Zur kalten Winterszeit, da die Bäumer gleich den alten Männern einen weißen Schopf tragen, da die vorhin silbern strömenden Bächerl in einem kühlen Arrest sitzen und nit einen Schritt können weiter gehen, da hoch und nieder Stand, nämlich Berg und Tal, unter einer weißen Decken liegen, da die Vögerl, obschon mitten in Federn, gleichwohl vor Frost in ihrem Gesang eine lange Pausen machen – dazumal nahm ein Reisender seinen Weg durch einen großen Wald und dickes Gehölz, und wie er fast die Mitte dieser Wildnis erreichte, da hat ihn Satyrus oder Waldmann ganz freundlich in seine Höhle eingeladen, und zwar gleich zum Mittagmahl, was dem guten Reisenden sehr bequem und angenehm. Kaum aber daß er sich zum Tisch gesetzt, da kaucht und blast er in beide Händ, worüber der Satyrus sich nit wenig verwundert und daher die Ursach gefragt hat, warum er in die Hand blas. Die Antwort ware: »Damit die Händ erwärmen!« Bald greift der Fremd mit dem Löffel in die Schüssel nach der Speis, die er dann auch mehrmal angeblasen, daß also dem Waldmann wiederum ist Anlaß gegeben worden, zu fragen, warum er die Speis anblase. Der andre sagt: die Speise sei ihm zu heiß; er blas, damit sie kalt werde. »Du«, sagt mit ganz zornigem Angesicht der Satyrus, »du ›Kalt-und-Warm-aus-einem-Maul‹! Ey, so pack dich zum Teufel aus meiner Herberg! Warm und kalt aus einem Maul, das mag ich nit leiden, das kann ich nit leiden, das will ich nit leiden!«
Wahr ist's: schön steht's nit, ja gar nit, wann einer bei seinem Wort nit bleibt, sondern redet bald weiß bald schwarz, bald gut bald bös, bald rechts bald links, bald süß bald sauer, bald trucken bald naß, bald huy bald pfuy, bald warm bald kalt, bald ja bald nein. Es steht nit wohl.