Im Norden von Syrien kämpfen seit Monaten verschiedene Truppen um die Stadt Aleppo. Jetzt ist die Stadt ohne Wasserversorgung und die Menschen brauchen dringend eine Waffenpause.
Aleppo liegt nur 60 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt. Einen Teil der Stadt kontrollieren Kämpfer der Regierungstruppen, einen anderen die sogenannten Rebellen, die gegen diese Regierung sind.
Belagerte Stadt in Not
Die beiden Lager kämpfen ununterbrochen. Auch russische Soldaten kämpfen auf der Seite der Regierungstruppen. Niemand kommt hinein oder hinaus aus der Stadt. Die Menschen dort haben kaum noch Lebensmittel und Medikamente.
Rudi Tarneden vom Kinderhilfswerk Unicef erklärt, warum es in Aleppo immer schlimmer wird.
Klicker: Wie ist die aktuelle Situation in Aleppo?
Rudi Tarneden: Aleppo ist eine Großstadt, die seit Jahren schwer umkämpft ist. Sie ist dicht besiedelt, das heißt, es explodieren Bomben mitten in Wohngebieten. Jetzt in den vergangenen Tagen hat es schwere Kämpfe gegeben. Dabei sind die Elektritätswerke getroffen worden. Das heißt, es gibt keinen Strom und die Wasserpumpen funktionieren nicht.
Deswegen haben im Moment rund zwei Millionen Menschen kein Wasser. Sie müssen mit Tankwagen versorgt werden über ganz komplizierte Wege. Es ist auch sehr gefährlich für die Kinder. Sie müssen Wasser holen zum Beispiel in Gebieten wo jederzeit etwas passieren kann, wo auch oft Blindgänger, das heißt Granaten, die nicht explodiert sind, aber noch gefährlich sind, rumliegen.
Klicker: Was fordert Unicef jetzt, um diese Situation irgendwie zu verbessern?
Rudi Tarneden: Das Wichtigste ist, dass die Konfliktparteien sich jetzt zu einer Feuerpause durchringen. Das bedeutet, dass man Zeit gewinnt, um die Wasserversorgung wieder herzustellen. Das muss schnell passieren.
Man kann ohne etwas zu essen mehrere Tage durchhalten. Ohne Wasser nicht. Es geht also wirklich für die Kinder dort um Leben und Tod.
Russischen Truppen kündigen Feuerpause an