Viele deutsche Kleidungs-Firmen haben sich darauf geeinigt, dass es den Arbeitern besser gehen soll, die ihre Sachen produzieren.
Made in Bangladesh
Habt ihr schon mal geguckt, was auf den Schildchen in eurem Pulli oder T-Shirt steht? Made in Bangladesch gibt es zum Beispiel häufig.
Denn viele Klamotten werden in Bangladesch oder einem anderen Land in Asien gemacht. Eigentlich kein Problem, aber in vielen Kleidungsfabriken dort geht es den Arbeitern überhaupt nicht gut.
Schlechte Arbeitsbedingungen
Die Näherinnen müssen ohne Pausen sehr lange arbeiten, um wenigstens ein bisschen zu verdienen. Sie sitzen in Räumen, die viel zu eng sind.
Es ist oft heiß und laut. Und wenn etwas passiert, es zum Beispiel brennt, gibt es oft nur einen einzigen Weg hinaus.
Textilbündnis soll helfen
Deshalb wurde vor genau einem Jahr das sogenannte Textilbündnis gegründet. Das Ziel: Deutsche Kleidungsfirmen sollten besser aufpassen, wie ihre Kleidung gemacht wird.
Auch in anderen Ländern sollten sie darauf achten, dass es den Arbeitern in Fabriken gut geht, und dass mit der Kleidungsherstellung nicht die Umwelt zerstört wird.
Erste Erfolge
In einigen Fabriken hat sich Dank deutscher Hilfe wirklich viel getan. Vor allem im Bereich Sicherheit. Es wurden zum Beispiel Feuerlöscher angeschafft und Fluchtwege geschaffen.
Arbeiter, die Stoffe zuschneiden, tragen nun Sicherheitshandschuhe, die vor Schnittverletzungen schützen. Und eine große Farbik, in der Stoffe gefärbt werden, hat nun eine Kläranlage.
1.000 Fabriken überprüft
Außerdem wurde in Bangladesch ein Mindestlohn eingeführt. Wer seinen Näherinnen weniger bezahlt, mit dem sollen und wollen die Mitglieder des Textilbündnisses nicht mehr zusammenarbeiten.
Und weil die natürlich nicht immer vor Ort sind, überprüfen unabhängige Überwacher die Fabriken. Früher gab es nur 20, heute sind es über 200. Sie haben weit über 1000 Fabriken unter die Lupe genommen - und viele Mängel aufgelistet.
Kritiker: Keine wirkliche Änderung
Das Problem: vielen Fabrikbesitzern, die etwas tun wollen, fehlt das Geld, um die Probleme zu beseitigen. Sie fordern, dass die großen Modefirmen mehr zahlen als bisher. Das aber wollen viele nicht. Sie lassen ja gerade deshalb in ärmeren Ländern nähen, weil es dort günstig ist.
Deshalb gibt es auch Kritik am Textilbündnis: denn das setzt darauf, dass die Unternehmen sich freiwillig dafür stark machen, dass die Arbeitsbedingungen in ärmeren Ländern besser werden. Solange die großen Unternehmen nicht gezwungen würden, überall etwas zu tun, würde sich nicht wirklich etwas ändern, meinen die Kritiker.