Die Flaggen an öffentlichen Gebäuden wehen heute in Deutschland auf Halbmast. Das heißt die Flaggen hängen nicht oben am Fahnenmast, sondern etwas oberhalb der Mitte. Das ist die sogenannte Trauerbeflaggung. Heute (11.2.) Vormittag fand nämlich der Trauerstaatsakt statt für den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, der vor knapp zwei Wochen verstorben ist.
Trauerfeier mit Merkel und Gauck
Zu der Trauerfeier im Berliner Dom sind viele wichtige Personen gekommen, wie Bundeskanzlerin Merkel und der aktuelle Bundespräsident Joachim Gauck. So einen Trauerstaatsakt gibt es nicht oft. Er wird nur veranstaltet für ganz besondere Personen, die viel für Deutschland geleistet haben.
Bundespräsident von 1984 bis 1994
Richard von Weizsäcker war 10 Jahre lang Bundespräsident von Deutschland, von 1984 bis 1994. Das war eine wichtige Zeit in der deutschen Geschichte. 1989 ist in Berlin die Mauer gefallen, die Ostberlin und Westberlin geteilt hat, und 1990 gab es die Wiedervereinigung von der DDR mit der Bundesrepublik Deutschland.
"Tag der Befreiung"
Bis heute ist eine Rede von Richard von Weizsäcker besonders in Erinnerung geblieben. Am 8. Mai 1985 war das Ende des Zweiten Weltkriegs 40 Jahre her. Zu diesem Anlass hat der damalige Bundespräsident das Kriegsende nicht als Niederlage Deutschlands bezeichnet, sondern als einen guten Tag, einen "Tag der Befreiung".
"Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft." (Richard von Weizsäcker)
Von Weizsäcker hatte selbst im Zweiten Weltkrieg als Soldat gekämpft. Diese schreckliche Zeit hat ihn sehr geprägt und deshalb hat er sich als Politiker für Frieden und Versöhnung eingesetzt. Er starb am 31. Januar im Alter von 94 Jahren.