Ein glitzerndes Spinnennetz vor eurem Fenster, ein leuchtender Regenbogen - oder ein besonders schön aufgeschichteter Maulwurfshügel - worüber habt ihr zuletzt gestaunt?
Egal worüber, wenn ihr es getan habt, dann hat euch das auf jeden Fall weitergebracht. Amerikanische Psychologen haben nämlich herausgefunden: Wer staunen kann, ist hilfsbereiter und freundlicher zu seinen Mitmenschen.
Das Wow-Gefühl
Staunen ist ein Gefühl, das viele Erwachsene angeblich verlernt haben. Vielleicht ist es aber auch nur so, dass es Kindern leichter fällt, etwas so zu bewundern, dass man für einen Augenblick alles Drumherum vergisst. Das kann zum Beispiel ein Erlebnis in der Natur sein, wie ein Blitz, der den Gewitterhimmel durchzieht, oder ein Konzert, das uns eine Gänsehaut macht.
Wer staunt, gibt ab
Psychologen aus den USA haben dieses Gefühl genauer untersucht und dafür 2000 Freiwillige danach befragt, wie leicht sie sich zum Staunen bringen lassen. Sie machten mehrere Experimente dazu. In einem verteilten sie Lotterielose unter den Versuchspersonen und ließen sie darüber entscheiden, ob sie diese Lose mit anderen teilen wollten.
Dabei kam Folgendes heraus: Die Menschen, die oft und gerne über die Welt oder Dinge in ihrer Umgebung staunen, waren großzügiger und eher bereit, von ihren Losen etwas abzugeben.
Nicht alles dreht sich um mich
Die Psychologen erklären das so: Beim Staunen verschwinden die eigenen Sorgen, man hält sich selbst nicht mehr für so wichtig. Wer staunt, der hat das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein, zu dem man gehört. Die Forscher glauben, das ermutige die Menschen, sich mehr um andere zu kümmern und sich für die Gemeinschaft einzusetzen.
Ihre Ergebnisse weisen also darauf hin, dass es mehr Hilfe und Rücksicht gäbe, wenn wir alle öfter Staunen würden. Das ist doch ein schöner Grund, sich zum Beispiel einen Tautropfen in der Sonne mal wieder genauer anzugucken!