Es war noch früher Morgen, als in der Dunkelheit der Wecker klingelte. Vor Müdigkeit gähnend, suchte Papas Hand nach ihm und drückte mehrfach auf den Schalter, der das nervige Ding zum Schweigen bringen sollte. Seltsamerweise geschah aber nichts.
Papa stöhnte und drehte sich zur Seite. Er öffnete die Augen. Er konnte den richtigen Knopf sehen, steuerte mit seinem rechten Zeigefinger darauf zu und drückte ihn. Das Klingeln verstummte noch immer nicht.
»Verdammt!«, fluchte Papa. »Was soll denn das?«
Er wollte nach dem Wecker greifen. Seine Hand fuhr aber hindurch. War er etwa zu einem Gespenst geworden?
Papa erschrak, fuhr hoch und erwachte endlich aus diesem seltsamen Traum. Dieses Mal erwischte er den Wecker. Es wurde wieder still im Schlafzimmer.
»Endlich.«
Gern hätte er noch einmal seinen Kopf auf das weiche Kissen gebettet, aber dazu war leider nicht genug Zeit. Die Arbeit rief schon mit ganz lauter Stimme nach ihm.
Papa seufzte, stand auf und machte sich leise fertig, um Mama nicht zu stören, die noch eine Weile weiter schlafen durfte.
In der Küche kochte er sich einen richtig starken Kaffee und wollte sich noch einen Schuss Milch hinein geben. Da fiel ihm auf, dass das Licht im Kühlschrank nicht leuchtete und die Lebensmittel in ihm warm geworden waren.
»Jetzt nicht das auch noch. Der Kühlschrank ist kaputt.«
Das hatte noch gefehlt. Papa musste sich also nach der Arbeit noch um ein neues Gerät kümmern. Er schrieb schnell einen Zettel für Mama, hängte ihn mit einem Magneten an die Kühlschranktür und machte sich auf den Weg zur Arbeit.
Am Nachmittag, Papa war bereits im Elektrofachmarkt gewesen, kam er nach Hause und schleppte laut schnaufend einen großen Karton die Treppe hinauf.
»Ich habe den neuen Kühlschrank schon dabei.«, rief er keuchend Mama entgegen. »Ich bin gleich oben. Das kann sich nur noch um Stunden handeln.«
Mama lief ihm schnell entgegen und packte mit an. Gemeinsam brachten sie das Ding in die Küche und stellten das es auf.
Papa krümmte sich, drückte seine Hand ins Kreuz und stöhnte. »Verdammt! Ich hab Rücken.«
Er schleppte sich ins Wohnzimmer und legte sich vorsichtig auf das Sofa. Er konnte sich vor Schmerzen kaum bewegen. »Ich habe schon wieder vergessen, dass ich nicht so schwere Sachen allein heben sollte. Jetzt dauert es wieder ein paar Tage, bis es mir wieder besser geht.«
Papas Tochter Lisa setzte sich vorsichtig neben ihn und strich mit ihren Händen über seinen Rücken. »Ich werde dich massieren. Dann geht es dir bestimmt schnell wieder gut.«
Papa lächelte, auch wenn es ihm schwer fiel. »Das ist richtig lieb von dir, aber ich befürchte, dass du die Schmerzen nicht verschwinden lassen kannst.«
Lisa nahm ihre Hände zurück, dachte kurz nach und schnippte mit den Fingern. »Wenn ich dir nicht helfen kann, dann weiß ich jemanden, der das schafft.«
Sie stand auf, flitzte durch die Wohnung und kam mit der Katze auf dem Arm zurück. Sie setzte das Tier auf Papas Rücken.
Die Katze begann, den Rücken mit ihren Pfoten ein paar Minuten zu massieren, legte sich dann hin und schlief ein.
»Oh ja, das tut gut.«, freute sich Papa.« Die Wärme ist genau das, was ich jetzt brauche.«
Zwei Stunden später wurde die Katze wieder wach, stand auf und verschwand. Papa konnte ebenfalls wieder aufstehen. Es ging ihm bereits viel besser.