Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Mädchen-Zukunftstag junge Frauen ermutigt, ihr Berufswahlspektrum zu erweitern. Vor allem in den Bereichen IT, Technik Ingenieurs- und Naturwissenschaften sind Mädchen nach wie vor unterrepräsentiert. Aus über 360 Ausbildungsberufen wählen sie nur aus zehn, kein einziger technischer ist darunter.
Den 29 Berliner Schülerinnen, die den Girls’Day im Kanzleramt erlebten, riet die Kanzlerin deshalb: "Informiert euch, probiert euch aus und geht mutig euren Weg!"
Vor allem sollten sich junge Frauen nicht von ihren männlichen Kollegen unter Druck setzen lassen. Angela Merkel verriet den Schülerinnen, wie sie bereits als Physikstudentin gelernt habe, den Experimentiertisch nicht mit Männern zu teilen. "Es geht so schnell, dass die Jungs alles in der Hand haben. Der Frau bleibt dann nichts anderes übrig, als zuzusehen".
Die Kanzlerin bestärkte die Mädchen darin, sich Zeit zu nehmen – um ihre Aufgabe mindestens genauso gut zu erledigen.
Mädchen haben alle Möglichkeiten
Davon ist Tamara Mohammad längst überzeugt: "Angela Merkel ist doch das beste Beispiel dafür, dass wir alles schaffen können", sagte die 17-Jährige. "Wir haben alle Möglichkeiten, wir müssen sie nur nutzen. Angela Merkel ist ein Vorbild für uns", erklärte sie.
Gemeinsam mit ihrer 15-jährigen Schwester Hanin nahm sie in diesem Jahr zum ersten Mal am Girls’Day teil. Obwohl die Irakerinnen erst seit zwei Jahren in Deutschland sind, gehören sie zu den besten Mädchen ihrer Klasse. Die Einladung ins Kanzleramt war für sie eine große Ehre. "Ich bin glücklich, hier zu sein und nehme viele Anregungen mit", so die Schülerin.
Seit 9.00 Uhr vormittags konnten sich die Mädchen aus Wedding, Neukölln und Friedrichshain vor allem über technische Berufsbilder informieren. Der Unternehmensparcours, der von der Initiative "D21" organisiert wurde, bot ihnen reichlich praktische Erfahrungen. Sie lernten bei Ausstellern wie "Fujitsu Siemens", der "Techniker Krankenkasse" oder "Intel", Hardware in einem Computergehäuse aufeinander abzustimmen. Auch Schaltkreise bauen, ist nun kein Geheimnis mehr.
Deutschlandweit nutzten am 7. Mädchen-Zukunftstag 140.000 Mädchen die Chance, Zukunftsberufe in technischen und naturwissenschaftlichen Branchen auszuprobieren. Vorbildfrauen in Führungspositionen lernten sie bei dieser Gelegenheit auch kennen.
Auch die Unternehmen haben den Girls’Day für sich entdeckt: Auf mehr als 8.000 Veranstaltungen warben die Einrichtungen um die Arbeitnehmerinnen von morgen.