Das Bundesamt für Naturschutz hat zum ersten Mal einen
ausführlichen Artenschutz-Report vorgelegt. Das ist einen Bericht
darüber, welche Tier-, Pflanzen- und Pilzarten in Deutschland leben und
welche von ihnen gefährdet sind.
Vor acht Jahren hatte sich Deutschland ein besonderes Programm zum Schutz der Artenvielfalt überlegt. Der erste große Artenschutzreport soll zeigen, was es gebracht hat.
Viele Arten brauchen noch mehr Schutz
In Deutschland leben viele verschiedene Tiere und Pflanzen: mehr als 70.000 Arten wachsen in Wäldern, schwimmen in Flüssen und Seen, klammern sich an Felsen fest oder fliegen durch die Luft. Aber jedem dritten Tier und jeder dritten Pflanze geht es nicht gut.
Immer mehr wilde Natur wird mit Häusern und Straßen bebaut und vor allem: in der Landwirtschaft werden sehr viel Dünger und Mittel versprüht, damit auf dem Acker nur das wächst, was der Bauer auch verkaufen kann.
Auch die Unscheinbaren sind wichtig
Darunter leiden Vögel und Feldhamster, Frösche, Schmetterlinge und wilde Bienen, aber auch kleine Würmer und Pflanzen. Die finden wir vielleicht, wenn wir sie kennen würden, gar nicht schön. Aber sie gehören zur Natur dazu. Und sind wahrscheinlich das Futter für die Feldlerche und das Rebhuhn. Das sind Vogelarten, die immer seltener und wohl bald ausgerottet sein werden, wenn wir sie nicht besonders gut schützen.
Artenschutz hilft - ist aber teuer
Es gibt aber auch Beispiele, die Hoffnung machen: so leben inzwischen wieder richtig viele Biber in Deutschland, der Wolf kehrt in immer mehr Gebiete zurück, der Seeadler kreist am Himmel und die blaue Kornblume sieht man auch wieder häufiger auf den Äckern stehen.
Doch das kostet viele Millionen Euro. Solche teuren Schutzprogramme kann sich Deutschland nur nicht für alle Tier- und Pflanzenarten leisten, die vom Aussterben bedroht sind.