Manche Vögel wie der Mauersegler können die eine Hälfte des Gehirns schlafen lassen und die andere wach halten.
Der Mauersegler, der aussieht wie eine Schwalbe und kreischend besonders abends an unserem Himmel hin- und herfliegt, schläft in der Luft. Beim Fliegen! Nur zum Eierlegen und Ausbrüten der Küken muss der Mauersegler sich irgendwo hinsetzen. Aber beim wochenlangen Flug stürzen sie nicht ab und crashen auch nicht irgendwo gegen. Das haben Biologen beobachtet und schon immer für wahr gehalten. Jetzt haben Wissenschaftler das genauer untersucht. Detlef Reepen aus der WDR-Umweltredaktion hat uns erklärt, wie die Vögel das machen...
Nur die Hälfte des Hirns schläft...
Manche Vögel wie der Mauersegler können die eine Hälfte des Gehirns schlafen lassen und die andere wach halten. WIR MENSCHEN KÖNNEN DAS NICHT! Entweder wir schlafen oder wir sind wach. Aber manche Vögel können das. Das sind aber nicht alles dauernd herumfliegende Vögel. Unsere Stockente, die wir eigentlich immer sehen, wenn irgendwo ein See, ein Park-Weiher oder ein Fluss ist - die Männchen haben so grüne Köpfe - die können das auch.
Die stürzen ja auch nicht ab, wenn sie auf dem Wasser sind!
Stimmt! Aber sie könnten von Feinden gefressen werden, z.B. von einem Greifvogel oder einem Fuchs. Stockenten behalten also auch eine Gehirnhälfte wach und ein Auge offen, damit sie alles mitbekommen, also Gefahr rechtzeitig erkennen.
Aber sie brauchen schon Schlaf, so wie wir?
Ja, wir Menschen brauchen schon sehr viel Schlaf, mehr als die meisten Tiere. Viele Tierarten kommen mit sehr wenig Schlaf aus, bei einer Vogelart auf den Galapagos-Inseln haben die Forscher herausgefunden, dass sie insgesamt - auch mit nur einer Hirnhälfte - nur 40 Minuten pro Nacht geschlafen haben. Und manche Bodenvögel in der Arktis sind im Sommer so heftig mit dem Werben um Weibchen beschäftigt, dass sie auch nur weniger als eine Stunde schlafen. Im Winter-Halbjahr schlafen sie dann aber mehr.
Und wie ist das bei den Säugetieren? Zum Beispiel bei Pferden und Walen?
Also Pferde legen sich hin oder schlafen im Stehen. Die brauchen auch Schlaf wie wir. Die kleinen Wale, die Delphine, da können auch einige Arten mit einer Gehirnhälfte schlafen und mit der anderen wach bleiben. Das ist aber auch wichtig für die, sonst könnten sie von Haien oder Orcas getötet werden.
Aber die großen Wale, z.B. der Buckelwal, die schlafen richtig. Entweder an der Wasseroberfläche, sodass sie weiter atmen können. Oder senkrecht im Wasser "stehend". Aber das dauert nicht lange, die großen Wale können zwar Luft speichern, aber außer dem Pottwal nicht für so lange. Ne Stunde etwa. Dann müssen sie wieder Luft atmen.
Und wir Menschen?