Wenn eine Straße glatt ist, dann wird Salz gestreut, damit sich kein Eis bildet. Es geht aber auch anders: In Köln wird jetzt eine Heizung für Straßen getestet.
Sind beheizbare Straßen realistisch?
Ja, es gibt sie sogar schon. Auf Island werden viele Straßen im Winter beheizt, auch Bürgersteige. Das hat natürlich den Vorteil: Man muss nicht streuen, und man muss nicht ständig vorsichtig fahren, weil man nicht weiß ob vielleicht nicht genug gestreut wurde.
Warum bauen die dann ein Testgelände?
Dafür muss man wissen, wie so eine Straßenheizung funktioniert. Das Prinzip ist dasselbe, wie bei einer Fußbodenheizung, die es in Häusern gibt. Unter dem Boden schlängelt sich ein Rohr entlang, und durch dieses Rohr wird eine warme Flüssigkeit gepumpt. Das Rohr gibt die Wärme ab an den Boden. Das funktioniert bei einer Straßenheizung genau so, nur eben in größer. Und eine Straße muss natürlich mehr aushalten können als ein Wohnzimmerboden.
Was muss da jetzt noch getestet werden?
Es geht darum, zu gucken, wie man solche Heizungen möglichst effizient machen kann. Da geht es hauptsächlich ums Geld. Wie kriegt man es hin, möglichst billig eine solche Heizung zu bauen und vor allem: Wie kriegt man es möglichst billig hin, die Straße dann zu beheizen. Da hat Island als Vulkaninsel uns gegenüber nämlich einen riesigen Vorteil. Es ist da relativ nah unter der Erdoberfläche sehr warm, die Experten sprechen von Erdwärme. Das Wasser, das hochgepumpt wird, hat eine Temperatur zwischen 60 und 90 Grad. Und dieses Wasser wird dann durch die Rohre unter der Straße geleitet. Damit werden auch die ganz normalen Heizungen in Finnland betrieben. Bei uns in Deutschland müsste man sehr tief in die Erde bohren für genug Erdwärme. Also muss man das Wasser anders erwärmen, und das kostet viel Geld.
Gibt es dann bald keine Streufahrzeuge mehr?