Die Wale, die seit Anfang des Jahres an den Küsten der Nordsee verendet sind, sind wahrscheinlich Tintenfischen hinterhergejagt, sagen Experten.
13 tote Wale an deutschen Küsten
Seit Anfang des Jahres sind 30 Pottwale in der Nordsee gestrandet und gestorben - 13 davon auch in Deutschland. Sie wurden jetzt von Fachleuten untersucht, um herauszufinden, warum sie überhaupt in der Nordsee waren.
Tintenfische im Magen
Die Wissenschaftler haben sich den Magen der tot am Strand liegenden Pottwale angesehen und ganz viele Überreste von Tintenfischen gefunden. Tintenfische sind die Lieblingsspeise der Pottwale. Die Forscher nehmen an, dass extrem starke Stürme im Januar die Tintenfische aus dem sehr tiefen Atlantischen Ozean in die flache Nordsee getrieben haben. Und die Pottwale sind ihnen hinterhergejagt.
Pottwale können sehr tief tauchen und noch in 3000 Metern Tiefe ihr Fressen finden. Dort orientieren sie sich mit Klicklauten, die sie aussenden und deren Echo sie wieder einfangen. So können sie herausfinden, wo Beute ist, wie weit der Meeresboden oder Unterwasser-Felsen entfernt sind.
Schlechte Orientierung in der flachen Nordsee
In der flachen Nordsee, die manchmal 100 Meter, an anderen Stellen aber auch nur 20 Meter tief ist, funktioniert ihr Orientierungssinn nicht. Die Forscher denken, dass die Pottwale bei dem Versuch, wieder in den tiefen Atlantik zurück zu schwimmen, in die falsche Richtung geschwommen sind.
Dann landeten sie auf den Nordseestränden von Holland, Deutschland und England. Wenn ein so großer Wal erst einmal auf dem Strand liegt, wird seine Lunge von seinem eigenen Gewicht zusammengequetscht, und er muss sterben.