In England in einem großen Schloss, das an einem großen See stand, lebte einmal ein Geist. Der hieß „William der Dritte „. Er war schon sehr alt und geisterte eigentlich schon immer hier herum.
Gelegentlich erschreckte er die freundliche Familie, der das Schloss gehörte mit Türen und Fenster klappern oder schauerigem Geheule in der Nacht. Genau so wie ordentliche Geister eben so herum spuken.
Eines Morgens, als er über die Dächer des Schlosses auf den See schaute, entdeckte er eine riesen große Seifenblase. Sie stieg direkt aus dem See auf. All die Jahre in denen er hier herum gespukt hatte war so etwas noch nicht vorgekommen. Während er darüber nachdachte wie das überhaupt passieren konnte, stiegen noch mehr Seifenblasen aus dem See empor. Immer mehr bunt schillernde Blasen kamen aus dem See und stiegen in die Luft. Hoch oben am Himmel zerplatzten sie mit einem leisen: „Popp“.
Plötzlich tauchte der Kopf seines Freundes, Harry dem Seeungeheuer auf.
„ Uuahh“! Es riss sein großes Maul auf. Dabei kamen ein paar Seifenblasen aus seinem Rachen.
„ Was ist denn mit Dir passiert“,fragte William der Dritte? „ Du wirst es nicht glauben“, schäumte das Ungeheuer „gerade als ich ganz doll gähnen musste, fuhr ein Schiff über mich hinweg und von Board fiel ein ganzes Paket Waschpulver direkt in mein Maul.
Vor lauter Schreck habe ich es dann auch noch herunter geschluckt. Nun ist mir schlecht und ich mache immer diese blöden Seifenblasen.“ „ Armer Harry, kann ich Dir irgendwie helfen“, fragte der Geist?
„ Ja“, freute sich das Seeungeheuer „du hast mir doch erzählt, dass die Kinder im Schloß ein großes Buch haben in das sie immer schauen, wenn sie etwas nicht wissen. Kannst Du dort vielleicht einmal nachsehen, was ich gegen diese ollen Seifenblasen tuen kann?“ „ Das ist eine gute Idee“, überlegte der Geist „ vielleicht finde ich darin eine Lösung für Dein Problem!“ „ Ja, bitte tue das“, bat Harry „ ich will das das endlich aufhört.“ „ Ich gehe sofort zum Schloß zurück und sehe nach“, versprach William der Dritte, „ warte hier“.
In dem Buch hatte der Geist schon oft gelesen. Obwohl er alt war und sehr viel in seinem Leben gelernt hatte, fand er darin immer etwas neues. Viele alte Weisheiten und neue Erkenntnisse von Forschern und Gelehrten waren hier aufgeschrieben. Ein ganzes Kapitel war seltenen Krankheiten gewidmet, z.B. wurde über Kopfschmerzen der Blattläuse, oder Haarausfall an Spinnenbeinen berichtet. Endlich, ganz am Ende, unter V wie verschlucken stand es. “ Verschlucken von Waschpulver bei Seeungeheuern“. Als erstes stand dort:
“Achtung, Anweisung gilt nur für Seeungeheuer. Nicht für Menschen“!
Seeungeheuern die Waschpulver verschluckt haben wird es anfänglich etwas schlecht. Die Übelkeit verschwindet nach drei Tag von ganz alleine. Die Seifenblasen hören allerdings erst nach 5 Tagen auf. Sollte das Ungeheuer das nicht aushalten, kann ein großer Eimer mit Zitronenlimonade in kleinen Schlücken getrunken werden. Dann hört alles noch am selben Abend auf.
Klasse dachte William der Dritte, das machen wir. Er besorgte Limonade und Eimer und geisterte schnell zurück zu seinem Freund dem Seeungeheuer.
„ Harry, du musst diese Zitronenlimonadenmedizin in kleinen Schlücken trinken, dann geht es Dir heute Abend schon wieder besser“, erklärte der Geist dem Seeungeheuer. „Ja, das mache ich“, freute sich Harry. „Gib mir schnell die Limonade.“
Er trank zügig und in kleinen Schlücken den Eimer leer. „ Danke lieber William, du hast mich gerettet“, lachte das Seeungeheuer „ ich spüre schon wie es wirkt. Es geht mir gleich besser.“Vor lauter Freude machte Harry ein paar wilde Purzelbäume im Wasser.
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