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德国海员用语词典:B.-24

时间:2024-04-23来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 德国海员用语词典
Bräm, der. Vergl. Bram; dieses heißt nicht nur das Höchste nach oben zu, sondern auch das Äußerste nach außen zu, also nicht bloß Anhöhe, sondern auch Ufer, Küstensaum, Saum eines Gewandes, Rand, Rand einer Mütze, Mützenbräm der Offiziere etc. Da dieser Mützenbräm der Väter mit Pelz besetzt war, so sagt man: Die Mütze war mit Pelz verbrämt, wie man auch von einem verbrämten Kleide spricht, wenn der Saum besetzt ist. (Sogar Augenbraue und Augenwimper kommen von Bram. Mittelhochdeutsch hießen sie augbram und windbram, Rand über dem Auge, Schutz des Augenrandes vor dem Winde.)
 
Brandung, die. Die Bewegung der an einer Küste, einem Felsen etc. etc. sich brechenden Meereswogen. Schon im Beówulf kommt brant, bront vor für tosend, schäumend, von Schiff und Flut gebraucht. Es ist bei der Benennung ausgegangen von dem was das Ohr hört, nicht von dem was das Auge sieht, denn Brandung ist mit Brand dasselbe Wort, und man hat dabei an das Geräusch des Brennens, das Brausen, Zischen und Gischen einer Feuersbrunst zu denken. Das Zeitwort dazu heißt branden, vom niederdeutschen brannen = brennen und von Brandung beeinflußt. In Ostfriesland gebraucht das Volk das Wort Brandung selten oder nie, sagt vielmehr See.  —  Daß das Geräusch den Ausschlag gab, geht aus dem Altnordischen, Angelsächsischen und Altenglischen hervor, wo Brandung brim heißt, von breman, [83]brummen, brausen, lateinisch fremere, griechisch bremein. Indessen kommt schließlich alles auf eines hinaus, denn im Sanscrit heißt bhramas prasselnde Flamme.
 
Brander, der, heißt eigentlich Brenner. Die Form ist niederdeutsch, in Anlehnung an Brand und brannen = brennen. In Holland heißt ein Mann der irgend etwas brennt, sei es Kaffee, Branntwein oder Backstein ein brander. Seemännisch, ein Schiff das anderen sich brennend naht um sie in Brand zu stecken.
 
Brass, die. Das Tau an der Nock der Rahe mit dem diese gebraßt d. h. vorwärts oder rückwärts bewegt wird, je nachdem die Segel nach dem Winde gerichtet werden müssen. Die beiden vom Mast abstehenden Teile einer Rahe gleichen zwei ausgebreiteten Armen. Daher ist anzunehmen, daß das Tau an solchem Arm mit dem lateinischen und griechischen Worte für Arm, brachium, brachion, verwandt und durchs Romanische zu uns gekommen ist. Französisch brasse, Klafter, Schnur, Seil; provençalisch brassa, spanisch und portugiesisch braza, Klafter (was man mit den Armen fassen, greifen, umfassen kann); englisch brace, Tragband, Handhabe; diese letztere Bedeutung würde dem Gebrauche von Braß als Handhabe am Ende der Rahe am besten entsprechen. Das seemännische Braß heißt französisch bressin, weil das den Namen tragende Tau am bras (Arm) befestigt ist; es müßte daher eigentlich brassin lauten; aber brassin hieß schon das Gebräu, und davon sollte es unterschieden werden.  —  Anbrassen heißt so brassen, daß das Segel mit der Luvseite weiter nach vorn kommt, aufbrassen, daß es weiter nach hinten kommt.  —  Brassen und toppen heißt nach einem Segelmanöver, im Hafen aber vor der Morgenmusterung die gesamte Takelage einer genauen Besichtigung unterziehen und, wenn nötig, in einen tadellosen hafenmäßigen Zustand bringen; besonders jede Rahe in den rechten Winkel zur Längsachse des Schiffes brassen und sie in den rechten Winkel mit ihrem Maste toppen.
 
Bratspill, das. Vorrichtung einfacher Art zum Ankerlichten. Muß eigentlich heißen Bratspitt = Bratspieß, weil es wie ein solcher gedreht wird. Da aber die Vorrichtung wie das Spill gebraucht wird, so lag die etymologisierende Veränderung in Bratspill, als Anlehnung an den stärker gewordenen Begriff nahe. In Holland heißt das Werkzeug  —  eine horizontale hölzerne Welle  —  braadspit; das englische windlass und das französische [84]vindas haben das Bild einer hölzernen Welle oder Achse, die oder mit der man windet, ebenfalls deutlich festgehalten. In der „Beschriving van der Kunst der Seefahrt‟, Lübeck, 1678 steht: „weil die Pallen von das Bratspieß weg wahren.‟ 
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