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狄更斯小说:小杜丽二-Zweiunddreißigstes Kapitel. Zum Ende!

时间:2017-11-27来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 狄更斯
Da Arthur beständig noch sehr krank im Marschallgefängnis lag und Mr. Rugg noch keine hellere Stelle an dem juristischen Himmel entdeckte, aus dem ein Hoffnungsstrahl für seine Befreiung dringen konnte, litt Mr. Pancks verzweiflungsvoll unter den Vorwürfen, die er sich selbst machte. Wenn die unfehlbaren Zahlen nicht gewesen wären, die bewiesen, daß Arthur, statt sich im Gefängnis abzuhärmen, in einem Wagen mit zwei Pferden fahren, und daß Mr. Pancks, statt auf seine Buchhalterbesoldung angewiesen zu sein, drei- bis fünftausend Pfund eigenes Vermögen besitzen sollte, das ihm zur freien Verfügung stünde, der unglückliche Arithmetiker hätte sich in sein Bett gelegt und würde dort eine der vielen unbedeutenden Persönlichkeiten abgegeben haben, die ihr Gesicht der Wand zukehrten und starben, als letztes Opfer für die Größe des geschiedenen Mr. Merdle. Nur durch die unbestreitbaren Berechnungen gehoben, führte Mr. Pancks ein unglückliches und ruheloses Leben; denn er trug beständig seine Zahlen mit sich im Hut umher und rechnete sie nicht allein selbst bei jeder Gelegenheit durch, sondern zwang auch jedes andere menschliche Wesen, dessen er habhaft werden konnte, sie mit ihm durchzurechnen und sich zu überzeugen, wie klar der Fall sei. Drunten im Hof zum blutenden Herzen war kaum ein Insasse von nur einiger Bedeutung, dem Mr. Pancks nicht seinen Beweis vorgeführt hatte, und da Ziffern ansteckend sind, so brachen an diesem Ort eine Art Ziffermasern aus, unter deren Einfluß der ganze Hof verrückt wurde.
Je ruheloser Mr. Pancks im Geiste wurde, desto ungeduldiger wurde er auch dem Patriarchen gegenüber. In ihren jüngsten Geschäftsunterredungen nahm sein Schnauben einen gereizten Ausdruck an, der den Patriarchen nichts Gutes ahnen ließ; auch hatte Mr. Pancks bei verschiedenen Gelegenheiten die patriarchalischen Beulen näher angesehen, als sich mit der Tatsache vereinigen ließ, daß er weder Maler, noch Perückenmacher war, der nach einem lebenden Modell sucht.
Er dampfte jedoch in seinem kleinen hintern Dock aus und ein, je nachdem der Patriarch seiner bedurfte oder nicht bedurfte, und das Geschäft ging seinen gewohnten Gang. Der Hof zum blutenden Herzen wurde zu den bestimmten Zeiten von Mr. Pancks gepflügt und von Mr. Casby abgemäht: Mr. Pancks hatte alle Plackerei und allen Schmutz des Geschäfts auf sich genommen, Mr. Casby dagegen allen Nutzen, allen ätherischen Duft und allen Mondschein für sich; und wenn man den Worten trauen durfte, deren dieser wohlwollende, glänzende Kopf an den Samstagabenden sich bediente, wenn er seine fetten Daumen umeinanderdrehte, nachdem er die Balance der Woche gemacht hatte, war »alles für alle Teile befriedigend – befriedigend für alle Teile.«
Das Dock des Schleppdampfers Pancks hatte ein bleiernes Dach, das, in dem heißen Sonnenschein glühend, das Schiff geheizt haben mochte. Sei dem, wie ihm wolle, an einem glühenden Samstagabend kam das Schleppboot, von dem schwankenden flaschengrünen Schiff gefolgt, augenblicklich in einem sehr erhitzten Zustand aus dem Dock herausgedampft.
»Mr. Pancks«, lautete die Bemerkung des Patriarchen, »Sie sind Ihren Pflichten sehr schlecht nachgekommen, sehr schlecht nachgekommen, Sir.«
»Was meinen Sie damit?« war die kurze Erwiderung.
Der Zustand des Patriarchen, immer ein Zustand der Ruhe und Fassung, war diesen Abend so besonders ruhig, daß er etwas Herausforderndes hatte. Alle andern Leute, die auf der Liste der Sterblichen standen, waren heiß; aber dem Patriarchen war es vollständig kühl, jedermann war durstig, und der Patriarch trank. Er war in einen Wohlgeruch von Limonen gehüllt: er hatte sich ein Getränk von goldenem Sherry gebraut, das in einem großen Glase glänzte, als wenn er den Abendsonnenschein tränke. Das war schlimm, aber nicht das Schlimmste. Das Schlimmste war, daß er mit seinen großen blauen Augen und seinem polierten Kopf, seinem langen weißen Haar und seinen flaschengrünen, geradeausgestreckten Beinen, die in bequemen und bequem über dem Rist gekreuzten Schuhen endigten, ein so strahlendes Aussehen hatte, als wenn er in seinem unendlichen Wohlwollen für das ganze Menschengeschlecht den Trank gemacht, während er für sich nichts brauchte als die eigne Milch der Menschenliebe.
Deshalb sagte Mr. Pancks: »Was meinen Sie damit?« und strich in höchst unheilverkündender Weise sein Haar mit beiden Händen in die Höhe.
»Ich meine, Mr. Pancks, Sie sollten schärfer gegen die Leute verfahren, schärfer gegen die Leute verfahren, viel schärfer gegen die Leute verfahren, Sir. Sie drängen sie nicht. Ihre Einnahmen erreichen das Soll nicht. Sie müssen sie pressen, Sir, oder unsere Verbindung wird nicht länger so befriedigend für alle Teile sein, wie ich wünschen möchte. Nicht so befriedigend für alle Teile.«
»Presse ich sie etwa nicht?« versetzte Mr. Pancks. »Wozu bin ich denn sonst da?«
»Sie sind zu nichts anderem da, Mr. Pancks. Sie sind dazu da, Ihre Pflicht zu tun, aber Sie tun Ihre Pflicht nicht. Sie sind dafür bezahlt, zu pressen, und Sie müssen pressen, um bezahlt zu werden.« Der Patriarch war so überrascht über dieses glänzende Wortspiel nach Doktor Johnson, das er nicht im mindesten erwartet noch beabsichtigt, daß er laut lachte und mit großer Selbstgefälligkeit, während er seine Daumen umeinanderdrehte und seinem jugendlichen Porträt zunickte, das Wortspiel: »Bezahlt, zu pressen, Sir, und müssen pressen, um bezahlt zu werden«, wiederholte.
»Oh!« sagte Pancks. »Nichts weiter?« »Doch, Sir, doch, Sir. Noch etwas. Sie werden gefälligst den Hof noch einmal pressen; das erste, was sie Montag früh tun, Mr. Pancks.«
»Oh!« sagte Pancks. »Sollte das nicht zu früh sein? Ich habe ihn heute völlig ausgepreßt.«
»Possen, mein Herr. Nicht soweit, wie die Leute schuldig sind.«
»Oh!« sagte Pancks, indem er ihn betrachtete, wie er wohlwollend einen tüchtigen Schluck seiner Mixtur trank. »Nichts weiter?«
»Doch, Sir, doch, Sir. Noch etwas. Ich bin durchaus nicht zufrieden mit meiner Tochter, Mr. Pancks; durchaus nicht zufrieden. Sie geht viel zu oft, um sich nach Mrs. Clennam zu erkundigen, Mrs. Clennam, die sich jetzt nicht gerade in den Umständen befindet, die man irgendwie zu den – zu den für alle Teile befriedigenden zählen kann; sie fragt sogar, wenn ich nicht falsch unterrichtet bin, im Gefängnis nach Mr. Clennam. Denken Sie sich, Mr. Pancks, im Gefängnis.«
»Er muß, wie Sie wissen, das Zimmer hüten«, sagte Pancks. »Vielleicht ist es sehr wohltuend.«
»Pah, pah, Mr. Pancks. Sie hat nichts damit zu schaffen, nichts damit zu schaffen. Ich kann es nicht dulden. Er soll seine Schulden bezahlen und herauskommen, herauskommen; seine Schulden bezahlen und herauskommen.«
Obgleich Mr. Pancks' Haar wie starker Draht emporstand, gab er ihm doch noch einen Strich in der Schwungrichtung und lächelte seinen Patron in äußerst häßlicher Weise an.
»Sie werden gefälligst meine Tochter wissen lassen, Mr. Pancks, daß ich es nicht dulden kann, nicht dulden kann«, sagte der Patriarch in sanftem Tone.
»Oh!« sagte Pancks. »Könnten Sie es ihr nicht selbst mitteilen?«
»Nein, Sir, nein; Sie sind dafür bezahlt, es ihr mitzuteilen« – der läppische alte Einfaltspinsel konnte der Versuchung nicht widerstehen, noch einmal ein Wortspiel anzubringen, – »und Sie müssen es ihr mitteilen, um bezahlt zu werden, mitteilen, um bezahlt zu werden!«
»Oh!« sagte Pancks. »Nichts weiter?«
»Doch, Sir. Es scheint mir, Mr. Pancks, als ob Sie selbst zu oft und zuviel in jener Richtung, in jener Richtung sich bewegten. Ich empfehle Ihnen, Mr. Pancks, sowohl Ihre eigenen Verluste als die Verluste anderer sich aus dem Sinn zu schlagen und an Ihr Geschäft zu denken, an Ihr Geschäft zu denken.«
Mr. Pancks erkannte diese Empfehlung an mit einer so außerordentlich abgerissenen, kurzen und lauten Äußerung der einen Silbe »Oh!«, daß sogar der schwerfällige Patriarch seine blauen Augen in einer gewissen Hast nach ihm wandte, um ihn anzusehen. Mr. Pancks fügte dann mit einem Schnauben von entsprechender Kraft hinzu: »Nichts weiter?«
»Im Augenblicke nichts, im Augenblicke nichts. Ich will einen kleinen Gang machen, einen kleinen Gang machen«, sagte der Patriarch, indem er austrank und mit liebenswürdiger Miene aufstand, »vielleicht finde ich Sie hier, wenn ich zurückkomme. Wenn nicht, Sir, Pflicht, Pflicht; pressen, pressen, pressen am Montag; pressen am Montag!«
Nachdem Mr. Pancks noch einmal sein Haar in die Höhe gestrichen, sah er, wie der Patriarch seinen breitkrempigen Hut nahm, und schien einen Augenblick unentschlossen mit dem Gefühl widerfahrener Kränkung zu kämpfen. Es war ihm auch heißer als anfangs, und er atmete schwerer. Aber er ließ Mr. Casby weggehen, ohne daß er eine weitere Bemerkung gemacht, und sah ihm dann über die kleinen grünen Fensterblenden nach. »Ich dachte mir's«, sagte er. »Ich wußte, Sie würden dahin gehen. Gut!« Dann dampfte er nach seinem Dock zurück, brachte es sorgfältig in Ordnung, nahm seinen Hut, sah sich in dem Dock um, sagte: »Gute Nacht!« und stieß auf eigene Rechnung ab. Er steuerte gerade auf Mrs. Plornishs Ende im Hof zum blutenden Herzen zu und kam erhitzter denn je oben an der Treppe an.
Oben auf der Treppe blieb Mr. Pancks, nachdem er die Aufforderungen von Mrs. Plornish, einzutreten und mit ihrem Vater in der »Glückshütte« zu plaudern, abgelehnt hatte – Aufforderungen, die zu seiner Beruhigung nicht so zahlreich waren, als sie es an jedem andern Abend denn Samstagabend gewesen wären, wo die Kunden, die das Geschäft so freundlich mit allem außer Geld unterstützten, ungemein freigebig mit ihren Bestellungen waren – oben an der Treppe blieb Mr. Pancks, bis er den Patriarchen, der immer von der andern Seite in den Hof kam, langsam, strahlend und von Bittstellern umgeben näher kommen sah, Dann ging Mr. Pancks hinab und steuerte mit äußerster Dampfkraft auf ihn zu.
Der Patriarch, der mit seinem gewöhnlichen Wohlwollen durch den Hof schritt, war erstaunt, Mr. Pancks zu sehen, glaubte jedoch, er habe sich zu einem sofortigen Pressen angeregt gesehen und wolle es nicht bis zum Montag verschieben. Die Bewohner des Hofes waren erstaunt über dieses Zusammentreffen, denn die beiden Mächte waren, soweit die Erinnerung der ältesten »blutenden Herzen« reichte, nie hier zusammen, gesehen worden. Aber das unaussprechlichste Staunen erfaßte sie, als Mr. Pancks, rasch auf den verehrungswürdigsten der Menschen zugehend, dicht vor der flaschengrünen Weste stehenblieb, aus seinem rechten Daumen und Zeigefinger einen Drücker machte, denselben an die Krempe des breitkrempigen Hutes setzte und mit besonderer Kraft und Präzision ihn von seinem polierten Kopfe herabschnellte, als wäre er eine große Schnellkugel.
Nachdem er sich diese kleine Freiheit mit der Person des Patriarchen erlaubt, machte Mr. Pancks die blutenden Herzen weiter staunen und näher treten, indem er mit vernehmlicher Stimme sagte: »Nun, Sie zuckersüßer Schwindler, denke ich mit Ihnen ein- für allemal abzurechnen!« Mr. Pancks und der Patriarch waren augenblicklich der Mittelpunkt eines Gedränges das ganz Ohr und Auge; Fenster wurden aufgerissen, und auf den Türschwellen standen die Leute dicht geschart.
»Was maßen Sie sich denn an?« sagte Mr. Pancks. »Was ist Ihr Plan? Worin machen Sie Geschäfte? In Wohlwollen, nicht wahr? Sie Mann des Wohlwollens!« Bei diesen Worten holte Mr. Pancks aus, offenbar nicht in der Absicht, ihn zu treffen, sondern nur, um sein Herz zu erleichtern und seine überflüssige Kraft in einer heilsamen Leibesbewegung zu verwenden – Mr. Pancks holte zu einem Schlag auf das beulige Haupt aus, aber das beulige Haupt beugte sich, um dem Schlag auszuweichen. Diese seltsame Handlung wurde zum wachsenden Erstaunen der Zuschauer am Schlusse jedes folgenden Absatzes von Mr. Pancks' Rede wiederholt.
»Ich bin aus Ihren Diensten getreten«, sagte Pancks, »um Ihnen ins Gesicht schleudern zu können, was Sie sind. Sie gehören zu einer Rasse von Betrügern, die die schlimmste von allen Rassen ist, die man finden kann. Obgleich ich als Opfer von beiden sprechen kann, so wüßte ich doch nicht, ob mir die Merdlesche Rasse nicht noch lieber ist als Ihre Rasse. Sie sind ein verkleideter Leuteschinder durch Bevollmächtigte, ein Ausbeuter und Erpresser und Zwacker durch Stellvertreter. Sie sind ein philanthropischer Schleicher! Sie sind ein schäbiger Betrüger!«
Die Wiederholung der Drohung mit dem Schlag bei diesem Absatz wurde mit lautem Gelächter aufgenommen.
»Fragt diese guten! Leute: Wer ist der harte Mann hier? Sie werden Euch sicherlich ›Pancks‹ antworten.«
Dies wurde durch die Ausrufe: »Gewiß!« und »Hört!« bestätigt.
»Aber ich sage euch, gute Leute – Casby ist es. Dieser Berg von Milde, dieser Klumpen von Liebe, dieser flaschengrüne Lächler ist euer Dränger!« sagte Panck«. »Wenn ihr den Mann sehen wollt, der euch lebendig schinden würde – hier ist er! Sucht ihn nicht in mir, mit meinen dreißig Schillingen die Woche, sucht ihn in Casby, mit seinen ich weiß nicht wieviel das Jahr!«
»Gut!« riefen mehrere Stimmen. »Hört Mr. Pancks.«
»Hört Mr. Pancks?« rief dieser (nach seinem gewöhnlichen Ausholen, das den Leuten zu gefallen schien), »ja, ich dächte wohl. Es ist endlich Zeit, Mr. Pancks anzuhören. Mr. Pancks ist heute abend in den Hof gekommen, daß ihr ihn höret. Pancks ist nur das Werkzeug, hier ist der, der es handhabt!«
Die Zuhörer wären zu Mr. Pancks wie ein Mann, Frau und Kind übergegangen, wenn das lange, graue, seidene Haar und der breitkrempige Hut nicht gewesen.
»Hier ist der Schlüssel«, sagte Mr. Pancks, »der den Ton zum Pressen angibt. Und es gibt nur einen Ton, und sein Name ist Presse, Presse, Presse! Hier ist der Gutsbesitzer, und hier ist der Ausjäter. Ja, gute Leute, wenn er wie ein langsamer, wohlwollender Brummkreisel, sanft sich drehend, zu Abend in den Hof kommt und ihr ihn mit euren Klagen über den Ausjäter umringt, so ahnt ihr nicht, was für ein Betrüger der Patron ist. Solltet ihr glauben, daß der Grund, weshalb er sich heute zeigt, der ist, damit am Montag alle Schuld mich treffe? Solltet ihr glauben, daß er mich heute abend erst auf den Kohlen hatte, weil ich euch nicht genug presse? Solltet ihr glauben, daß ich im gegenwärtigen Augenblick den speziellen Befehl habe, euch am Montag zu pressen?«
Die Antwort war ein Gemurmel, das wie »Schmachvoll!« »Schäbig!« lautete.
»Schäbig?« schnaubte Pancks. »Ja, ich sollte wohl denken! Die Rasse, zu der euer Casby gehört, ist die schäbigste aller Rassen. Sie stellen ihre Ausjäter mit einem elenden Solde an, und diese müssen nun tun, was sie selbst sich zu tun schämen, fürchten und leugnen und dennoch getan wissen wollen oder den Leuten keine Ruhe lassen. Sie hintergehen euch, und ihr schiebt auf ihre Ausjäter alle Schuld und auf sie alles Gute. Ja, der erbärmlichst aussehende Betrüger in der ganzen Stadt, der achtzehn Pence unter falschem Vorgeben erschwindelt, ist kein halb so großer Schwindler als dieses Schild von Casbys Kopf hier!«
Die Umstehenden riefen: »Das ist wahr!« und »Mehr ist er nicht!«
»Und seht nun, was ihr von diesen Burschen bekommt«, sagte Pancks. »Seht, was ihr weiter von diesen kostbaren Brummkreiseln bekommt, die sich so glatt unter euch drehen, daß ihr nicht ahnen könnt, was für ein Muster auf ihnen gemalt ist oder wie das kleine Fenster an ihnen aussieht! Ich wünsche für einen Augenblick eure Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Ich weiß es wohl, meine Rede ist nicht angenehm.«
Der Kreis der Zuhörer war über diesen Punkt geteilt; denn die weniger leicht Zufriedenzustellenden riefen: »Nein, sie ist nicht angenehm«, während die Höflicheren sagten: »Doch, sie ist angenehm.«
»Ich bin im allgemeinen«, sagte Mr. Pancks, »ein trockener, unangenehmer, trauriger Arbeiter und Ausjäter. Das ist euer ergebener Diener. Das ist sein vollständiges Porträt, von ihm selbst gemalt und unter der Garantie der Ähnlichkeit euch vorgestellt! Aber was soll der Mensch sein, wenn er einen solchen Patron hat? Was kann von ihm erwartet werden? Fand jemals jemand gekochtes Hammelfleisch mit Kapernsoße in einer Kokosnuß?«
Keiner von den blutenden Herzen konnte das von sich behaupten, das sprach sich deutlich in der Raschheit ihrer Antwort aus.
»Nun«, sagte Mr. Pancks, »und niemand wird bei Ausjätern, wie ich, unter Patronen, wie dieser, angenehme Eigenschaften finden. Ich bin ein Ausjäter von Jugend auf gewesen. Was war mein Leben? Ein Quälen und Peinigen, Quälen und Peinigen und ein unaufhörliches Raddrehen. Ich war mir selbst nicht angenehm und bin wahrscheinlich auch niemandem sonst angenehm gewesen. Hätte ich in zehn Jahren auch nur für einen Schilling die Woche weniger gearbeitet, dieser Betrüger würde mir einen Schilling weniger gegeben haben; wenn ein ebenso nützlicher Mensch um einen Sixpence billiger zu bekommen gewesen wäre, er würde ihn statt meiner für einen Sixpence billiger angenommen haben. Das ist Handelsbrauch, Gott sei euch gnädig! Feste Grundsätze! Es ist ein sehr gutes Schild, dieser ›Zum Kopf von Casby‹«, sagte Mr. Pancks, indem er ihn nichts weniger als bewundernd betrachtete, »aber der wahre Name des Hauses ist: ›Zum Menschenschinder‹. Sein Motto ist: ›Laß dem Ausjäter keine Ruhe‹. Ist irgend jemand zugegen«, sagte Mr. Pancks, indem er sich unterbrach und umsah, »der mit der englischen Grammatik vertraut wäre?«
Der Hof zum blutenden Herzen scheute sich, diese Vertrautheit zu beanspruchen.
»Es hat nichts zu sagen«, fuhr Mr. Pancks fort. »Ich wollte nur die Bemerkung machen, daß die Aufgabe, die mir dieser Patron gestellt hat, die war, die Imperativform des Präsens des Zeitworts ›keine Ruhe lassen‹ zu konjugieren. Laß keine Ruhe! Laß er keine Ruhe! Lassen wir keine Ruhe! Lassen Sie keine Ruhe! Da steht ein wohlwollender Patriarch von Casby, und das ist seine goldene Regel. Es ist ungewöhnlich angenehm, ihn anzusehen; das ist bei mir durchaus nicht der Fall. Er ist so süß wie Honig, und ich bin so trübe wie Gossenwasser. Er sorgt für das Pech, ich handhabe es, und an mir bleibt es kleben. Jetzt«, sagte Mr. Pancks, indem er wieder näher auf seinen ehemaligen Patron zutrat, von dem er etwas weggegangen, um ihn dem Hof besser zeigen zu können, »da ich nicht gewohnt bin, öffentlich zu sprechen, und da ich eine ziemlich lange Rede gehalten habe, wenn man alle Umstände in Betracht zieht, so werde ich meine Bemerkungen mit der Bitte zum Beschluß bringen, daß Sie sich fortmachen.«
Der letzte der Patriarchen war so überwältigt durch den Angriff und brauchte so viel Raum, um einen Gedanken zu fassen, und so viel Raum mehr, um sich darin zu drehen, daß er kein Wort als Antwort vorbringen konnte. Er schien auf einen patriarchalischen Ausweg aus dieser peinlichen Lage zu sinnen, als Mr. Pancks, indem er plötzlich noch einmal den Drücker an seinen Hut setzte, denselben wieder mit seiner früheren Gewandtheit herabschnellte. Bei der früheren Gelegenheit hatten ein oder zwei von den Bewohnern des blutenden Herzens ihn dienstfertig aufgehoben und ihn dem Besitzer zurückgegeben, aber Mr. Pancks hatte auf seine Zuhörerschaft nunmehr so großen Eindruck gemacht, daß der Patriarch sich bücken und ihn selbst aufheben mußte.
Rasch wie der Blitz holte Mr. Pancks, der einige Augenblicke seine Hände in der Rocktasche gehabt hatte, eine Schere aus der Tasche, fiel dem Patriarchen in den Rücken und schnitt ihm die heiligen Locken, die auf seine Schultern hinabflossen, ab. In einem Paroxysmus ungestümer Wut riß er dann dem erstaunten Patriarchen den breitkrempigen Hut aus der Hand, verschnitt ihn zu einer bloßen Schmorpfanne und setzte ihn auf den Kopf des Patriarchen. Vor den furchtbaren Folgen dieser verzweifelten Tat schauerte Mr. Pancks selbst entsetzt zurück. Eine kahlgeschorene, glotzäugige, dickköpfige und schwerfällige Gestalt starrte ihn an, ohne im mindesten einen großen und ehrwürdigen Eindruck zu machen; sie schien aus der Erde emporgestiegen, um zu fragen, was aus Mr. Casby geworden. Nachdem Mr. Pancks in stummem Grausen sie wieder angestarrt, warf er die Schere weg und floh nach einem Versteck, wo er sich vor den Folgen seines Verbrechens retten könnte. Mr. Pancks hielt es für klug, sich schleunigst aus dem Staub zu machen, obwohl ihn nichts verfolgte als ein schallendes Gelächter, das die Luft im Hof zum blutenden Herzen erschütterte, daß dieser davon widerhallte. 
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