Der heute 94-Jährige hat als junger Mann dabei mitgeholfen, dass mindestens 170.000 Menschen im Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurden.
Nazis verfolgten Juden und Andersdenkende
Vor mehr als 70 Jahren waren in Deutschland Adolf Hitler und seine Nationalsozialisten an der Macht. Die Nazis begannen den Zweiten Weltkrieg, und sie sperrten Millionen von Juden und andere Menschen, die ihnen nicht passten, in so genannte Konzentrationslager (KZ). Dort wurden viele von ihnen ermordet und viele starben an Krankheiten oder verhungerten, weil sie so schlecht versorgt wurden.
Fünf Jahre Haft für Auschwitz-Wachmann
Wegen dieser Verbrechen ist am Freitag - mehr als 70 Jahre später - in Detmold ein Mann verurteilt worden. Das Detmolder Landgericht hat einen 94 Jahre alten Mann zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er hat als junger Mann zweieinhalb Jahre lang als Wachmann im Konzentrationslager Auschwitz gearbeitet, in dem mehr als eine Million Menschen getötet wurden oder verhungerten.
Beihilfe zum Mord
Das Gericht konnte dem früheren Wachmann zwar nicht nachweisen, dass er damals direkt an den Morden beteiligt war, jedoch habe er dazu beigetragen, dass mindestens 170.000 Morde geschehen konnten.
Es ist relativ neu, dass ein Gericht einen Angeklagten aus der Nazi-Zeit auch dann verurteilt, wenn er nicht selbst getötet hat, sondern dazu beigetragen hat, dass es passieren konnte - zum Beispiel weil er als Wachmann aufgepasst hat, dass keiner fliehen konnte, oder weil er mit ausgesucht hat, wer zu schwach zum Arbeiten war und deshalb getötet wurde.
Nur noch wenige Verfahren gegen Nazi-Verbrecher
Der Gerichtsprozess in Detmold war einer der letzten zu den Verbrechen aus der Nazi-Zeit, denn die meisten Täter sind mittlerweile gestorben.
Es ist wichtig, den Überlebenden zuzuhören