In der Zeit, nach der ich dich gefunden und gleich wieder verloren hatte, fragte ich einen Schuhverkäufer in Essaouira, der vor einem Radio saß und unser Lied hörte, wo ich es kaufen könnte. Er sprang auf, pries mir seine Schuhe für meine zarten Füße an und schickte mich beflissen zu einem Verkäufer von raubkopierten CDs. Meine Traurigkeit hatte ihn erschreckt. Wahrscheinlich. So wie mich gestern der Regen, der das Blau von Mogador zum Leuchten brachte. Der CD-Verkäufer schenkte mir Blicke, wie du es getan hattest. Durch meine Augen warst du in mich eingedrungen. Nun schließe ich sie. Das Gedicht, das in der Wüste nicht geschrieben wurde, tut noch weh. Er hatte unser Lied gar nicht. Auf einen Zettel malte er mir die Instruktionen, wie ich an einen Strand mit viel Wind und guter Energie (baraka, sagt man hier) komme. Statt unserem Lied kaufte ich heilbringendes Gnaoa-Getrommel. Ich hatte kein Auto, das mich an diesen Strand bringen würde, sagte ich noch, als die 20 Dirham aus meiner schicken Tasche aus rezykliertem Plastik kramte. Der Mann mit dem Kreuz des Südens um den Hals lächelt. "In diesem Land gibt es kein schnelles Finden. Hinter jeder Tür öffnet sich eine neue." Das Lied wird uns also nicht wieder zusammenbringen. Genauso gut wäre es, einem streunenden Hund, oder wer weiß, einem fliegenden Esel zu folgen.