Besser keine Kippa tragen?

Juden sollen sich besser nicht überall zu erkennen geben, sagt ihr Chef in Deutschland.

In Deutschland leben vor allem Menschen mit christlichem Glauben, also Katholiken und Protestanten, aber auch Menschen, die zu anderen Religionen gehören. Zum Beispiel Muslime und Juden. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden hat jüdische Menschen nun dazu aufgefordert, sich in bestimmten Vierteln deutscher Städte nicht als Juden zu erkennen zu geben. Sie könnten dort angegriffen werden.

 

Die Kippa gibt jüdische Männer zu erkennen

 

Wenn jüdische Männer und Jungs beten, dann tragen sie eine Kippa. Das ist eine kleine runde Mütze, die den Hinterkopf bedeckt. Sie ist aus Stoff oder Leder und manchmal reich verziert. Auch auf jüdischen Friedhöfen wird die Kippa getragen, oder auf dem Weg in die Synagoge, ins jüdische Gotteshaus. Viele jüdische Männer haben die Kippa auch im Alltag dabei.

Josef Schuster, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, also sowas wie der Chef der Juden in Deutschland, rät ihnen, die Kippa nicht mehr zu tragen. Zumindest nicht, wenn sie in einem Stadtviertel unterwegs sind, in dem viele Rechtsradikale oder viele Muslime leben. Denn in letzter Zeit hat es vermehrt Angriffe auf Juden gegeben. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Dänemark und Frankreich zum Beispiel.

 

Juden werden häufiger angegriffen

 

Bei den Anschlägen in der französischen Hauptstadt Paris Anfang des Jahres haben islamistische Terroristen Juden getötet. Daraus den Schluss zu ziehen, dass muslimische Stadtteile für Juden gefährlich sind, ist natürlich schwierig. Denn es ist selbstverstädnlcih Quatsch, dass alle Moslems was gegen Juden haben. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mayzek, hat aber nun gesagt, dass er die Sorgen der Juden verstehen kann. Die Angst sei berechtigt, sagte Mayzek.

Dass Juden ausgerechnet in Deutschland nicht zeigen können, dass sie Juden sind, ist schlimm. Vor gut 70 Jahren hat der deutsche Diktator Adolf Hitler rund sechs Millionen jüdische Menschen umbringen lassen.