Die Kölner verzichten auf einen Wagen, der für Pressefreiheit wirbt - aus Angst.
Karneval liegt in der Luft und bald fliegen auch wieder die Kamelle, wenn die Umzüge durch die Straßen ziehen. Zur Tradition gehören auch so genannte Mottowagen, die an die Ereignisse des letzten Jahres erinnern.
In Köln sollte ein Wagen mitfahren, auf dem ein Clown einen Stift in ein Gewehr bohrt und die Waffe kaputtmacht. Damit sollte klargemacht werden, dass man seine Meinung sagen darf und Journalisten über alles schreiben oder berichten können.
In Gedenken an die getöteten Journalisten von Paris
Mit dem Wagen wollten die Erbauer an das schlimme Attentat von Paris erinnern. Terroristen hatten am 7. Januar Mitarbeiter der Zeitschrift "Charlie Hebdo" getötet, weil sie immer wieder auch spöttisch auf den Islam geschaut haben. Die Verantwortlichen für den Rosenmontagszug in Köln haben jetzt aber beschlossen, diesen Wagen nicht mitfahren zu lassen.
Sie wollen, dass alle ausgelassen Karneval feiern können ohne sich Sorgen zu machen. Aber viele sagen auch: Wenn Ängste den Karneval bestimmen, dann haben die Terroristen gewonnen. Wie die Stadt Düsseldorf mit den Ereignissen von Paris umgeht, weiß man noch nicht. Denn dort werden die Motive der Karnevalswagen bis zum Umzug immer geheim gehalten.