Ein Storch spazierte einst am Teiche,
Da fand er eine blinde Schleiche.
Er sprach: "Das ist ja wunderbar."
Und fraß sie auf mit Haut und Haar.
Die Schleiche lag in seinem Magen,
Das konnten beide nich vertragen.
Da sprach die blinde Schleich': "O Graus!"
Und ging zur Hintertür hinaus.
Der Storch sah solches mit Verdruß,
Daß sowas ihm passieren muß.
Drum fraß er ohne lange Wahl
Den Schleichenwurm zum zweiten Mal.
Drauf stemmt' er lächelnd mit Verstand
Die Hintertüre an die Wand
Und sprach nach innen zu der Schleich':
"Na bitte, wenn du kannst, entweich'!"
Da tät mit List die schlaue Schleichen
Zur Vordertür hinaus entweichen;
Doch fraß der Storch ohn' lange Wahl
Den Schleichenwurm zum dritten Mal.
Und bracht' in sinniger Erfindung
Die beiden Türen in Verbindung
Und sprach zur blinden Schleich' hinein:
"Nun richt' dich für 'ne Rundreis' ein!"