Der kleine Philipp starrte durch das Fenster auf die Straße. Sein Termin zum Haareschneiden war längst verstrichen und er saß immer noch neben den wartenden Herren, ungeduldig und aufgeregt, weil es länger dauerte als gewöhnlich.
Die vielen Geräusche um ihn herum, das Stimmengewirr der kommenden und gehenden Kunden, vor allem das der weiblichen Kundschaft, störte ihn mehr als ein dröhnender Föhn. Quasseln, quasseln, quasseln - dachte er sich, welch eine Ausdauer Menschen haben können, wenn es darum geht, ihre Mitmenschen mit sinnlosen und nervtötenden Geschichten zu betäuben. Jedes Mittel ist ihnen recht, vor allem sitzend, in den großen Spiegel blickend, noch jemanden zu sehen, der genauso grässlich aussieht wie man selbst, trotzdem geduldig wartend, bis sich ein Opfer in ihre Nähe begeben wird.
Philipps Blicke wandten sich von der weiblichen Kundschaft ab. Bei den Herren dauert es diesmal wirklich besonders lang, dachte er. Kaffeeduft lag in der Luft. Kaffeekränzchen im Frisiersalon. In der Theke nahe dem Eingang standen leider keine Kuchen, auch keine Sahnetörtchen in der Auslage - nur Haarsprays, Festiger, Tönungen, Volumenmacher, Styling-Gel, Kämme, Bürsten, Lockenwickler und Rasierwasser.