In Schilda gab es einen Reiter, der immer dann von seinem Pferd stieg, wenn es die anderen Reiter um ihn herum auch taten. Und mit ihnen auch zeitgleich wieder auf sein Pferd stieg.
Eines Tages wurde er von einem neugierigen Passanten gefragt, warum er so handeln würde. Prompt kam die Antwort: „Weil die Pferde alle gleich aussehen und ich sie nicht unterscheiden kann. Wenn aber die anderen auf ihre Pferde steigen und nur eines übrig bleibt, dann weiß ich genau, dass es mein Pferd ist.“ Das hielten alle für eine gescheite Antwort.
Als dieser Reiter eines Tages durch ein fremdes Städtchen ritt, da bewarf ihn ein Junge, der am Straßenrand stand, mit einem Apfel. Den Jungen hatte der Reiter nicht gesehen, nur den Schmerz am Hinterkopf verspürt.
Sofort hielt er sein Pferd an, sprach zu seinem Nachbarn: „Los, lass uns die Pferde tauschen“ – was dieser auch tat – und ritt unbeirrt weiter.
Der Reiter hatte nämlich angenommen, dass ihn sein Pferd auf heimtückische Weise von hinten an den Kopf getreten habe – und auf so einem gemeingefährlichen Gaul wollte er nun wirklich nicht mehr reiten.