Acht Stunden von morgens bis nachmittags in der Schule sitzen, und das an fünf Tagen pro Woche: Das klingt erst mal ziemlich anstrengend. An vielen Ganztagsschulen in Deutschland läuft das so ähnlich ab. Seit einiger Zeit setzen sich Experten sogar dafür ein, dass Kinder an Grundschulen ein Recht darauf haben.
Aber was hat man als Kind eigentlich davon, so viel Zeit in der Schule zu verbringen? «Ganztagsschule heißt nicht, dass man den ganzen Tag Unterricht hat», sagt die Expertin Natalie Fischer. Sie hat schon viel zu dem Thema Ganztagsschulen geforscht.
Manche Schulen bieten neben dem Unterricht AGs zu besonderen Themen an, etwa zu Robotern. Manchmal können sich Schülerinnen und Schüler auch bestimmte Zeiten frei einteilen. Sie können Hausaufgaben machen, lernen oder sich über andere spannende Themen schlaumachen.
Dazu kommt: «Viele Schulen arbeiten zum Beispiel mit Sportvereinen und Musikschulen zusammen», sagt die Expertin. So kann man auch mal eine Sportart ausprobieren, ohne gleich in einen Verein gehen zu müssen. «Vereinsbeiträge können sich nicht alle leisten.»
Fachleute haben herausgefunden: Wer über längere Zeit regelmäßig Angebote an Ganztagsschulen nutzt, wird auch in der Schule besser. Am Montag berichteten Experten, dass auch die Eltern etwas davon haben. Sie können länger arbeiten und mehr Geld für die Familie verdienen.
Das hört sich alles super an. Leider läuft in Deutschland aber längst nicht überall alles nach Plan. Natalie Fischer nennt einige Beispiele: Oft nutzen die Angebote der Schulen nicht genügend Kinder. Außerdem bekämen die Schüler bei den Hausaufgaben in der Schule nicht immer genug Hilfe. Sie müssen sich also abends noch daran setzen.