Politiker aus der ganzen Welt treffen sich in München zu einer Sicherheitskonferenz. Ein Thema ist vor allem der Krieg in der Ukraine.
In der Ukraine gibt es seit Monaten Krieg
In der Ukraine kämpft die ukrainische Armee gegen Rebellen im Osten des Landes. Die Rebellen haben einige Städte dort besetzt und sie für unabhängig erklärt. Die ukrainische Regierung erkennt das aber nicht an und bezeichnet die Rebellen als Terroristen.
Kanzlerin Merkel verhandelt über Frieden
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel war gestern zusammen mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande in Moskau, um sich für den Frieden in der Ukraine einzusetzen. Dort trafen sie den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Putin spielt eine wichtige Rolle in dem Ukraine-Streit. Putin soll großen Einfluss auf die Rebellen haben, die im Osten der Ukraine gegen die ukrainische Armee kämpfen.
Merkel zu Gast bei der Sicherheitskonferenz in München
Zu den Ergebnissen der Gespräche äußerte sich Kanzlerin Merkel nicht. Sie sagte nur, dass es keinen Sinn macht, den Krieg mit Waffen lösen zu wollen. Stattdessen müsse man miteinander reden, um Frieden durchzusetzen. Das sagte sie Samstagmorgen noch einmal auf der Sicherheitskonferenz in München, wo sie zu Gast war. Von einem amerikanischen Politiker war sie gefragt worden, ob man nicht doch Waffen an die ukrainische Armee liefern müsste, um den Krieg zu beenden.
Interview mit einem Friedensforscher über die Sicherheitskonferenz
Christoph Bongards arbeitet für die Friedensorganisation "Forum Ziviler Friedensdienst".
Klicker: "Was hat die Sicherheitskonferenz aus Ihrer Sicht mit Frieden zu tun?"
Christoph Bongards: "Auf der einen Seite ist es gut, dass es Orte wie die Münchener Sicherheitskonferenz gibt, wo Politiker aus aller Welt miteinander reden können, auch solche verfeindeter Länder. Allerdings ist es so, dass Vertreter starker Länder da sind, zum Beispiel aus den USA oder aus Deutschland. Und die Länder, die oft von Krieg und Konflikten betroffen sind, nur wenig dort vertreten sind. Und so geht es oft um die Sicherheit von einzelnen starken Ländern wie Deutschland und die USA und oft zu wenig um den Frieden für alle Menschen."
Alle wichtigen Leute müssen zurück an einen Tisch
Klicker: "Was wäre denn aus Ihrer Sicht wichtig?"
Christoph Bongards: "Wichtig ist es,... die an einen Tisch zu holen, die mit Konflikten zu tun haben, und über friedliche Lösungen zu reden. Leider befürchte ich, dass das auf dieser Sicherheitskonferenz nur zum Teil passiert, sondern es wird darüber diskutiert werden, Waffen an die Ukraine zu liefern und wie man mit militärischen Mitteln den islamischen Staat, der übrigens nichts mit dem Islam an sich zu tun hat, in Syrien bekämpfen kann. ....Wir als Forum Ziviler Friedensdienst sind gegen Waffenlieferungen in Krisengebiete, ganz grundsätzlich, sowohl in den Nahen Osten als auch in die Ukraine, weil das schon viel zu oft versucht wurde und eigentlich immer eher zu mehr Krieg und zu neuen Kriegen ...geführt hat und nie zu einer politischen Lösung, die man braucht in einem Konflikt."