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德语播客: Typisch Helene 28: Eiersuche an Ostern, Casting, SMS

时间:2013-03-19来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Ostern
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, guten Tag und herzlich willkommen zur neusten Sendung von "Typisch Helene". Heute ist der 22. April, ein ganz besonderer Tag. Denn heute ist Karfreitag, einer der wichtigsten religiösen Tage der Christen. Als ich noch jünger war, war dieser Tag aber einfach der langweiligste Tag des Jahres. Alles war geschlossen: Restaurants, Kinos und Bars und am Radio kam nichts als traurige Musik. Schrecklich! Heute ist das zum Glück anders. Wichtig ist der Karfreitag zwar immer noch. Aber für viele Menschen ist er ein ganz normaler Feiertag geworden. Sie freuen sich, dass sie frei haben, und viele machen ab heute die Brücke. Das heisst, sie reisen bis Montag in die Ferien, manche bleiben länger weg, je nach dem, ob sie Kinder haben, die in die Schule gehen und Osterferien haben. Und die, die zu Hause bleiben, bereiten die Osternester vor, ihre Überraschungskörbchen für Ostern. Und damit sind wir bei den heutigen Themen angelangt, liebe Zuhörer: Ich erzähle Ihnen zu Beginn von den Osterkörben, die wir früher bei uns im Garten versteckt haben. Danach gehen wir an ein Model-Casting, und zum Schluss reden wir noch über die Tücken [1] der SMS-Kommunikation.
 
So langweilig und öde der Karfreitag für meine beiden Schwestern und mich früher war, so aufregend war Ostern. Karfreitag empfanden wir als einen schwarzen Tag, Ostern hingegen war für uns farbig: Voller Apfelgrün, Rot, Rosa, Hellblau und natürlich Gelb, sehr viel Gelb. Unsere Mutter hatte das Wohnzimmer mit Blumen und Zweigen [2] dekoriert, an die sie bunte Federn, Schokolade und Bonbons gehängt hatte. Der Esstisch war schon früh fürs Frühstück mit einem leuchtenden gelben Tischtuch festlich gedeckt, und aus der Küche kam der Geruch von Kaffee und frischem, goldenen Brot. Doch das Aufregendste war für uns Mädchen immer die Suche nach den Osternestern. Seit ich denken kann, haben unsere Eltern Schokoladen-Eier, Schokoladen-Hasen und farbige Bonbons in kleine Körbe verteilt und sie am Ostersonntag früh morgens, als wir noch tief schliefen, im Garten versteckt. Sie versteckten sie hinter Gebüschen oder dicken Baumstämmen, im Blumenbeet [3], unter Rhabarberblättern oder in Blumenkisten. Kaum sind meine Schwestern und ich aufgewacht, sind wir die Treppen herunter und noch in den Pyjamas ins Freie hinaus gerannt und haben angefangen, nach den Nestern zu suchen. Mit den Jahren wussten wir natürlich, wo die Nester versteckt waren, denn so gross war unser Garten nicht, aber wir haben immer so getan, als ob wir überhaupt keine Ahnung hätten. Die Nester trugen kleine Zettel mit unseren Namen, und wenn wir ein Nest fanden, das nicht uns gehörte, versteckten wir es wieder und sagten den anderen kein Wort davon. Als wir die Nester dann endlich gefunden und sie jubelnd und kichernd ins Haus gebracht hatten, kam die nächste Herausforderung [4]: Was sollten wir als Erstes essen? Ein Ei? Ein Bonbon? Ein Ohr des Hasen? Wir begannen meistens mit einem Schokoladen-Ei, nahmen dann einen Bonbon, dann ein Hasen-Ohr. Wir zögerten aber immer sehr lange, bis wir den Hasen die Ohren abbrachen. Es war ja irgendwie ein grausamer Akt, einem Tier einfach so das Ohr abzubrechen, selbst wenn es aus Schokolade war. Und als wir das dann geschafft hatten, kam der Kopf dran. Der war das Schlimmste. Wir blickten einander an, um uns Mut zu machen. Dann nahmen wir die Hasen in die Hand, schlossen die Augen, sagten "Eins, zwei - und drei!" - und brachen die Köpfe ab. Danach assen wir den Rest des Tiers ganz schnell auf. Denn wir hätten es einfach nicht ertragen, wenn ein Rudel [5] kopfloser Hasen auf unserem Ostertisch steht.
 
***
 
Bevor wir nun aber wegen der Hasen melancholisch werden, kommen wir zum nächsten Thema: Zum Casting. Am vorletzten Samstag schlenderte [6] ich der Zürcher Bahnhofstrasse entlang, ging spontan in ein Warenhaus hinein und entdeckte die Plakate, die gleich beim Eingang hingen: "Öffentliches Casting für den Elite-Model-Look" stand darauf geschrieben. Es fand im obersten Stock bei den Restaurants statt, und da ich ein neugieriger Mensch bin, ging ich zur Rolltreppe und fuhr hoch. Ich habe als Journalistin schon einige Castings gesehen und mich immer gefragt, warum sich Frauen so etwas antun, deshalb war ich sehr daran interessiert, mir auch dieses Casting anzuschauen. Die Organisatoren hatten zwischen Tischen und der Fensterfront einen Laufsteg aufgebaut, aus den Boxen dröhnte [7] Housemusik, links vom Laufsteg sass die Jury: Eine ehemalige Miss Schweiz, die Besitzerin der Modelagentur und eine Choreographin. Die brachte jeweils sechs junge Frauen mit einem "Next!", das sie ins Mikrofon rief, dazu, eine nach der anderen, dann zu Zweit, dann alle zusammen, über den Laufsteg nach vorne zu schreiten, stehen zu bleiben, sich abrupt umzudrehen und wieder zurück zu gehen. Die Jury wirkte freundlich, aber gelangweilt, die Mädchen nervös. Sie waren alle sehr gross, sehr dünn, sehr blass [8], sehr blond und sehr verkrampft. Keine einzige hatte einen wirklich schönen Körper, keine einzige eine elegante Körperhaltung, keine einzige einen schönen Gang, keine einzige ein interessantes Gesicht und kaum eine schaffte es, im Rhythmus der Musik über den Laufsteg zu gehen. Im Publikum sassen weitere Mädchen, Mütter und ein paar Jungs mit schwarzen Sonnenbrillen, im Hintergrund spazierten Fotografen mit wichtiger Miene [9] auf und ab. In den ersten Minuten amüsierte ich mich köstlich und stellte mir vor, was geschehen würde, wenn ich mich plötzlich auf den Laufsteg begeben [10] und böse lächelnd auf die Jury zugehen würde. Die wäre sicher schockiert gewesen! Dann aber wurde mir unter dem konstanten "Next!" und den ausdrucklosen Gesichtern entsetzlich langweilig. Und ich fragte mich wieder: Warum träumen so viele junge Frauen bloss von einer Karriere als Kleiderständer? Also, ich blieb genau eine Viertelstunde lang, dann flüchtete ich wieder auf die Strasse und holte tief Luft. Entweder bin ich zu alt für solche Sachen, oder sie sind wirklich einfach zu langweilig.
 
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Und zum Schluss, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, noch dies: Sie haben sicher alle ein Handy oder ein Smartphone und können sich das Leben ohne gar nicht mehr vorstellen. Das geht mir natürlich auch so, und inzwischen schreibe ich sogar lieber SMS, als dass ich telefoniere. Aber, SMS sind nicht ungefährlich. Das heisst, man kann sich entweder furchtbar missverstehen oder sich gar nicht verstehen. Mein Ex-Freund zum Beispiel, schrieb zum Ende einer Nachricht häufig "machs gut". Machs gut. Das "Machs gut" machte mich jedes Mal wütend. Was heisst das schon? Was wollte er mir damit sagen? Wollte er sagen: "Auf Wiedersehen, hab ein schönes Leben?", oder "Ciao, das wars?" oder "Ich wünsche dir für heute viel Glück?" oder "Bis bald?" "Machs gut" hört sich für mich wie ein liebloser [11] Abschied an, etwas, das man jemandem sagt, der einem vielleicht nicht so wichtig ist. Ich habe mich natürlich immer wieder über das "Machs gut" beklagt, aber er fand bloss, dass ich dramatisch tue, für ihn sei das halt einfach eine Abschieds-Floskel [12]. Na ja. Für mich ist "Machs gut" noch immer grauenvoll. Ein ganz anderes Beispiel lieferte hingegen meine Schwester. Ich fragte sie kürzlich per SMS, ob wir uns um 15 Uhr oder lieber um 17 Uhr in Luzern treffen wollten. Sie antwortete: "Ok!". Nur das. "Ok". "Was heisst das jetzt?", schrieb ich zurück. Eine halbe Stunde später kam die Antwort: "Bin am Wickeln [13]." Ich war ratlos. "Was meinst du?", fragte ich. "Komme gleich!", schrieb sie. Nach zehn weiteren SMS hatte ich genug: Ich rief sie an. Manchmal ist das direkte Wort eben doch besser, als ein SMS.
 
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Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, zum Schluss habe ich jetzt noch eine Mitteilung in eigener Sache: Heute, am 22. April, geht unsere Französisch-Podcasterin Marie mit ihrer 50. Sendung online. Das wollen wir mit einer Verlosung feiern. Beantworten Sie die Frage: "Lebt Marie in der Schweiz oder in Frankreich?" auf der Homepage von www.podclub.ch und Sie nehmen automatisch an der Verlosung teil. Zu gewinnen gibts eine Flasche wunderbaren französischen Champagner. Zögern Sie also nicht, sondern machen Sie mit! Vielleicht können Sie dann auch bald auf Französisch anstossen.
 
Wir aber hören uns wieder am 6. Mai. Dann reden wir unter anderem über Schönheitsoperationen und darüber, was einen Mann attraktiv macht. Bis dahin wünsche ich Ihnen eine schöne Zeit. Geniessen Sie den heutigen Tag. Bis bald! Auf Wiederhören!
 
 
 
[1] die Tücken: die Gefahren
[2] der Zweig: ein dünner Ast, Teil eines Baums
[3] das Blumenbeet: eine Stelle im Garten, wo man Blumen pflanzt
[4] die Herausforderung: etwas tun, das schwierig ist
[5] das Rudel: eine Gruppe von Tieren
[6] schlendern: spazieren ohne Ziel
[7] dröhnen: laut tönen
[8] blass sein: ohne Farbe
[9] die Miene: wichtiger Ausdruck im Gesicht
[10] begeben: gehen zu
[11] lieblos: ohne Liebe
[12] Abschieds-Floskel: Wort oder Satz ohne Inhalt

[13] wickeln: einem Baby die Windeln wechseln  

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