Regierungskritiker in Russland ermordet

In Russlands Hauptstadt Moskau hat es am Wochenende einen schrecklichen Mord gegeben. Der Politiker Boris Nemzow ist in der Nacht zu Samstag mitten auf einer Brücke über den Fluss Moskwa erschossen worden. Nemzow war bekannt dafür, dass er die Regierung Russlands und vor allem den Regierungschef Wladimir Putin immer wieder scharf kritisiert hat. Er sagte zum Beispiel vor wenigen Monaten, dass Russland ein Mafiastaat sein mit Putin als Mafioso an der Spitze, der alles um sich herum kontrolliere.
 

Viele Menschen sind schokiert nach dem Mord

 

Gestern gab es in Moskau einen langen Trauermarsch für Nemzow. Auf Schildern hielten die Trauernden Sprüche hoch wie: "Er kämpfte für ein freies Russland". In Russland ist es gefährlich, die Stimme gegen die Herrschenden zu erheben.
 

Es ist nicht das erste Mal

 

In der Vergangenheit sind schon öfter Oppositionspolitiker auf mysteriöse Weise gestorben oder sogar ganz offensichtlich ermordet worden. Oppositionspolitiker sind Politiker, die in den Parteien aktiv sind, die nicht an der Regierung sind. Sie sollten also eigentlich die Arbeit der Regierungspartei kontrollieren.
 

Täter werden in der Regel nicht gefunden

 

In der Regel werden politische Morde in Russland nicht aufgeklärt. Das heißt: Trotz der Ermittlungen der Polizei werden keine Täter gefunden. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte jetzt, dass er daran zweifle, ob man diese Morde überhaupt wirklich aufklären wolle. Steinmeier ist der Meinung, dass es wichtig sei, die Täter in diesem Mord zu ermitteln, da sonst der Verdacht auf die Regierung Russlands falle.