Seit 2004 hat er einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Er ist ein Pechvogel, ein Choleriker, ständig von Geldsorgen geplagt - er ist Donald Duck. Autor: Herbert Becker
Für Millionen von Menschen ist Schauspieler - respektive Schauspielerin - der Traumberuf schlechthin. Im Rampenlicht stehen, beklatscht werden, die Wahnsinns-Kohle verdienen und mit den ganzen anderen Größen im Geschäft auf du und du stehen - das ist es, was sie im Wesentlichen damit verbinden. Klar, der Job hat auch seine Härten, das weiß jeder. Praktisch nicht mehr auf der Straße gehen können, ohne von allen erkannt und behelligt zu werden, also, das ist auf die Dauer echt lästig. Trotzdem würden die meisten sonst was dafür geben, es da hin zu bringen. Was sie gern übersehen, ist, dass der berühmteste Schauspieler und die gefeiertste Diva in ihrem Privatleben genau so mit den Beschwernissen des Alltags zu kämpfen haben wie wir alle: Die Verwandtschaft nervt und die Kinder spuren nicht, die Beziehungskrisen und der Ärger mit dem Finanzamt machen einen fix und fertig und Schnupfen kriegt man immer dann, wenn man es am allerwenigsten brauchen kann.
Ein Pechvogel
Vielleicht könnte man die Frage, was eigentlich eine tragische Figur ist, am besten damit beantworten, dass man sagt: Das ist eine Figur, bei der sich zwischen enormer Berühmtheit einerseits und persönlichem Pech, kläglichem Versagen und der Verstrickung in alle möglichen Unbilden andererseits eine breite Kluft auftut. Und wenn das auf irgendeine Figur zutrifft, dann auf die, von der nun die Rede ist.
Ein paar Daten zur Karriere dieser Ausnahmeerscheinung: Seinen ersten Filmauftritt hat er 1934. In den folgenden sieben Jahrzehnten wirkt er - häufig in der Titelrolle - in rund 150 Kurz- sowie sechs abendfüllenden Kinofilmen mit. Die Hauptrolle spielt er auch in dem ausgesprochen politischen, 1943 in den USA produzierten Kurzfilm "The Fuehrer´s Face", der mit einem Oscar ausgezeichnet wird.
Eine zutiefst menschliche Ente
Dass über jemanden, der so erfolgreich ist und einen derartigen Bekanntheitsgrad besitzt, viel geschrieben wird, das versteht sich von selbst.
Tatsächlich ist die Zahl der Veröffentlichungen, in deren Mittelpunkt unser Star steht, Legion. Gemeint sind hier nicht Beiträge in der so genannten Yellow Press. Für diese Sorte Boulevardjournalismus, die sich vor allem mit den Sexaffären oder gar den kriminellen Machenschaften Prominenter abgibt, war er nie ein Thema; durch Skandale ist er zu keiner Zeit aufgefallen. Nein, über ihn sind vor allem biografische Werke erschienen. In ihrem Mittelpunkt steht stets das zutiefst Menschliche, oft allzu Menschliche seines Charakters. Das ist es, was ihn auszeichnet und seine Fans so für ihn einnimmt. Gerade weil er ein so cholerisches Temperament hat, lieben sie ihn.