Das deutsche Justiz-Ministerium hat den Text für ein Gesetz zum 1. Mal anders geschrieben als sonst. Viele wichtige Wörter waren in der weiblichen Form, zum Beispiel „Arbeit-Nehmerin“ statt „Arbeit-Nehmer“. Es gab aber viel Kritik. Darum hat das Ministerium den Text wieder geändert.
In dem Gesetz geht es um das Insolvenz-Recht. Es geht um die Frage: Was passiert, wenn eine Firma kein Geld mehr hat? Überall in dem Text, wo es um Personen geht, hat das Ministerium weibliche Formen verwendet.
Das ist neu. Normalerweise werden in deutschen Gesetzen immer männliche Formen verwendet. Ein Chef von einer Firma wird „der Geschäfts-Führer“ genannt. Alle Chefinnen sind damit aber auch gemeint. Das heißt: Die männliche Form gilt auch für Frauen. Das finden einige Menschen ungerecht.
Ein Sprecher von dem Justiz-Ministerium sagt: Bei Gesetzen soll man auch in der Sprache zeigen, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind. Darum gab es in dem Text für das Gesetz dieses Mal nur weibliche Formen. Damit waren dann auch die Männer gemeint.
Gesetze müssen aber zwischen den Ministerien abgesprochen werden. Und das Innen-Ministerium war gegen den Text mit den weiblichen Formen. Ein Sprecher sagte: Wenn nur weibliche Formen im Gesetz stehen, dann sind auch nur Frauen gemeint. Und das verstößt gegen die Verfassung.
Am Ende hat das Justiz-Ministerium die weiblichen Formen wieder aus dem Text gestrichen. Also stehen nun wieder überall die männlichen Formen.
Was bedeutet ...
Ministerium
Ein Ministerium ist ein Teil von einer Regierung. Der Chef von einem Ministerium ist ein Minister oder eine Ministerin. In dem Ministerium arbeiten aber noch viele andere Mitarbeiter. Die meisten von ihnen sind Beamte. Sie schreiben zum Beispiel neue Gesetze.