Während das Adjektiv die Beschaffenheit einer Person oder einer Sache beschreibt,
bezeichnet das Adverb die näheren Umstände einer Tätigkeit, eines Vorganges oder Zustandes.
Wichtig ist also zunächst die Unterscheidung zwischen Adjektiv und Adverb.
Beispiel für den Gebrauch als Adjektiv:
Der tapfere Held...
In diesem Beispiel wird eine Person (hier „Held") näher beschrieben.
* * *
Beispiel für den Gebrauch als Adverb:
Dieser Held kämpft tapfer.
In diesem Fall wird nicht unser „Held" selbst charakterisiert, sondern
das Adverb gibt uns nähere Information darüber, w i e er kämpft.
Es bezieht sich somit auf das Verb (hier: „kämpfen").
Merke: Das Adjektiv bezieht sich auf ein Nomen (und ausnahmsweise auch mal auf ein Pronomen).
Das Adverb bezieht sich auf ein Verb.
Man unterscheidet folgende Arten von Adverbien:
Lokaladverb auf die Frage: Wo? Woher? Wohin?
hier, dort, dorther, überall, irgendwo, bergauf, bergab, rechts, heim, weg, hinein...
Temporaladverb auf die Frage: Wann? Seit wann? Bis wann? Wie lange?
heute, immer, bisher, beizeiten, noch, jetzt, einst, danach, morgen, stets...
Modaladverb auf die Frage: Wie? Wie sehr?
sehr, gern, kaum, vielleicht, heftig, beinahe, teilweise, sogar, genug, sonst, kopfüber...
Kausaladverb auf die Frage: Warum? Weshalb?
darum, deshalb, deswegen, daher, folglich, trotzdem, hierzu...
Bestimmte Umstände können durchaus in unterschiedlichem Maße auftreten.
Deshalb lassen sich einige Adverbien auch steigern.
Regelmäßige Steigerung
früh
spät
oft
wenig
wohl
eh früher
später
öfter / des öfteren
weniger
wohler
eher am frühesten
am spätesten
- - - (am häufigsten)
am wenigsten
am wohlsten
am ehesten, ehestens
Unregelmäßige Steigerung
gern
viel
wenig
bald lieber
mehr
minder
eher am liebsten
am meisten, meistens
am mindesten, mindestens
am ehesten, ehestens
Das Adverb kann sich aber nicht nur mit einem Verb verbinden, sondern auch mit einem Adjektiv,
einem Adverb und sogar mit einem Nomen:
mit einem Verb: Meine Freundin kommt bald.
mit einem Adjektiv: Ihre Haare sind sehr lang.
mit einem Adverb: Sie kommt sehr bald.
mit einem Nomen: Meine Freundin dort...
* * *
Entsprechend unterschiedlich kann auch die Verwendung eines Adverbs im Satz sein:
als Adverbiale Ich denke oft an Piroschka.
als Präpositionalobjekt Meine Ferien dort waren unvergesslich.
als Attribut Sie war ein sehr hübsches Mädchen.
zur Einleitung eines Relativsatzes Ich behalte sie in Erinnerung, wie sie als Siebzehnjährige aussah.
zur Einleitung eines Fragesatzes Ich weiß nicht, warum ich sie niemals wieder sah.
In dem Abschnitt, der sich mit der Untersuchung des Satzes (Syntax) beschäftigt,
lernen wir neben dem Adverb auch die Adverbiale Bestimmung kennen.