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德语爱情文章:Vorsicht Kitsch! - Wirrwege des Herzens
日期:2011-07-01 14:20  点击:7

"Du bleibst hier!", schrie sie. Nacktes Entsetzen in der Stimme. "Und zwar sofort!" Er stand schon an der Tür. Die Klinke in der Hand. Bereit, zu gehen. Ihre Blicke trafen sich. Seiner war voll Schmerz und Trauer. Mit ein klein wenig Müdigkeit. Außerdem noch Frust und Resignation. Ihrer übrigens auch.

"Ich ... ich kann dir das alles erklären!", stotterte sie daraufhin. Verzweiflung!

"Ach, ja?" wollte er wissen. Leise klang es, als er sprach. "Kannst du das?" Sie überlegte. Kurz. Änderte dann ihre Aussage.

"Nee, kann ich nicht." Er senkte den Kopf. Ließ alle Hoffnung fahren. Tränen traten ihr in die Augen. "Aber ...", schluchzte sie. "Ich kann's wenigstens probieren." Er kam zurück. Zurück zu ihr. Aufs Bett. Seine Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern. "Wah-Rum?"

"Weil ich will, dass du's verstehst." Sie stöhnte gequält auf. "Ich liebe dich."

Er nickte. "Na, gut. Dann wollen wir das mal so stehen lassen." Er fasste sie am Kinn. Sein Blick suchte den ihren.

"Aaaber ..." Sein Blick traf den ihren. "Was hätte das mit Karl-Heinz-Friedrich sein sollen?"

Sie schlug die Augen nieder.

"Da war ich betrunken!", versuchte sie sich zu rechtfertigen. Es war und blieb ein schwacher Versuch.

"Du hast dich von ihm in den Arsch ficken lassen!", rief er aus. Empörung! Im Stolz verletzt und in der Ehre gekränkt. Sein Gesicht verzog sich, in etwa so, als ob er in eine Zitrone gebissen hätte.

"Jaaahhh!", kam es deswegen auch so gedehnt und gequält von ihr. "Das hat aber nix zu bedeuten!" Sex ist nicht alles! Wird heutzutage sowieso überbewertet. Ein solcher Ausspruch erzürnte ihn. Er stand auf. Sie auch. Er wollte gehen. Sie warf sich ihm zu Füßen, umklammerte seine Beine. Schrie ihre Verzweiflung hinaus:

"Ich liebe ihn doch gar nicht!"

"Das hat doch nix zu bedeuten!" Unwirsch stieß er sie beiseite.

"Doch! Das bedeutet alles! ALLES!!" Er wollte schon wieder raus. Und immer noch wollte sie das nicht. Richtete sich auf. Tränenumflorten Blickes.

"Wenn du jetzt gehst...", stieß sie noch hervor, gepeinigt von einem Weinkrampf.

"Dann bin ich weg!", vervollendete er ihren Satz.

"Dann... dann bringe ich mich um!!!" Und um ihn auch von der Ernsthaftigkeit ihrer Drohung zu überzeugen, sah sie sich nach einem geeigneten Gegenstand um, mit dem sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen konnte. Tiefe Trauer ergriff da sein Herz, als er mit ansehen musste, wie sie in ihrer Verzweiflung nach einer Nagelfeile griff und sich das Ding an die Pulsader hielt. Ihm wurde klar, dass er diese Verrückte da noch immer liebte. Obwohl sie eine kleine Schlampe war. Darum trat er zu ihr. Nahm sie in die Arme. Drückte sie an seine Brust. Für einen Moment, für den Bruchteil einer Sekunde, für die Dauer eines Lidschlags waren sie wieder eins. Dann fiel ihm allerdings noch etwas ein. Sie wischte sich die salzigen Tränen aus dem Gesicht.

"Da gibt es allerdings noch was, was wir klären müssen!"

"Und das wäre...?", erkundigte sie sich.

"Was machen wir jetzt mit Karl-Heinz-Friedrich?"

Ihre Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern, als sie sprach: "Er ist immer noch mein Chef!" Zorn stieg in ihm auf. Unbändiger Zorn.

"Du musst dich entscheiden!", verlangte er, mit schneidender Schärfe. "Er!! Oder ich!!!!"

"Ich weiß nicht."

"Wenn das so ist", sagte er. "Dann helfe ich dir, eine End-Scheidung zu fällen."

Er stand auf. Und ging. Kam auch nicht wieder. Zumindest nicht mehr an diesem Abend. Erst am nächsten Tag. Dann ging der ganze Scheiß wieder von vorne los. Ein Kreis des Teufels.


In dieser Reihe sind sonst noch erschienen:
Gefrorene Tränen der Liebe
Fließendes Herzblut der Leidenschaft
Getrocknete Rosenblüten im Sturm der Gefühle
Gebrochene Herzen & Nasen
Im Trispalt der Gefühle
 


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