In Nordrhein-Westfalen beginnt am Mittwoch das neue Schuljahr. In vielen Klassen werden dann auch Flüchtlinge dabei sein. Diese Kinder brauchen Hilfe von ihren Klassenkameraden.
Viele Flüchtlingskinder in Nordrhein-Westfalen
Zum neuen Schuljahr sitzen in den Klassen auch Flüchtlinge mit im Raum. Obwohl sie kaum Deutsch sprechen, müssen sie zur Schule gehen. Damit der Start leichter fällt, kann die Klasse viel dafür tun, um den Kindern zu helfen. Sie mussten aus ihrer Heimat fliehen, weil dort Krieg, Gewalt oder Armut herrscht.
Interview mit Rudi Tarneden von UNICEF
UNICEF kümmert sich um Flüchtlingskinder auf der ganzen Welt.
Klicker: "Was kann eine Schulklasse für Flüchtlingskinder tun?"
Tarneden: "Für die Flüchtlingskinder, die jetzt nach Deutschland kommen, ist es ganz wichtig, dass sie merken, dass sie irgendwo angekommen sind. Und dass sie sich sicher und wohl fühlen. Ganz wichtig ist, dass die Kinder die Flüchtlingskinder willkommen heißen. Sie sollten nachfragen, woher sie kommen und was für eine Geschichte sie haben. Und das allerwichtigste ist: Sie sollten sie gleich mitnehmen, also, zum Beispiel zum Sport oder ihren Spielen."
Projekt-Tage über Flüchtlinge an den Schulen helfen
Klicker: "Was halten Sie zum Beispiel von der Idee, einen Projekt-Tag zu organisieren, zum Thema Flüchtlinge, um zum Beispiel auch mehr über die Heimat der Flüchtlinge zu erfahren?"
Tarneden: "Im September sind ja ganz oft Schulfeste zum neuen Schuljahr. Und da ist es doch eine ganz wunderbare Gelegenheit, wenn da, zum Beispiel Kinder ein Projekt machen und über das Herkunftsland der Flüchtlinge an der Schule informieren, zum Beispiel wie es in Syrien jetzt ist. Und es ist auch eine schöne Idee, wenn es eine Schülerzeitung an der Schule gibt, zum Beispiel die Kinder zu interviewen, sodass möglichst viele in der etwas über die Kinder erfahren und verstehen, woher sie kommen und warum sie da sind."
Paten könnten Flüchtlingen beim Deutsch lernen helfen
Klicker: Ist es denn kein Problem, dass die Flüchtlinge eventuell gar kein Deutsch sprechen oder was sind da Ihre Erfahrungen?
Tarneden: "Kinder lernen sehr, sehr schnell. Und natürlich ist es erst einmal schwierig, wenn es überhaupt keine Deutschkenntnisse gibt. Aber das kann sich schnell ändern. Es könnte auch so sein, dass ältere Schüler als Paten mithelfen, die mit den Flüchtlingskindern nochmal gezielt die Hausaufgaben nacharbeiten. Und so geht es sicherlich ganz schnell, dass sie hier ankommen können."