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13. Kapitel In dem Don Quichotte das Fliegen lernt
日期:2011-03-04 11:45  点击:14

Eigentlich wollten Don Quichotte und Sancho Pansa zu einem großen Turnier in die berühmte Stadt Saragossa. Doch unterwegs wurden sie immer wieder aufgehalten. Einmal machten sie bei einer großen Bauernhochzeit Halt, zu der Sancho drei ganze gebratene Hühner und zwei Gänse verputzte. Und einmal trafen sie im Wald eine Jagdgesellschaft. Es waren dies aber ein Herzog und seine Gemahlin samt ihrem Gefolge.

Inzwischen hatten sich Don Quichottes Abenteuer schon im ganzen Land herumgesprochen. Als nun die adelige Gesellschaft feststellte, dass der verrückte Ritter leibhaftig vor ihnen stand, wollten sie ihn nicht mehr weglassen. Sie luden Herrn und Diener auf ihr Schloss ein und flüsterten den Bediensteten zu, alles genau so zu machen wie in den alten Rittersagen. Deshalb wurde Don Quichotte von zwei edlen Jungfrauen empfangen, in einen scharlachroten Mantel gehüllt und mit duftendem Wasser besprengt. Dazu riefen alle Diener:

 


„Willkommen sei die Blume und Perle aller fahrenden Ritter!“

Abends steckten der Herzog und die Herzogin die Köpfe zusammen und dachten sich ein richtiges Schauermärchen für ihren närrischen Gast aus.

So kam es, dass am nächsten Mittag plötzlich eine fürchterlich traurige Musik erklang und eine ganze Schar von verschleierten Damen in den Speisesaal einzog. Ihre Anführerin nannte sich die Gräfin Schmerzenreich. Schluchzend fragte sie: „Ist hier im Saale der allerseelenreinste Ritter Don Quichotte von der allergemanschtesten Mancha anwesend zusammen mit seinem allerschildknapplichsten Sancho Pansa?“

Bevor ein anderer etwas antworten konnte, hatte sich Sancho schon in die Brust geworfen: „Der Pansa ist hier und der Don Allerquichottischste ebenfalls. Geehrteste, kammerfraulichste Dame, könnt Ihr sagen, was Euch allerbeliebt? Wir sind allereifrigst allerbemüht, Euch aufs allerdienerischste allergefälligst zu sein.“

Unter Tränen warf sich die Gräfin vor Don Quichotte nieder und sagte, der böse Zauberer Malambruno habe sie und ihre Freundinnen verhext. Zum Beweis lüfteten die Frauen ihre Schleier – und siehe da, allesamt hatten Bärte; weiße, braune, rote, schwarze,…

Nun sagten sie, Malambruno begehre gegen Don Quichotte zu kämpfen. Er schicke zu diesem Zweck sein Zauberpferd namens Holzzapferich. Auf diesem sollten der Ritter und sein Knappe hoch über den Wolken bis zum Luftschloss des Zauberers fliegen. Die ganze Gesellschaft begab sich in den Garten und fand dort wie vorausgesagt das Holzpferd.

Sancho wetterte und zeterte, aber es half nichts, er musste mit aufsteigen. Schließlich fügte er sich in sein Schicksal und seufzte traurig: „Ich würde auch gar keinen Bissen mehr runter bringen, wenn wir die Damen nicht von ihren Bärten befreiten.“

Dann bekamen Herr und Knappe mit ihren Schnupftüchern die Augen verbunden. Mit Blasebälgen pumpten ihnen die Diener des Herzogs Luft ins Gesicht: „Spürst du den Wind?“, rief Don Quichotte. Nun hielten die Männer den beiden Abenteurern Fackeln ganz nah ans Gesicht: „Au weh“, kreischte Sancho Pansa, „wir sind ganz nah an der Sonne, mir hat es schon ein Stück vom Bart abgesengt.“

Schließlich zündeten die Diener den Schwanz des Holzpferds an. Da dieses den ganzen Bauch voll Silvesterkrachern hatte, tat es einen gewaltigen Schlag.

Die beiden Reiter flogen in die Luft und stürzten zu Boden, so dass ihnen die Sinne schwanden. Als sie sich nach einer geraumen Weile wieder aufrappelten und die Schnupftücher abnahmen fanden sie einen goldenen Speer mit einem Zettelchen daran. Darauf stand, Malambruno erkläre sich selbst für besiegt.

In der Zwischenzeit hatten die Frauen die falschen Bärte abgemacht und alle feierten ein großes Freudenfest.

 


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