Rund um das zerstörte japanische Atomkraftwerk haben Ärzte jetzt 60.000 Kinder untersucht. 84 davon hatten Schildrüsen-Krebs.
Radioaktive Strahlung gefährdet Menschen und Tiere
Vor knapp vier Jahren explodierte nach einem starken Erdbeben das Atomkraftwerk Fukushima in Japan. Gefährliche radioaktive Strahlung und radioaktive Teilchen verteilten sich über das Land. Häuser, Wälder, Tiere und Pflanzen wurden verstrahlt. Auch Menschen waren betroffen, zum Beispiel weil sie radioaktiven Staub eingeatmet oder verstrahltes Essen auf dem Teller hatten.
Jetzt haben Wissenschaftler untersucht, ob Kinder von der Strahlung krank geworden sind. Denn Kinder können leicht die Krankheit Krebs an ihrer Schilddrüse bekommen.
Die Schilddrüse ist sehr wichtig für unsere Körper
Am Hals, direkt unter unserem Kehlkopf, ist die Schilddrüse versteckt. Ein kleines Organ, das sehr wichtig für unseren Körper ist. Die Schilddrüse sammelt nämlich Jod aus unserem Essen und produziert aus dem Jod bestimmte Hormone. Und diese Hormone steuern die Arbeit unserer Zellen, etwa wieviel Energie sie für unseren Körper produzieren.
Die Strahlung kann Schilddrüsenkrebs verursachen
Nun ist es so, dass bei Atomunfällen auch radioaktives Jod entsteht. Wenn das dann in unseren Körper kommt, wird es wie das gesunde Jod von der Schilddrüse eingesammelt. Dann ist viel Strahlung in der kleinen Drüse. Die Strahlung kann dann einzelne Körperzellen kaputt machen. Und wenn man Pech hat, entsteht dann sogar Krebs.
Schilddrüsenkrebs ist meist gut heilbar
In Japan hat man über 60.000 Kinder rund um Fukushima untersucht. Bei 84 Kindern hat man Schilddrüsenkrebs entdeckt. Normalerweise bekommen Kinder viel seltener solch einen Krebs. Für die Kinder ist das natürlich sehr schlimm. Aber noch wissen die Wissenschaftler nicht, ob in allen Fällen die radioaktive Strahlung aus Fukushima Schuld ist.
Die gute Nachricht: Wahrscheinlich muss kein Kind daran sterben, weil man diesen Krebs gut heilen kann.