enkelt heißt einzeln und wird in der Verbindung enkelte Part gebraucht für ein Tau, das nicht eine Talje bildet, nicht (in gleichsam zwei besonderen Teilen) über eine Scheibe läuft, überhaupt ohne technisches Hilfsmittel, also auch ohne Kraftersparnis, wie ein gewöhnlicher Strick, gebraucht wird. — Bei Kilianus eenckel, simplex. In Westfalen heißt en enkelten daler ein Taler in einem Stück; in Ostfriesland oft im Gegensatz zu doppelt gebraucht, auch für einfache, nicht gefüllte Blumen. Verwandt mit dem gothischen ainakls, einzeln, einsam, wobei Uhlenbeck auf das altschwedische aenkja Witwe und aenkil, Witwer, hinweist.
entern, ein feindliches Schiff in der Seeschlacht mit Enterdreggen (s. Dragge) an sich ziehen um dasselbe zu ersteigen und zu erobern; dabei wurde eine säbelartige Waffe geschwungen, die in der Marine noch als „Entermesser‟ bekannt ist. Vom spanischen entrar, lateinisch intrare, hineingehen, welches bereits auch die Bedeutung eindringen, hineindringen, angreifen hatte, die unserm entern eigen ist. Das englische to enter wird in den allerverschiedensten [123]Bedeutungen auch seemännisch gebraucht, to enter into a harbour, to enter a ship at the custom-house, aber nicht im Sinne von entern, das heißt board = „to go on board a vessel; specifically, to enter a vessel by force in combat.‟ Das Gleiche gilt für das Französische; da kommt entrer oft genug vor, unser entern aber heißt aborder, und das Substantivum abordage, zugleich ein Übersegeln, Rammen. Kilianus kennt das Wort noch nicht, er hat wohl ein endteren, aber das bedeutet bei ihm „schnattern wie eine Ente.‟ Auch Leonhard Frohnsperger 1565 gebraucht das Wort nicht an einer Stelle, wo er es hätte gebrauchen müssen, wenn es ihm bekannt gewesen wäre, und es wäre doch gerade bei ihm am ehesten zu vermuten, da er unter Carl V. gedient hat und mit seiner ganzen Seemannschaft stark dem Spanischen zuneigt; vergl. das Kapitel seines berühmten Buches „Von Kayserlichen Kriegßrechten etc. etc.‟: „Von dem Meer, See, Schiff oder Wasser krigen, fahren und ziehen, sampt dero nottürftigen gebräuch, an Kriegßvolck zu Roß und Fuß, Geschütz und Munition, in lust, schimpff oder ernst, gegen Freunden oder Feinden, zu halten und zu gebrauchen.‟ MDLXV Kluge: „seit Stielers Zeitungslust 1695 verzeichnet; schon bei Chyträus Kap. 36 bezeugt.‟