Spielerfrau, die
– Ehepartnerin oder Lebensgefährtin eines Profisportlers (meist eines Fußballspielers) –
Wer erinnert sich nicht an die Bilder der deutschen Spieler mit ihren Frauen und Freundinnen nach dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft?
Aber wo sind die Spielerinnenmänner bei der gerade laufenden Frauenfußball-WM?
Warum spricht man bei der Frau des Trainers ehrfurchtsvoll von Trainergattin?
Und wie wird man überhaupt Spielerfrau? Reicht es, Partnerin eines Spielers zu sein oder wird man erst durch die Medien zur Spielerfrau gemacht bzw. lässt sich dazu machen?
Die meisten Frauen und Freundinnen von Fußballern und anderen Sportlern legen gar keinen Wert darauf, von der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Sie sind überhaupt nicht darauf erpicht, auf das einseitige Klischee „Spielerfrau“ reduziert und als Anhängsel, Pin-up oder schönes Dummchen abgestempelt zu werden.
Und doch gibt es auch einige Partnerinnen von Spielern, deren Bilder fern des Sportgeschehens die Titelseiten von Boulevardblättern und Hochglanzmagazinen zieren. Frauen, die das Spiel der Medien mitspielen und die gängigen Klischees freudig bedienen: Spielerfrauen.
Die Spielerfrau ist zu einem festen Bestandteil des Produkts „Fußballprofi“ geworden, ein Produkt, das es auf und neben dem Spielfeld zu vermarkten gilt. Wie bei einigen Fußballprofis scheint auch bei den Spielerfrauen zu gelten: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, und diese spielfreie Zeit ist mindestens genauso wichtig wie die 90 Minuten, in denen der Ball rollt. Wichtig ist nicht mehr nur, was auf dem Rasen geschieht, die Antworten werden nicht mehr ausschließlich auf dem Platz gegeben.
Die Spielerfrau spielt zwar nicht mit, doch auch für sie steht viel auf dem Spiel. Sie muss sich also ins Zeug legen, um erfolgreich zu sein und nicht im Abseits zu stehen. Der Wettbewerb ist knallhart. So wie die Spieler untereinander im Wettbewerb um einen Stammplatz stehen, geht es zwischen einigen Spielerfrauen um den Platz auf Seite eins. Dafür darf sie den Ball nicht zu flach halten. Nicht nur der Ball ist rund, auch die Rundungen der Spielerfrau gilt es geschickt in Szene zu setzen. Mit Modebewusstsein, dem perfekten Styling, Sex-Appeal und der ein oder andere Geschichte für den Boulevard soll das eigene Produkt vermarktet und das Karrieresprungbrett genutzt werden.