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Buddenbrooks-Vierter Teil-Viertes Kapitel

时间:2022-03-17来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Vierter Teil
Als Konsul Buddenbrook mit Siegismund Gosch in die Versammlung zurückkehrte, bot der Saal ein behaglicheres Bild als vor einer Viertelstunde. Er war von zwei großen Paraffinlampen erleuchtet, die auf dem Wortführertisch standen, und in ihrem gelben Licht saßen und standen die Herren beieinander, gossen sich Flaschenbier in blanke Seidel, stießen an und plauderten geräuschvoll in fröhlichster Stimmung. Frau Suerkringel, die Witwe Suerkringel war dagewesen, sie hatte sich treuherzig ihrer eingeschlossenen Gäste angenommen, mit beredten Worten, da die Belagerung ja noch lange dauern könne, eine kleine Stärkung in Vorschlag gebracht und sich die erregten Zeiten zunutze gemacht, um eine bedeutende Quantität ihres hellen und ziemlich spirituösen Bieres abzusetzen. Soeben, beim Wiedereintritt der beiden Unterhändler, schleppte der Hausknecht in Hemdärmeln und mit wohlmeinendem Lächeln einen neuen Vorrat von Flaschen herbei, und obgleich der Abend vorgeschritten, obgleich es zu spät war, der Verfassungsrevision noch Aufmerksamkeit zu schenken, war niemand geneigt, schon jetzt dies Beisammensein zu unterbrechen und nach Hause zu gehen. Mit dem Kaffee war es in jedem Fall für heute vorbei …
 
Nachdem der Konsul mehrere Händedrücke entgegengenommen, die ihn zu seinem Erfolge beglückwünschten, begab er sich ohne Verzug zu seinem Schwiegervater. Lebrecht Kröger schien der einzige zu sein, dessen Stimmung sich nicht verbessert hatte. Hoch, kalt und abweisend saß er an seinem Platze und antwortete auf den Bericht, in diesem Augenblick fahre der Wagen vor, mit höhnischer Stimme, die vor Erbitterung mehr als vor Greisenalter zitterte: »Beliebt der Pöbel, mich in mein Haus zurückkehren zu lassen?«
 
Mit steifen Bewegungen, die nicht im entferntesten an die scharmanten Gesten gemahnten, die man sonst an ihm kannte, ließ er sich den Pelzmantel um die Schultern legen und schob, da der Konsul sich erbot, ihn zu begleiten, mit einem nachlässigen »merci« seinen Arm unter den seines Schwiegersohnes.
 
Die majestätische Kalesche, mit zwei großen Laternen am Bock, hielt vor der Tür, woselbst man nun zur herzlichen Genugtuung des Konsuls begann, die Lampen in Brand zu setzen, und die beiden stiegen ein. Steil, stumm, ohne sich zurückzulehnen, mit halb geschlossenen Augen saß Lebrecht Kröger, die Wagendecke über den Knien, zur Rechten des Konsuls, während der Wagen durch die Straßen rollte, und unter den kurzen Spitzen seines weißen Schnurrbartes liefen seine abwärts gezogenen Mundwinkel in zwei senkrechte Falten aus, die sich bis zum Kinn hinunterzogen. Der Grimm über die erlittene Demütigung zehrte und nagte in ihm. Matt und kalt blickte er auf das leere Polster ihm gegenüber.
 
In den Straßen ging es lebhafter zu als an einem Sonntagabend. Augenscheinlich herrschte Feststimmung. Das Volk, entzückt über den glücklichen Verlauf der Revolution, zog wohlgelaunt umher. Es wurde sogar gesungen. Hie und da schrien Jungen Hurra! wenn der Wagen vorüberfuhr, und warfen ihre Mützen in die Luft.
 
»Ich glaube wahrhaftig, Sie lassen sich die Sache zu nahegehn, Vater«, sagte der Konsul. »Wenn man bedenkt, was für eine Narrensposse das Ganze war … Eine Farce …« Und um irgendeine Antwort und Äußerung des Alten zu erlangen, fing er an, lebhaft über die Revolution im allgemeinen zu sprechen … »Wenn die besitzlose Menge zu der Erkenntnis gelangte, wie wenig sie in diesen Zeiten ihrer eigenen Sache dient … Ach, mein Gott, es ist überall das nämliche! Ich hatte heute nachmittag ein kurzes Gespräch mit dem Makler Gosch, diesem wunderlichen Manne, der alles mit den Augen eines Poeten und Stückeschreibers betrachtet … Sehen Sie, Schwiegervater, die Revolution ist in Berlin an ästhetischen Teetischen vorbereitet worden … Dann hat das Volk die Sache ausgefochten und seine Haut zu Markte getragen … Wird es auf seine Kosten kommen?«
 
»Sie täten gut, das Fenster an Ihrer Seite zu öffnen«, sagte Herr Kröger.
 
Johann Buddenbrook warf ihm einen raschen Blick zu und ließ eilig die Glasscheibe nieder.
 
»Fühlen Sie sich nicht ganz wohl, lieber Vater?« fragte er besorgt …
 
»Nein. Durchaus nicht«, antwortete Lebrecht Kröger streng.
 
»Sie haben einen Imbiß und Ruhe nötig«, sagte der Konsul, indem er, um irgend etwas zu tun, die Felldecke fester um die Knie seines Schwiegervaters zog.
 
Plötzlich – die Equipage rasselte durch die Burgstraße – geschah etwas Erschreckendes. Als nämlich der Wagen, fünfzehn Schritte etwa von dem in Halbdunkel getauchten Gemäuer des Tores, eine Ansammlung lärmender und vergnügter Gassenjungen passierte, flog durch das offene Fenster ein Stein herein. Es war ein ganz harmloser Feldstein, kaum von der Größe eines Hühnereies, der, zur Feier der Revolution von der Hand irgendeines Krischan Snut oder Heine Voß geschleudert, sicherlich nicht böse gemeint und wahrscheinlich gar nicht nach dem Wagen gezielt worden war. Lautlos kam er durchs Fenster herein, prallte lautlos gegen Lebrecht Krögers von dickem Pelze bedeckte Brust, rollte ebenso lautlos an der Felldecke hinab und blieb am Boden liegen.
 
»Täppische Flegelei!« sagte der Konsul ärgerlich. »Ist man denn heute abend aus Rand und Band?… Aber er hat Sie nicht verletzt, wie, Schwiegervater?«
 
Der alte Kröger schwieg, er schwieg beängstigend. Es war zu dunkel im Wagen, um den Ausdruck seines Gesichtes zu unterscheiden. Gerader, höher, steifer noch, denn zuvor, saß er, ohne das Rückenpolster zu berühren. Dann aber kam es ganz tief aus ihm heraus … langsam, kalt und schwer, ein einziges Wort: »Die Canaille.«
 
Aus Besorgnis, ihn noch mehr zu reizen, antwortete der Konsul nicht. Der Wagen rollte mit hallendem Geräusch durch das Tor und befand sich drei Minuten später in der breiten Allee vor dem mit vergoldeten Spitzen versehenen Gatter, welches das Krögersche Besitztum begrenzte. Zu beiden Seiten der breiten Gartenpforte, die den Eingang zu einer mit Kastanien besetzten Anfahrt zur Terrasse bildete, brannten hell zwei Laternen mit vergoldeten Knöpfen auf ihren Deckeln. Der Konsul entsetzte sich, als er hier in das Gesicht seines Schwiegervaters sah. Es war gelb und von schlaffen Furchen zerrissen. Der kalte, feste und verächtliche Ausdruck, den der Mund bis dahin bewahrt, hatte sich zu einer schwachen, schiefen, hängenden und blöden Greisengrimasse verzerrt … Der Wagen hielt an der Terrasse.
 
»Helfen Sie mir«, sagte Lebrecht Kröger, obgleich der Konsul, der zuerst ausgestiegen war, schon die Felldecke zurückwarf und ihm Arm und Schulter als Stütze darbot. Er führte ihn auf dem Kiesboden langsam die wenigen Schritte bis zu der weißglänzenden Freitreppe, die zum Speisezimmer emporführte. Am Fuße der Stufen knickte der Greis in die Knie. Der Kopf fiel so schwer auf die Brust, daß der hängende Unterkiefer mit klapperndem Geräusch gegen den oberen schlug. Die Augen verdrehten sich und brachen …
 
Lebrecht Kröger, der à la mode-Kavalier, war bei seinen Vätern. 
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