Papst Franziskus hat eine wichtige Entscheidung getroffen. Sie bedeutet: Opfer von Missbrauch in der katholischen Kirche haben jetzt mehr Rechte.
Bisher war es so: Die katholische Kirche hat fast nie über Missbrauch gesprochen. Sie hat gesagt: Wenn so etwas bei uns passiert, regeln wir das selbst. Der Staat und seine Gerichte brauchen davon nichts zu erfahren. Das bleibt ein Geheimnis von der katholischen Kirche.
Papst Franziskus hat diese Regel geändert. Jetzt dürfen auch Gerichte lesen, was in der katholischen Kirche bei Missbrauchs-Prozessen passiert ist. Sie dürfen auch lesen, was Opfer gesagt haben.
Fach-Leute finden die neue Regel gut. Sie sagen: Die Entscheidung kommt zur richtigen Zeit.
Was bedeutet ...
Papst
Der Papst leitet die katholische Kirche in der ganzen Welt. Er ist der oberste Chef der Katholiken. Der Papst wohnt und arbeitet im Vatikan in der italienischen Hauptstadt Rom. Wenn ein Priester zum Papst gewählt wird, darf er sich einen neuen Vornamen geben. Er wird dann nur noch bei diesem Vornamen genannt.
Sexueller Missbrauch
Sexueller Missbrauch ist, wenn ein Mensch einen anderen Mensch zwingt, ihn oder sie an intimen Körper-Bereichen zu berühren oder mit ihm oder ihr Sex zu haben. Sexueller Missbrauch kann aber auch schon dort beginnen, wenn ein Mensch einen anderen Menschen so berührt, dass es dem anderen Menschen unangenehm ist. Sexueller Missbrauch ist ein Verbrechen und wird bestraft. Wer sich nicht traut, zur Polizei zu gehen, kann auch bei Beratungsstellen Hilfe bekommen. Man kann zum Beispiel beim Verein „Der Weiße Ring“ anrufen: Die Telefonnummer ist 116 006.