Ihr Schaffenden, ihr höheren Menschen! Man ist nur für das eigne Kind schwanger.
Lasst euch Nichts vorreden, einreden! Wer ist denn euer Nächster? Und handelt ihr auch „für den Nächsten“ ,—ihr schafft doch nicht für ihn!
Verlernt mir doch diess „Für“, ihr Schaffenden: eure Tugend gerade will es, dass ihr kein Ding mit „für“ und „um“ und „weil“ thut. Gegen diese falschen kleinen Worte sollt ihr euer Ohr zukleben.
Das „für den Nächsten“ ist die Tugend nur der kleinen Leute: da heisst es „gleich und gleich“ und „Hand wäscht Hand“:—sie haben nicht Recht noch Kraft zu eurem Eigennutz!
In eurem Eigennutz, ihr Schaffenden, ist der Schwangeren Vorsicht und Vorsehung! Was Niemand noch mit Augen sah, die Frucht: die schirmt und schont und nährt eure ganze Liebe.
Wo eure ganze Liebe ist, bei eurem Kinde, da ist auch eure ganze Tugend! Euer Werk, euer Wille ist euer „Nächster“: lasst euch keine falschen Werthe einreden!