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德文短篇:Karl, der Süße

时间:2011-09-10来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 德文短篇

Als Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.
Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.
Ob er den Turm jemals wieder sehen würde? Karl schreckte zusammen, als sein Freund die Autotür zuschlug. Er lebte nun schon seit 2 Jahren mit ihm zusammen. Sein Freund hatte graues Haar und ein ebenso grauen Bart.
Auch Sheryll schreckte, zwar nicht zusammen, aber hoch, als der Zug stark abbremste. Das war also Frankfurt! Etwas aufgeregt stieg sie aus. Bald darauf war sie auch schon bei ihrem Hotel angekommen, in dem sie 1 Woche bleiben würde.
Karl bekam schrecklichen Durst, doch Thomas machte keine Anstalten anzuhalten. Nach einer Weile sagte er nur: "Wir sind gleich da, dauert nicht mehr lange!" Bald hatten sie wirklich ihr Ziel erreicht. Thomas lud den Wagen aus und Karl sah ihm interessiert dabei zu.
Sheryll packte zur selben Zeit ihre Koffer aus. Sie entschied sich, sich erst einmal nach einem guten Cafe umzuschauen und ihren starken Durst zu stillen. Als sie die Straßen entlang schlenderte, beobachtete sie einen älteren Herrn beim Ausladen eines Wagens.
Karl zog sich gerne zurück, da er Menschen nicht sonderlich mochte. Jetzt betrachtete er sein neues Zuhause. Thomas war gegangen. Die Sonne auch, es war dunkel.
Mit ihren 42 Jahren fühlte Sheryll sich ziemlich einsam. Sie trank eine kalte Limonade und dachte wie schön es jetzt wäre, hier zu zweit zu sitzen. Dann schweiften ihre Gedanken zu ihrem Projekt, mit dem sie viel Geld verdienen könnte.
Karl wurde geweckt, da er hörte wie Thomas die Tür aufschloss. Er sah, wie er ein Schild beschriftete. Leider konnte Karl nicht lesen, was darauf geschrieben wurde. Er sah sich um, alles war schon eingerichtet, Karl war beeindruckt. "Ich habe Hilfe von unseren neuen Nachbarn bekommen! Wir haben geschafft, alles in einer Nacht einzurichten. Wir können jetzt beginnen!"
Sheryll erwachte. Sie ging erneut zu dem Cafe, diesmal um zu frühstücken. Sie war erstaunt, als ein Laden, der zuvor noch leer stand, jetzt schon eröffnet wurde. Sie blieb vor dem Schaufenster stehen und da sah sie ihn! Sie fand ihn auf Anhieb total süß. Mit seinen braunen Haaren und dunklen Augen. Und sein kleines Bärtchen. Sollte sie hineingehen? Sollte sie es wirklich tun? Hatte sie neben ihrer Arbeit überhaupt genügend Zeit, sich um einen neuen Gefährten zu kümmern? Sheryll war ganz aufgeregt. Sie griff zur Türklinke, sie zögerte, sie zauderte. Dann drehte sie sich abrupt um und ging zu dem Café.
Karl hatte Sheryll gar nicht bemerkt. Er genoss sein Frühstück. Er war wirklich ein hübscher Kerl. Ein bisschen übergewichtig, was man an seinen Pausbacken erkennen konnte. Er hatte keine große Erfahrung mit Frauen, Thomas war sein Mittelpunkt. Manchmal schmusten sie auch miteinander.
Sheryll hatte den Arbeitstag gut überstanden. Sie war auf dem Weg zurück ins Hotel. Ob sie noch einmal an dem Laden vorbeigehen sollte? Ob er noch da war? Lange würde Sheryll nicht mehr in Frankfurt bleiben. Das war vielleicht ihre letzte Chance. Sie nahm ihren Mut zusammen und trat ein - Ding Dong. Dann stand sie vor ihm. Ihr Herz schlug höher.
"Unser erster Kunde!", strahlte Thomas. "Haben Sie etwas entdeckt was Sie fesselt?", fragte er. Sie nickte und zeigte auf … Karl! "Ja! Das ist mein Karl, mein ältester Freund. Er ist am längsten bei mir geblieben. Keine Ahnung warum der Süße noch immer nicht weg ist. Er war lang genug bei mir."
"Er gefällt mir sehr! Was nehmen Sie für ihn?", fragte sie ganz aufgeregt. "Nun ja, ich kenne ihn seit seiner Geburt, 2 Jahre ist es schon her, nicht mehr der Jüngste. Sagen wir mal 23€. Er wird es bestimmt gut bei Ihnen haben, so was merke ich auf Anhieb. Er ist mir viel Wert!" "Ich bin einverstanden!", leuchtete Sheryll.
Dann verließ sie die Zoohandlung von Thomas mit einem Buch über Haustiere und einem Käfig in dem Karl, das Meerschweinchen hockte und auf seine neue Umgebung gespannt war.
 

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