als seine eigene Meinung weiterzugeben … »Es gehört Persönlichkeit dazu, das ist mein Geschmack. Ich glaube nicht, daß ein großer Erfolg vom Kontorbock aus zu erkämpfen ist … wenigstens würde er mir nicht viel Freude machen. Der Erfolg will nicht bloß am Pulte berechnet sein … Ich habe stets das Bedürfnis, den Gang der Dinge ganz gegenwärtig mit Blick, Mund und Geste zu dirigieren … ihn mit dem unmittelbaren Einfluß meines Willens, meines Talentes, meines Glückes, wie du es nennen willst, zu beherrschen. Aber das kommt leider allmählich aus der Mode, dies persönliche Eingreifen des Kaufmannes … Die Zeit schreitet fort, aber sie läßt, wie mich dünkt, das Beste zurück … Der Verkehr erleichtert sich immer mehr, die Kurse sind immer schneller bekannt … Das Risiko verringert sich und mit ihm auch der Profit … Ja, die alten Leute hatten es anders. Mein Großvater zum Beispiel … er kutschierte vierspännig nach Süddeutschland, der alte Herr mit seinem Puderkopf und seinen Eskarpins, als preußischer Heereslieferant. Und dann scharmierte er umher und ließ seine Künste spielen und machte ein unglaubliches Geld, Kistenmaker! – Ach, ich fürchte beinahe, daß der Kaufmann eine immer banalere Existenz wird, mit der Zeit …«
 
So klagte er manchmal, und darum waren es im Grunde seine liebsten Geschäfte, wenn er ganz gelegentlich, auf einem Familienspaziergange vielleicht, in eine Mühle eintrat, mit dem Besitzer, der sich geehrt fühlte, plauderte und leichthin, en passant, in guter Laune, einen guten Kontrakt mit ihm abschloß … Dergleichen lag seinem Sozius fern.
 
… Was Christian betraf, so schien er sich zunächst mit wirklichem Eifer und Vergnügen seiner Tätigkeit zu widmen; ja, er schien sich ausnehmend wohl und zufrieden darin zu befinden und hatte während mehrerer Tage eine Art, mit Appetit zu essen, seine kurze Pfeife zu rauchen und seine Schultern in dem englischen Jackett zurechtzuschieben, die seiner behaglichen Genugtuung Ausdruck gab. Er ging morgens ungefähr gleichzeitig mit Thomas ins Kontor hinunter und nahm neben Herrn Marcus und seinem Bruder schräg gegenüber in seinem verstellbaren Armsessel Platz, denn er hatte wie die beiden Chefs einen Armsessel. Zunächst las er die »Anzeigen«, wobei er in Gemütlichkeit seine Morgenzigarette zu Ende rauchte. Dann holte er sich aus dem unteren Pultschranke einen alten Kognak, streckte die Arme aus, um sich Bewegungsfreiheit zu verschaffen, sagte »Na!« und ging, während er die Zunge zwischen den Zähnen umherwandern ließ, guten Mutes zur Arbeit über. Seine englischen Briefe waren ganz außerordentlich gewandt und wirksam, denn wie er das Englische sprach, schlechthin, ungewählt, gleichgültig und mühelos dahinplätschernd, so schrieb er es auch.
 
Seiner Art gemäß verlieh er im Familienkreise der Stimmung Worte, die ihn erfüllte.
 
»Der Kaufmannsstand ist doch ein schöner, wirklich beglückender Beruf!« sagte er. »Solide, genügsam, emsig, behaglich … ich bin wahrhaftig ganz dafür geboren! Und so als Angehöriger des Hauses, wißt ihr … kurz, ich fühle mich so wohl wie nie. Man kommt morgens frisch ins Kontor, man sieht die Zeitung durch, raucht, denkt an dies und jenes und wie gut man es hat, nimmt seinen Kognak und arbeitet mal eben ein bißchen. Es kommt die Mittagszeit, man ißt mit seiner Familie, ruht sich aus, und dann geht's wieder an die Arbeit … Man schreibt, man hat gutes, glattes, reinliches Firmenpapier, eine gute Feder … Lineal, Papiermesser, Stempel, alles ist prima Sorte, ordentlich … und damit erledigt man alles, emsig, nach der Reihe, eins nach dem anderen, bis man schließlich zusammenpackt. Morgen ist wieder ein Tag. Und wenn man zum Abendbrot hinaufgeht, fühlt man sich so durchdringend zufrieden … jedes Glied fühlt sich zufrieden … die Hände fühlen sich zufrieden …!«
 
»Gott, Christian!« rief Tony. »Du machst dich ja lächerlich! Die Hände fühlen sich zufrieden …«
 
»Doch! Ja! Das kennst du also nicht? Ich meine …« Und ereiferte sich in dem Bestreben, dies auszudrücken, dies zu erklären … »Man schließt die Faust, weißt du … sie ist nicht besonders kräftig, denn man ist müde von der Arbeit. Aber sie ist nicht feucht … sie ärgert einen nicht … Sie fühlt sich selbst gut und behaglich an … Es ist ein Gefühl von Selbstgenügsamkeit … Man kann ganz stillsitzen, ohne sich zu langweilen …«
 
Alle schwiegen. Dann sagte Thomas ganz gleichgültig, um seinen Widerwillen zu verbergen: »Mir scheint, daß man nicht arbeitet, damit …« Aber er brach ab, er wiederholte nichts. »Ich wenigstens habe andere Ziele dabei vor Augen«, fügte er hinzu.
 
Christian jedoch, dessen Augen wanderten, überhörte dies, denn er befand sich in Gedanken, und alsbald begann er eine Geschichte aus Valparaiso zu erzählen, eine Mord- und Totschlagaffäre, bei der er persönlich zugegen gewesen war … »Aber da reißt der Kerl das Messer heraus – –« Aus irgendwelchen Gründen wurden solche Erzählungen, an denen Christian reich war, und über die Madame Grünlich sich köstlich amüsierte, während die Konsulin, Klara und Klothilde sich entsetzten und Mamsell Jungmann nebst Erika mit offenem Munde zuhörten, von Thomas stets ohne Beifall aufgenommen. Er pflegte sie mit kühlen und spöttischen Bemerkungen zu begleiten und sich den deutlichen Anschein zu geben, als glaube er, daß Christian übertreibe und blagiere … was sicherlich nicht der Fall war; aber er erzählte mit Verve und Farbe. Erfuhr Thomas es nicht gern, daß sein jüngerer Bruder weiter herumgekommen sei und mehr gesehen habe als er? Oder empfand er mit Widerwillen ein Lob der Unordnung und der exotischen Gewalttätigkeit in diesen Messer- und Revolvergeschichten?… Feststeht, daß Christian sich durchaus nicht um die Ablehnung seiner Erzählungen von seiten seines Bruders bekümmerte; er selbst war allzusehr in Anspruch genommen von seinen Schilderungen, als daß er auf Erfolg oder Mißerfolg bei anderen geachtet hätte, und wenn er geendet hatte, so blickte er nachdenklich und abwesend im Zimmer um.
 
Wenn überhaupt das Verhältnis der beiden Buddenbrooks zueinander mit der Zeit sich nicht zum Guten gestaltete, so war Christian dabei nicht derjenige, der es sich beifallen ließ, irgendwelche Gehässigkeit gegen seinen Bruder zu zeigen oder zu hegen, sich irgendeine Meinung, ein Urteil, eine Abschätzung desselben anzumaßen. Er ließ mit stillschweigender Selbstverständlichkeit keinen Zweifel darüber, daß er die Überlegenheit, den größeren Ernst, die größere Fähigkeit, Tüchtigkeit und Respektabilität des Älteren anerkannte. Aber gerade diese unbegrenzte, gleichgültige und kampflose Unterordnung reizte Thomas, denn Christian ging bei jeder Gelegenheit leichten Herzens so weit darin, daß es den Anschein gewann, als lege er überhaupt gar keinen Wert auf Überlegenheit, Tüchtigkeit, Respektabilität und Ernst.
 
Er schien es durchaus nicht zu bemerken, daß der Firmenchef ihm mehr und mehr mit stillem Unwillen entgegenkam … wozu derselbe Gründe hatte, denn leider begann Christians geschäftlicher Eifer bereits nach der ersten Woche, mehr noch jedoch nach der zweiten, sich erheblich zu verringern. Dies äußerte sich zuerst darin, daß die Vorbereitungen zur Arbeit, die anfangs wie eine künstlich und raffiniert verlängerte Vorfreude ausgesehen hatten: das Zeitunglesen, Frühstückszigarettenrauchen und Kognaktrinken immer mehr Zeit in Anspruch nahmen und sich schließlich über den ganzen Vormittag erstreckten. Dann aber machte es sich ganz von selbst, daß Christian sich über den Zwang der Kontorstunden hinwegzusetzen begann, daß er des Morgens immer später mit seiner Frühstückszigarette erschien, um Vorbereitungen zur Arbeit zu treffen, daß er mittags zum Essen in den Klub ging und zu spät, zuweilen erst abends, zuweilen auch gar nicht zurückkehrte …
 
Dieser Klub, dem vorwiegend unverheiratete Kaufleute angehörten, besaß im ersten Stock eines Weinrestaurants ein paar komfortable Lokalitäten, woselbst man seine Mahlzeiten nahm und sich zu zwanglosen und oft nicht ganz harmlosen Unterhaltungen zusammenfand: denn es gab eine Roulette. Auch einige ein wenig flatterhafte Familienväter, wie Konsul Kröger und selbstverständlicherweise Peter Döhlmann, waren Mitglieder, und der Polizeisenator Cremer war hier »der erste Mann an der Spritze«. So drückte Doktor Gieseke, Andreas Gieseke, Sohn des Branddirektors, sich aus, Christians alter Schulkamerad, der in der Stadt sich als Rechtsanwalt niedergelassen hatte, und dem sich, trotzdem er für einen ziemlich wüsten Suitier galt, der junge Buddenbrook alsbald in erneuerter Freundschaft anschloß.
 
Christian oder, wie er schlecht und recht meistens genannt wurde, Krischan, der aus früherer Zeit mit allen mehr oder weniger bekannt oder befreundet war – denn die meisten waren Schüler des seligen Marcellus Stengel –, ward hier mit offenen Armen empfangen, denn wenn auch weder Kaufleute noch Gelehrte seine Geistesfähigkeiten für groß hielten, so kannte man doch seine amüsante, gesellschaftliche Begabung. In der Tat gab er hier seine besten Vorstellungen, erzählte er hier seine besten Geschichten. Er machte am Klubklavier einen Virtuosen, er ahmte englische und transatlantische Schauspieler und Opernsänger nach, er gab in der harmlosesten und unterhaltendsten Art Weiberaffären aus verschiedenen Gegenden zum besten – denn kein Zweifel: Christian Buddenbrook war ein »Suitier« –, er berichtete Abenteuer, die er auf Schiffen, auf Eisenbahnen, in St. Pauli, in Whitechapel, im Urwald erlebt hatte … Er erzählte bezwingend, hinreißend, in mühelosem Fluß, mit leicht klagender und schleppender Aussprache, burlesk und harmlos wie ein englischer Humorist. Er erzählte die Geschichte eines Hundes, der in einer Schachtel von Valparaiso nach San Franzisko geschickt worden und obendrein räudig war. Gott weiß, worin eigentlich die Pointe der Anekdote bestand; aber in seinem Munde war sie von ungeheurer Komik. Und wenn dann ringsumher sich niemand vor Lachen zu lassen wußte, so saß er selbst, mit seiner großen, gebogenen Nase, seinem dünnen, zu langen Halse und seinem rötlichblonden, schon spärlichen Haar und ließ, einen unruhigen und unerklärlichen Ernst auf dem Gesichte, eins seiner mageren, nach außen gekrümmten Beine über das andere geschlagen, seine kleinen, runden, tiefliegenden Augen nachdenklich umherschweifen … Beinahe schien es, als lache man auf seine Kosten, als lache man über ihn … Aber daran dachte er nicht.
 
Zu Hause erzählte er mit besonderer Vorliebe von seinem Kontor in Valparaiso, von der unmäßigen Temperatur, die dort geherrscht, und von einem jungen Londoner namens Johnny Thunderstorm, einem Bummelanten, einem unglaublichen Kerl, den er, »Gott verdamm' mich, niemals hatte arbeiten sehen«, und der doch ein sehr gewandter Kaufmann gewesen sei … »Du lieber Gott!« sagte er. »Bei der Hitze! Na, der Chef kommt ins Kontor … wir liegen, acht Mann, wie die Fliegen umher und rauchen Zigaretten, um wenigstens die Moskitos wegzujagen. Du lieber Gott! ›Nun‹, sagt der Chef, ›Sie arbeiten nicht, meine Herren?!‹ … ›No, Sir!‹ sagt Johnny Thunderstorm. ›Wie Sie sehen, Sir!‹ Und dabei blasen wir ihm alle unseren Zigarettenrauch ins Gesicht. Du lieber Gott!«
 
»Warum sagst du eigentlich fortwährend ›Du lieber Gott‹?« fragte Thomas gereizt. Aber das war es nicht, was ihn ärgerte. Sondern er fühlte, daß Christian diese Geschichte nur deshalb mit soviel Freude erzählte, weil sie ihm eine Gelegenheit bot, mit Spott und Verachtung von der Arbeit zu sprechen.
 
Dann ging ihre Mutter diskret zu etwas anderem über.
 
Es gibt viele häßliche Dinge auf Erden, dachte die Konsulin Buddenbrook, geborene Kröger. Auch Brüder können sich hassen und verachten; das kommt vor, so schauerlich es klingt. Aber man spricht nicht davon. Man vertuscht es. Man braucht nichts davon zu wissen. 
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