Man kann nicht sagen, dass die Bürger von Schilda nicht tapfer waren. Nein, als der Kaiser nach Soldaten rief, zog auch ein Dutzend Männer aus Schilda in die Schlacht.
Viele kamen um, manche wurden verwundert und nur 12 kamen wieder nach Hause zurück. Einer von ihnen hieß Kilian.
Bevor er ausgezogen war, um in den Schlachten zu kämpfen, hatte ihm der Schneider ein Eisenstück an die Stelle seiner Kleidung genäht, an der er das Herz des jungen Mannes vermutete. Das Eisenstück sollte das gefährdete Körperteil gut schützen.
So gerüstet zog Kilian in den Krieg. Aber er kämpfe weniger, sondern hatte es eher mit den Hühnern der umliegenden Bauern zu tun, denn schließlich will man auch in Kriegszeiten gut essen.
Einst Tages erwischte ihn einer der Bauer auf frischer Tat, jagte Kilian mitsamt dem ganzen Gesinde über den Hof. Kilian sprang über einen Zaun, um sich zu retten, blieb aber am Zaunpfahl hängen und der Bauer und seine Männer schlugen mit Stöcken auf sein Hinterteil ein. So kam er schließlich frei. Zwar war das Huhn weg, was Kilian sehr bedauerte, aber immerhin sein Leben gerettet.
Der Arzt, der später Kilian untersuchte, fand in Kilians Hose ein Eisenstück und fragte ihn, warum der Schneider es denn wohl gerade an dieser Stelle am Hosenboden eingenäht hätte. Da sagte Kilian nicht ohne Stolz: „Weil der gute Mann genau weiß, wo wir Schildbürger unser Herz tragen.“