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德语故事:Unter der Erde: Alices Tränenmeer

时间:2010-08-27 16:35来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 德语故事

Alice sah sich ein zweites Mal in der Halle um, dabei entdeckte sie auf einem kleinen Glastisch einen winzigen goldenen Schlüssel. Nur er wollte in keines der vielen Türschlösser passen. Entweder waren die Schlösser zu groß oder ihr Schlüssel zu klein. "Ich suche ein kleines Weißes Kaninchen", sagte sie leise und drehte dabei einen Türknauf. Aber auch diese Tür öffnete sich nicht und niemand war da, der ihr hätte helfen können.

 



Nun betrachtete sie den Raum noch genauer, schob dann vorsichtig einen kurzen roten Vorhang an der Wand beiseite, den sie zuvor nicht beachtet hatte. Und siehe da! Dahinter verbarg sich eine kleine, nur etwa 40 Zentimeter große Tür, mit einem winzigen Schlüsselloch!

Ja, das war sicher das passende Schloss für den kleinen Schlüssel! Die Tür sprang auf und Alice wollte natürlich hineinschauen, musste dazu aber zuerst in die Knie und dann auf alle Viere gehen, um endlich hineinschauen zu können.

"Oh!" Dahinter verbarg sich ein wunderschöner Blumengarten! Er war wie ein Labyrinth angelegt mit ineinander verschlungenen Wegen und hohen Hecken. "Wenn ich nur wüsste, wie ich da hinein kommen kann", fragte sich Alice ungeduldig. "Ich möchte mich wie ein Fächer zusammenfalten und dann wie ein Teleskop ineinanderschieben können!" Nur, wie sollte sie das anstellen? Es schien ihr ganz unnütz, länger bei der kleinen Tür zu warten, denn in der unterirdischen Höhle hier waren bereits so viele ungewöhnliche Dinge passiert, dass sie hoffte, in der Halle noch einmal etwas Überraschendes zu entdecken. Also ging sie erneut umher.

 



"Siehst du, da auf dem Tisch steht ein Fläschchen", sagte sie zu sich selbst. Tatsächlich fand sie also auch diesmal wieder etwas. "Die kleine Flasche war vorher noch nicht da", stellte Alice mit detektivischem Instinkt fest. Um den Flaschenhals herum war ein Zettel gebunden, auf dem stand: "Trink mich!" "Nun ja, das werde ich tun, aber ich sehe zuerst nach, ob ein Totenkopf darauf ist", sagte Alice, denn sie wusste, das bedeutete, dass die Flasche Gift enthielt. Als sie sich vergewissert hatte, dass das nicht der Fall war, kostete sie. "Mmh!" Der Saft schmeckte nach Kirschkuchen mit Schlagsahne, Ananas, Karamellbonbon und warmem, mit Butter bestrichenem Toast. "Köstlich!" Nach und nach trank Alice die Flasche ganz leer.

Aber, "was für ein eigenartig kribbeliges Gefühl!" dachte sie, als sie merkte, dass plötzlich in ihrem Körper etwas Seltsames vor sich ging. "Ich schrumpfe!", rief sie dann gespannt. Ihr Gesicht begann zu strahlen bei dem Gedanken, dass sie nun die geeignete Größe haben würde, um durch die kleine Türöffnung in den rätselhaften Garten zu gelangen. Jetzt war sie tatsächlich gerade noch 25 Zentimeter groß und wollte also gleich hineingehen. Aber, arme Alice! Als sie an die Tür kam, bemerkte sie, dass sie beim Trinken aus der Flasche den goldenen Schlüssel auf den Tisch gelegt hatte und die Tür mittlerweile wieder zugefallen war.

"Oh, wie ärgerlich, ich habe den goldenen Schlüssel auf dem Tisch vergessen!", sagte sie. Sie ging zurück, den Schlüssel zu holen, aber, sie konnte ihn in ihrem jetzigen Zustand unmöglich erreichen. Zwar sah sie ihn von unten durch den gläsernen Tisch hindurch oben liegen, als sie aber an einem der Tischbeine hinaufklettern wollte, rutschte sie sofort wieder hinunter. Sie versuchte es immer und immer wieder, und als sie sich schon ganz müde geklettert hatte, setzte sich die kleine Alice hin und weinte. "Still, Alice, hör sofort auf zu weinen!", sagte sie augenblicklich mit strenger Stimme zu sich selbst. Ja, sie gab sich oft selbst Anweisungen, müsst ihr wissen. Manchmal schimpfte sie sogar so heftig mit sich selbst, dass sie weinen musste.

Alice war ein Mädchen, das sich gerne vorstellte, zwei Personen zu sein und sich auch gerne eine Welt vorstellte, in der Dinge möglich waren, die sonst nicht sein durften oder als unmöglich galten. "Aber jetzt bringt es nichts, so zu tun als ob ich zwei verschiedene Personen wäre. Es ist ja kaum genug von mir selbst übrig. Und das Heulen bringt auch nichts, denn ich bin jetzt wirklich zu klein, um dort hinaufzukommen!" dachte sie. Was also tun? Da fiel ihr Auge auf ein kleine Schatulle, die unter dem Tisch lag. Sie öffnete umständlich den fest verschlossenen Riegel. In der Schatulle lag ein kleiner Keks, auf dem mit Korinthen geschrieben stand: "Iß mich!" "Nun", dachte Alice bei sich: "werde ich größer, so kann ich den Schlüssel oben greifen, werde ich aber kleiner, dann schlüpfe ich eben durch den klitzekleinen Türschlitz am Boden in den schönen Garten." Also aß sie einen Kekskrümel und sagte neugierig zu sich selbst: "Wohin jetzt? Aufwärts oder abwärts?" Dabei hielt sie die Hand prüfend auf ihren Kopf. Nach und nach verzehrte sie den Keks ganz und gar, denn es wollte sich keine Reaktion einstellen.

Doch mit einem Mal -schwupp-, -schwupp-, -schwupp- wuchs und wuchs sie in die Höhe und ihr Körper schoss nach allen Richtungen auseinander. Sie bekam einen langen Hals, einen großen Bauch und Kopf, ja, alles wurde so riesengroß, dass ihre Füße bald endlos weit weg schienen. So füllte sie den ganzen Raum der Halle aus und war jetzt zehnmal größer als vorher, ganze 2,70 Meter groß!

Zuerst fand sie es lustig, nicht einmal mehr ihre eigenen Füße zu sehen und dachte sich eine Geschichte aus, wie sie wohl mit ihren Füßen wieder einmal in Kontakt kommen könnte. Sie könnte ihnen ja zu Weihnachten ein Päckchen schicken und dabei schöne Grüße bestellen. Als sie aber mit einem Mal mit ihrem Kopf heftig an die Decke prallte, erschrak Alice. Sie erschrak so sehr, dass sie wieder zu weinen begann und diesmal vor Verzweiflung nicht mehr auf sich selbst hörte, als sie sich sagte, dass sie aufhören solle. In den Garten zu gehen war doch jetzt komplett unmöglich geworden! Deshalb quollen aus ihren großen Augen dicke Tränen. Immer mehr und mehr Tropfen strömten heraus, kullerten über ihre Wangen hinab und platschten auf den Boden. Das Weinen wollte gar nicht mehr aufhören. Alice weinte so lange, bis die literweise verflossenen Tränen um sie herum eine etwa 10 Zentimeter tiefe Pfütze bildeten.

Was sollte sie bloß tun? Sie hatte zwar mit dem goldenen Schlüssel die kleine Tür nun wieder öffnen können, war aber mittlerweile viel zu groß, um durch die kleine Öffnung zu passen. "Vielleicht war in dem Glasfläschchen von vorhin ja noch etwas Flüssigkeit?", dachte sie dann. Alice wollte also gerade nachschauen und griff mit ihren großen Händen danach, da hörte sie von weitem Hasenpfoten trippeln. Sie lauschte unbeweglich und rollte dabei ihre Augen nach allen Richtungen, um zu sehen, woher die Schritte kamen. Und siehe da, zu ihren Füßen lief schwitzend und hastend das Weiße Kaninchen herbei. Wieder war es in Eile. Doch diesmal war es fein bekleidet, trug weiße Glaceehandschuhe und hielt einen Fächer in der Hand. Es murmelte atemlos vor sich hin: "Oje, ojemine, ojemine! Die Herzogin! Die Herzogin; sie wird wütend, wenn ich zu spät komme!"

 



Alice wollte das Kaninchen um Hilfe bitten, doch als sie ihre Stimme erhob, da erschrak das Kaninchen so sehr, dass es Handschuhe und Fächer fallen ließ und schnell davon jagte. Alice war wieder allein. Stickig heiß war es hier, deshalb kam sie jetzt auf den Gedanken, doch den Kaninchenfächer zu nehmen, um sich ein wenig frische Luft zuzufächern während sie über ihre Lage nachdenken wollte. Alice nahm den kleinen Fächer und dachte bei sich: "Wurde ich denn heute Nacht ausgewechselt? Ich kenne mich gar nicht mehr aus. Bin ich noch ich selbst oder bin ich eine andere geworden? Und wenn ich nicht mehr dieselbe bin, wer in aller Welt bin ich denn dann?" Da fiel ihr ein: "Vielleicht bin ich ja eine meiner Freundinnen?"

Alice stellte sich ihre Schulkameradinnen vor: Nein, Ada war sie ganz bestimmt nicht. Denn Ada hatte krauses Lockenhaar und Alices Haare waren glatt. Oder war sie etwa Mabel? Nein, die konnte sie schon gar nicht sein, das kam nicht in Frage, denn Mabel war nicht so gut in der Schule wie sie. Alice wusste nämlich über sehr viel mehr Dinge weit besser Bescheid als Mabel. Wer aber war sie, wenn nicht eine der beiden? Jetzt kam Alice auf die Idee, sich selbst zu testen, ob sie vielleicht doch sie selbst war und ihr Wissen bei sich selbst abfragen konnte. "Beginnen wir mit Mathematik!", forderte sie sich auf. "Vier mal fünf ist zwölf und vier mal sechs ist dreizehn." Oh, weh, da stimmte etwas nicht! "Dann wollen wir es mal mit Geografie versuchen", wies sie sich an und fuhr fort: "London ist die Hauptstadt von Paris und Paris ist die Hauptstadt von Rom und Rom ist… Oh nein, das ist ja alles ganz falsch!", beurteilte sie sich selbst. "Dann werde ich es jetzt mal mit einem Gedicht versuchen. Kann ich mich wenigstens noch an das Gedicht >Gegen Müßiggang und Ungedeih< erinnern?" Doch ihr wollten auch dafür nicht mehr die passenden Reime und Verse einfallen.

Denn anstatt: "Wie emsig macht die kleine Bien", begann das Gedicht jetzt so:

Wie eifrig putzt das Krokodil
Den glänzend' Schwanz sich glatt.
Es spült mit Wasser aus dem Nil
Die gold'nen Schuppen sich ab.

Wie freundlich scheint das Tier zu sein,
Wie schlau spitzts Klau' und Kralln!'
"Willkommen kleine Fischlein mein",
so lockt's, damit sie in den Kiefer falln!

Alice merkte, dass das ganze Gedicht vollkommen verkehrt herausgekommen war! Anstatt: "Wie emsig macht die kleine Bien" begann es mit "Wie eifrig putzt das Krokodil" und anstatt von honigsammelnden Bienen, handelte es jetzt von hungrigen Krokodilen. Nun war sie sich also ganz sicher: sie konnte unmöglich Alice sein! Sie war mit ihren Resultaten ganz und gar nicht zufrieden und gab schließlich die Schulfragen auf.

"Oh, ich wünschte so sehr, jemand würde hier bei mir sein!", seufzte Alice traurig und fuhr fort, sich mit dem Kaninchenfächer Luft zuzuwedeln. Von Alice zunächst unbemerkt zeigte der Fächer jedoch - wie all die anderen Dinge hier in der Kaninchenhöhle - bereits seine zauberhafte Wirkung. Alice sah, dass sie jetzt die weißen Lederhandschuhe des Kaninchens trug und fragte sich, wie das vonstatten gegangen sein konnte. Sie musste also mit jedem Fächerschlag kleiner und immer kleiner geworden sein bis ihr die Handschuhe des Kaninchens passten. "Oje, ojemine, so klein war ich ja noch nie!", rief sie aus, als sie sich über ihren Wandel klar wurde. "Hilfe!", kam dann plötzlich aus ihrem Mund; sie war auch noch ausgerutscht und konnte nicht mehr auf die Beine kommen, denn um sie herum war alles nass und glitschig. Ihr Kopf stieß auch längst nicht mehr an der Decke an, stattdessen brauchte Alice nun dringend beide Hände, um zu schwimmen, denn sie konnte schon nicht mehr stehen, so hoch war das Wasser. Sie hatte den Fächer schnell weggeworfen, denn nur so hatte sie gerade noch im letzten Augenblick verhindern können, dass sie gänzlich verschwunden war und in dem tiefen See unterging, in dem sie sich jetzt über Wasser hielt.

Zuerst glaubte Alice, dass sie vielleicht plötzlich am Meer war und dort Urlaub machte und sie sich doch immer gewünscht hatte, dass das Wasser singen und die Pflanzen sprechen könnten. Aber dann wusste sie: jetzt war sie in einem tiefen See unter der Erde! "Wenn ich nur nicht so viel geweint hätte!", dachte sie dann, während sie aus dem Wasser herauszupaddeln versuchte. Alices zuvor vergossene Tränen waren für die nun winzige Alice zu einem großen See, ja zu einem Meer aus Tränenwellen geworden. Wie sie also so durch das Wasser schwamm, hörte sie ein Geräusch und sah weiter hinten eine andere Gestalt im Wasser. "Dort schwimmt ja ein Flusspferd", dachte Alice; deshalb schlüpfte sie schnell in die Glasflasche, die auf dem Wasser schwamm. In der schaukelte sie dann wie in einer Flaschenpost auf ihren Tränenwellen. Aber nein. Alice erinnerte sich, dass sie ja ganz klein geworden war und - so kombinierte sie - musste das Tier wohl eher so groß wie eine Maus sein. "Wahrscheinlich ist sie auch ins Wasser gefallen", dachte sie. Alice und die Maus schwammen ohne einander etwas zu sagen umher. Es war sehr still, nur das Wasser platschte leise.

Alice vermisste deshalb umso mehr ihre Katze: "Wo ist nur meine Katze," murmelte sie laut und wandte sich dabei zur Maus, denn sie wollte eine Unterhaltung beginnen: "Kennen Sie sich mit Katzen aus?", fragte sie die Maus. Als ihr die Maus nicht antwortete, wollte sie es in einer anderen Sprache versuchen, denn sie konnte ja nicht sicher sein, wo sie sich jetzt befand und ob sie noch verstanden würde. Da erinnerte sie sich an die erste Seite ihres Französischbuches und versuchte es auf Französisch: "Où est mon chat?", sagte sie also zu der Maus und sah, dass die Maus sofort am ganzen Leib zu zittern begann. "Katze!" Die Maus war so erschrocken, dass sie hastig antwortete: "Ich will ganz und gar nicht über Katzen sprechen". "Nun gut", erwiderte Alice und fuhr auf Deutsch fort, denn die Maus war offenbar zweisprachig: "Magst Du Hunde? Ich kannte einmal einen Bauern, der erzählte mir, dass sein Hund auch alle Katzen, Ratten und Mäu…, oh, entschuldige, jetzt habe ich schon wieder Katze gesagt", stockte Alice in ihrer Rede. Die Maus aber war unterdessen vor Angst schnell von Alice weggeschwommen. "Bleib doch hier!", rief ihr Alice nach und dachte bei sich: "Du bist aber sehr schnell eingeschnappt!"

"Komm, lass uns ans Ufer gehen und uns trocknen", rief die Maus Alice von Weitem zu, womit Alice durchaus einverstanden war, denn mittlerweile war der Teich voller kleiner und großer Tiere, die auch ins Wasser gefallen waren und Vögeln, die auf schwimmenden Holzstücken saßen. "Dann erzähle ich Dir, warum ich weder Katzen noch Hunde mag", sagte die arme Maus, die in ihrer panischen Angst vor Katzen aus dem Teich flüchtete.

 

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