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德语新闻:Forscher hoffen auf Durchbruch
日期:2011-06-03 14:27  点击:13

Auf der Suche nach Therapie und Schutz gegen das gefährliche Darmbakterium EHEC erwarten Forscher in der kommenden Woche konkrete Ergebnisse. "Wir erhoffen uns im Laufe der nächsten Woche Hinweise zur Verhinderung weiterer Infektionen", sagte Professor Dag Harmsen vom Universitätsklinikum Münster in hr-Info. Zunächst müsse geklärt werden, was den EHEC-Keim so aggressiv mache. Dazu liefen derzeit verschiedene Untersuchungen. "Wir rechnen damit, dass wir bald genügend Daten haben, um Hinweise auf die Ursache der Aggressivität dieses Klons geben zu können", sagte Harmsen. Mit den bisherigen Erkenntnissen könne Patienten noch nicht geholfen werden. Woher der EHEC-Erreger genau komme, sei noch nicht geklärt. Die genauere Kenntnis des mutierten Bakteriums und Vergleichsuntersuchungen an anderen Keimen werden aber Hinweise auf den Ursprung zulassen.

Es sei also kein völlig neuer Erregertyp, sondern eine Art Hybrid-Klon, der Eigenschaften unterschiedlicher Erreger in sich vereine, betonte der Mikrobiologe Helge Karch von der Uniklinik Münster. Einem Forscher-Team der Uni war es vergangene Woche bereits gelungen, den Erreger grundsätzlich zu identifizieren.

Genetische Neukombination
Wissenschaftler aus Deutschland und China hatten am Donnerstag zudem mitgeteilt, das Erbgut des EHEC-Erregers sei entziffert. "Es handelt sich um einen besonderen Typ", sagte der Bakteriologe Holger Rohde vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Die Forscher hätten Anteile vom Erbgut zweier ganz unterschiedlicher Bakterienstämme gefunden. Die genetischen Untersuchungen seien von UKE-Wissenschaftlern und chinesischen Kollegen am Beijing Genomic Institute durchgeführt worden, sagte Rohde. Sie seien noch nicht abgeschlossen. Doch die bisherigen Ergebnisse könnten nun noch intensiver zur Bekämpfung des Erregers beitragen.

Die genetische Neukombination begünstige zum Beispiel das Anheften der Bakterien an die Darmzellen, so Rhode. Damit bleiben die Keime länger im Darm - und können dort auch länger Schaden anrichten. Der Keim weise zudem ein ganz besonderes Resistenzprofil gegen Antibiotika auf. Die WHO-Expertin für Lebensmittelsicherheit, Hilde Kruse, sagte, ein solcher Stamm sei noch nie bei Patienten isoliert worden. Der neue Stamm weise Merkmale auf, die ihn mehr Giftstoffe produzieren ließen.

Bundesweit etwa 2000 Erkrankte
Ein Ende der Infektionswelle ist jedoch nicht in Sicht. Eine 81 Jahre alte Frau starb im UKE an den Folgen der Infektion, teilte ein Arzt des Klinikums mit. In Hamburg ist es der dritte Todesfall, bundesweit der 17: An der Universitätsklinik Heidelberg starb ebenfalls eine 55 Jahre alte Patientin an HUS. Es gebe bisher allerdings noch keine Erkenntnisse darauf, dass sie mit dem EHEC-Erreger infiziert gewesen sei, teilte das Sozialministerium von Baden-Württemberg mit.

An dem Hämolytisch-Urämischen Syndrom (HUS), der bedrohlichen Komplikation einer EHEC-Infektion, sind in Deutschland bislang fast 500 Personen erkrankt. Schwerpunkt sind weiterhin die norddeutschen Bundesländer. Allein das UKE in Hamburg behandelt derzeit mehr als 100 Erwachsene und Kinder mit HUS. Die Zahl der insgesamt gemeldeten Infektionen, die auch die leichten Fälle einschließt, liegt bundesweit bei etwa 2000.

Was bedeutet EHEC, HUS und O104?:
EHEC-Keime sind eine besonders gefährliche Form des Darmbakteriums Escherichia coli. Das natürliche Reservoir der Bakterien ist der Darm von Wiederkäuern, speziell von Rindern. Beim derzeit grassierenden EHEC-Erreger handelt es sich nach Laboruntersuchungen vermutlich um den E. coli Typ O104. Die Keime werden durch Kontakt mit Tierkot, über kontaminierte Lebensmittel oder auch von Mensch zu Mensch übertragen.

Eine EHEC-Infektion führt zu Durchfällen, die auch blutig sein können. Weitere Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Bauchschmerzen. Bei besonders schweren Verläufen der Infektion kommt es zu einem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), das zu einer schweren Nierenschädigung und sogar zum Tode führen kann.

Das Robert Koch-Institut hat seit Einführung der Meldepflicht 1998 in Deutschland jährlich rund 1000 EHEC-Erkrankungen und 60 HUS-Fälle registriert.
 
 
Rückläufige Zahlen in Skandinavien
"Bei uns ist die Lage nach wie vor angespannt", sagte UKE-Vorstandschef Jörg Debatin. "Der Trend, den wir Anfang der Woche erhofft hatten, dass die Anzahl der Neuinfektionen zurückgeht, hat sich leider nicht bestätigt." Anders ist die Lage in Skandinavien. Die Gesundheitsbehörden in Dänemark und Schweden melden rückläufige Zahlen bei den Infektionen. Nach Angaben aus Schweden sind bisher 46 Schweden erkrankt. Im Krankenhaus der Kleinstadt Boras starb Anfang der Woche eine Frau. Die Zahl der Infektionen in Dänemark gab das Kopenhagener Seruminstitut mit 17 an. So gut wie alle Infizierten seien kurz vor ihrer Erkrankung in Deutschland gewesen.

 


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