Das Pronomen es kann in verschiedenen Kontexten auftreten und dabei verschiedene Funktionen übernehmen. Oft hat es keine eigene Bedeutung. Es kann als Pronomen für eine Substantivgruppe im Neutrum stehen. Dabei kann es Personen und Sachen im Nominativ und im Akkusativ bezeichnen:
Wo ist das Kind? – Es spielt. (Person – Nominativ)
Wo ist das Kind? – Es spielt. (Person – Nominativ)
Wo ist das Buch? – Auf dem Tisch liegt es.
(Sache – Nominativ)
Das Kind ist im Kindergarten. – Wann holst du es ab?
(Person – Akkusativ)
Ist das Buch interessant? – Ja, du musst es lesen.
(Sache – Akkusativ)
In der Verbindung mit Präpositionen wird das Pronomen es allerdings nicht verwendet, stattdessen treten Pronominaladverbien ( 6.3 ) auf:Sprecht ihr über das Buch? – Ja, wir sprechen darüber.
Denkst du an das Geschenk? – Ja, ich denke daran.
Es kann als Pronomen auch für umfangreichere Ausdrü-cke, z. B. Sätze, stehen: Oft arbeitet sie am Sonntag, aber sie tut es nicht gerne.
(es = am Sonntag arbeiten)
In unpersönlichen Konstruktionen hat es keine eigene Bedeutung, sondern ist fest mit dem Verb verbunden. Am besten wird es mit jedem Verb gelernt. Es kann hier auftreten als Subjekt („Scheinsubjekt“) bei Verben, • die ein Naturgeschehen bezeichnen: Es regnet. Es schneit. Es ist kalt.
• die eine Zeitangabe machen: Es ist sieben Uhr. Es ist Mittag.
• die persönliches Befinden bezeichnen: Es geht mir gut. Wie geht es Ihnen?
es glänzt, es ist (wird) hell
es klopft, es knallt, es raschelt, es läutet
es schmeckt (gut …), es riecht (gut, schlecht, nach …), es duftet, es drückt, es juckt
• sowie in der festen Verbindung: Es gibt.
es klopft, es knallt, es raschelt, es läutet
es schmeckt (gut …), es riecht (gut, schlecht, nach …), es duftet, es drückt, es juckt
• sowie in der festen Verbindung: Es gibt.
Es kann im Vorfeld eines Satzes auftreten (das sogenannte „thematische es“). Dann dient es als eine Art Einführungssignal, das vor allem am Textanfang verwendet wird, damit das Subjekt oder die gesamte Aussage hervorgehoben werden kann. Es kann hier nie durch dasersetzt werden: Es kam ein Mann zu mir und fragte nach dem Weg.
Es kann in dieser Funktion nur im Vorfeld stehen und fällt weg, wenn im Vorfeld andere Elemente stehen oder wenn der Satz als Frage erscheint: Es hat jemand angerufen. Jemand hat angerufen./Hat jemand angerufen?
Es kann auch als Vorsignal für einen Nebensatz oder Infinitiv auftreten, der im Hauptsatz Subjekt/Objekt ist: Es ist wichtig, dass man viel Obst isst. Das Pronomen es fällt weg, wenn der Nebensatz oder Infinitiv im Vorfeld steht: Es ist wichtig, dass man viel Obst isst. Dass man viel Obst isst, ist wichtig.