Max kniete auf dem Ohrensessel im Wohnzimmer und sah dabei aus dem Fenster. Draußen war es kalt. Sehr kalt. Die Bäume hatten keine Blätter mehr. Die Menschen auf der Straße hatten dicke Jacken an und warme Pudelmützen auf dem Kopf. Ein eisiger Wind wehte.
'Wann kommt denn endlich der Schnee?' fragte Max seine Mama, die in der Küche das Mittagessen kochte. Seine Mutter antwortete: 'Max, sing doch das Lied *Schneeflöckchen, Weißröckchen*, vielleicht fängt es ja dann an zu schneien, wenn du ganz viel Glück hast.' Max fing an zu singen: 'Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit? Du kommst aus den Wolken, dein Weg ist so weit!' Das Lied hatte er im Kindergarten gelernt und konnte es schon auswendig. Max sang und sang.
Immer und immer wieder. Er wurde immer lauter. Und plötzlich fielen ganz vereinzelt tatsächlich weiße Flöckchen vom Himmel.
Erst nur hier und dort mal eine und dann immer mehr. Der Garten, die Straßen, die Bäume, alles war nach kürzester Zeit weiß. Nach dem Mittagessen zog Max seine dicken Winterstiefel an und ging in den Garten. Dort füllte er einen großen Becher mit Schnee und nahm ihn mit ins Haus. Den Becher stellte er in sein Kinderzimmer. Max war sich sicher: jetzt hatte er immer Schnee und musste nicht warten, bis es irgendwann einmal wieder schneit.
Fragen zu dem Text:
1. Wo wartete Max auf den ersten Schnee?
2. Welches Lied sang Max, um den Schnee hervor zu locken?
3. Was wird mit dem Schnee im Becher geschehen?