Die Kinder in Nepal brauchen nach dem Erdbeben nicht nur Essen und sauberes Trinkwasser, sondern auch Unterstützung, um mit ihren Ängsten klarzukommen.
Tausende Tote und Verletzte
Bei dem schweren Erdbeben in Nepal am Samstag vor einer Woche sind mehr als 6600 Menschen gestorben. Noch viel mehr Menschen wurden verletzt oder haben ihre Häuser verloren.
Helfer aus Nepal, aus den Nachbarländern Indien und China, aber auch aus Deutschland und anderen Ländern der Welt sind vor Ort, um die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen - auch Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.
Der KiRaKa hat mit Ninja Charbonneau, der Sprecherin von Unicef Deutschland, telefoniert.
Ein ohnehin sehr armes, bergiges Land
KiRaKa: Wie ist die Situation in Nepal eine Woche nach dem Erdbeben?
Ninja Charbonneau: Die Situation in Nepal ist nach wie vor sehr schwierig. Man muss dafür wissen, es ist sowieso ein sehr armes Land. Und es ist ein bergiges Land: Viele Dörfer sind ganz schwer zu erreichen - entweder nur mit einem Hubschrauber, und davon gibt es sehr wenige, oder über tagelange Fußmärsche. Deshalb weiß dass man jetzt erst nach und nach ganz langsam, wie es den Leuten in den abgelegenen Dörfern geht. Wir wissen aber von unseren Teams, die vor Ort sind, dass in manchen Dörfern fast alle Häuser zerstört sind. Sehr, sehr viele Familien kämpfen jetzt im Freien unter zum Teil sehr schlimmen Bedingungen - sie haben kaum Trinkwasser, es gibt kaum etwas zu Essen, es gibt keine Toiletten. Also: Es ist sehr schwierig und dringend noch mehr Hilfe nötig.
Spiel-Zonen für die Kinder
KiRaKa: Und die betroffenen Kinder? Was brauchen denn die jetzt besonders dringend, und wie wird ihnen geholfen?
Ninja Charbonneau: Die Kinder brauchen ganze besonders dringend - genau wie die Erwachsenen - ein Dach über dem Kopf, sauberes Trinkwasser, Essen und Medikamente. Aber gleichzeitig haben sie auch schlimme Erlebnisse gehabt, hatten große Angst nach dem Erdbeben. Viele haben immer noch Angst, haben Alpträume, können nachts nicht schlafen. Unicef richtet deshalb in den Notlagern Bereiche extra für die Kinder ein. Dort werden sie betreut, können spielen und ihre Erlebnisse langsam verarbeiten.