1. Strophe
Es war ein König in Thule
gar treu bis an das Grab,
dem sterbend seine Buhle
einen goldnen Becher gab.
2. Strophe
Es ging ihm nichts darüber,
er leert’ ihn jeden Schmaus;
die Augen gingen ihm über,
so oft er trank daraus.
3. Strophe
Und als er kam zu sterben,
zählt’ er seine Städt’ im Reich,
gönnt’ alles seinen Erben,
den Becher nicht zugleich.
4. Strophe
Er saß beim Königsmahle,
die Ritter um ihn her,
auf hohem Vätersaale,
dort auf dem Schloss am Meer.
5. Strophe
Dort stand der alte Zecher,
trank letzte Lebensglut
und warf den heil’gen Becher
hinunter in die Flut.
6. Strophe
Er sah ihn stürzen, trinken,
und sinken tief ins Meer;
die Augen täten ihm sinken;
trank nie einen Tropfen mehr.