Bei einem reflexiven Verb sind Subjekt und direktes Objekt gleich.
Beispiel:
Ich ziehe mich an. (sich anziehen)
Du wäschst dich. (sich waschen)
Einige Verben sind im Deutschen immer reflexiv. Sie existieren nicht ohne Reflexivpronomen. Zu diesen Verben gehören zum Beispiel: sich bedanken, sich beeilen, sich befinden, sich benehmen, sich betrinken, sich eignen, sich erholen, sich erkälten, sich schämen, sich verspäten, sich weigern.
Beispiel:
Jetzt muss ich mich beeilen, damit ich mich nicht verspäte.
Andere Verben verwenden wir nur reflexiv, wenn jemand die Handlung für sich selbst ausführt. ist die Handlung aber für eine andere Person bestimmt, nehmen wir das Objektpronomen. In der 3. Person kann man das am besten erkennen.
Beispiel:
Die Friseurin kämmt sich. (sich kämmen)
Die Friseurin schneidet sich die Haare. (sich etwas schneiden)
aber:
Die Friseurin kämmt sie/die Kundin. (jemanden kämmen)
Die Friseurin schneidet ihr/der Kundin die Haare. (jemandem etwas schneiden)
Einige Verben haben als einfache und reflexive Verben eine komplett andere Bedeutung.
Bedeutung | Beispiel | |
---|---|---|
verlaufen | Weg verfehlen (reflexiv) | Ich habe mich verlaufen. |
ablaufen, vonstattengehen (nicht reflexiv) | Die Prüfung verlief gut. | |
ärgern | genervt sein (reflexiv) | Ich ärgere mich über meinen Fehler. |
belästigen (nicht reflexiv) | Er ärgert seine Schwester. | |
aufhalten | verweilen (reflexiv) | Wir halten uns gerade in München auf. |
behindern, verzögern (nicht reflexiv) | Ich will Sie nicht aufhalten. | |
ausziehen | sich entkleiden (reflexiv) | Das Kind hat sich ausgezogen. |
Wohnort verlassen (nicht reflexiv) | Ich bin bei meinen Eltern ausgezogen. | |
verlassen | vertrauen (reflexiv) | Ich verlasse mich auf dich. |
weggehen, sich trennen (nicht reflexiv) | Sie hat ihren Freund verlassen. |