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德语长篇故事:匹诺曹-Das Wunderfeld
日期:2011-02-17 13:57  点击:15

Bevor die gute Fee Pinocchio half, ließ sie ihn erst eine gute halbe Stunde jammern und heulen. Sie wollte ihm eine Lehre erteilen, damit Pinocchio mit dem Lügen aufhörte. Aber als sie sah, wie verzweifelt er war, bekam sie Mitleid und klatschte in die Hände.

 


Daraufhin kamen an die tausend Spechte. Sie setzten sich auf Pinocchios Nase und fingen an, sie wieder auf ihre normale Größe zu hacken.

"Du bist so gut zu mir, Fee. Ich habe dich sehr lieb", sagte Pinocchio und wischte sich die letzten Tränen weg.

"Auch ich habe dich lieb und wenn du bei mir bleiben willst, kannst du mein Brüderchen sein."

"Ich würde gerne bleiben, aber was wird aus dem armen Geppetto?"

"Daran habe ich schon gedacht. Dein Vater wurde benachrichtigt, und bevor es Nacht wird, ist er hier bei dir."

"Wirklich?", jubelte Pinocchio. "Liebe Fee, ich möchte ihm entgegenlaufen. Ich kann es gar nicht erwarten, ihn zu sehen."

"Geh nur, aber pass auf, dass du dich nicht verirrst. Bleib auf dem Waldweg, dann begegnet ihr euch bestimmt."

Pinocchio brach sofort auf. Als er bei der alten Eiche war, hörte er Schritte. Er sah sich um und entdeckte den Fuchs und den Kater. Die fielen Pinocchio um den Hals und fragten, wie er hierher komme?"

Und Pinocchio erzählte den beiden die Geschichte beginnend beim Gasthaus "Zum Roten Krebs" und endend bei der großen Eiche.

"Kann man sich etwas Schlimmeres vorstellen?", rief der Fuchs. "In was für einer Welt leben wir denn, kann man niemandem mehr vertrauen?"

Während sie miteinander sprachen, sah Pinocchio, dass dem Kater die rechte Pfote mit den Krallen fehlte. Der Kater wollte antworten und verhaspelte sich sofort, da übernahm der Fuchs das Wort und tischte Pinocchio eine abenteuerliche Geschichte auf: Kurz zuvor waren sie dem hungrigen Wolf begegnet, der sie um ein Almosen gebeten hatte. Weil die beiden aber überhaupt nichts besaßen, biss sich der Kater seine Pfote ab und warf sie dem Wolf zum fressen vor.

Pinocchio war ganz gerührt von dieser Geschichte. Dann erzählte er, dass er hier auf seinen Vater wartete, der jeden Augenblick kommen würde.

"Und deine Goldstücke?"

"Die habe ich sicher in meiner Tasche versteckt."

"Wenn man darüber nachdenkt, dass es morgen schon tausend oder gar zweitausend statt vier sein könnten. Warum hörst du nicht auf unseren Rat?"

"Heute geht es nicht. Ich werde es an einem anderen Tag machen."

"An einem anderen Tag ist es aber zu spät", sagte der Fuchs. "Ein reicher Mann hat das Feld gekauft und ab morgen darf dort keiner mehr sein Geld vergraben."

"Wie weit ist es denn zu dem Feld?"

"Kaum zwei Kilometer. In nicht mal einer Stunde hast du die Taschen voller Geld. Willst du mit uns kommen?"

Pinocchio zögerte. Er dachte an die gute Fee und seinen Vater. Sogar die Ermahnungen der Grille kamen ihm in den Sinn. Aber dann war der Reiz des schnellen Geldes doch größer und er willigte ein.

Sie wanderten fast einen halben Tag! Endlich kamen sie zu einer Stadt, die Dummenfang hieß. Sie liefen durch eine Schar von Bettlern und Armen. Mittendrin fuhren jedoch immer wieder Kutschen auf denen Füchse, diebische Elstern und Raubvögel thronten.

"Wo ist denn nun das Wunderfeld?"

"Nur wenige Schritte von hier."

Sie gingen zur Stadt hinaus und blieben vor einem Feld stehen, das aussah, wie alle anderen Felder auch. Pinocchio wunderte sich zwar, grub aber ein Loch, legte seine Goldstücke hinein und deckte sie mit Erde zu. Der Fuchs erklärte ihm, dass er zum Wassergraben gehen müsse um dort einen Eimer Wasser zu holen. Das tat Pinocchio.

"Jetzt können wir gehen und in zwanzig Minuten steht hier ein wunderschönes Bäumchen, an dessen Ästen unzählige Goldstücke prangen."

Der arme Pinocchio war ganz außer sich vor Freude. Die beiden Gesellen verabschiedeten sich von ihm und wünschten eine gute Ernte.

Um die Zeit schneller zu überbrücken, kehrte Pinocchio nochmals in die Stadt zurück. Dort zählte er jede Minute, bis er zum Wunderfeld zurückkehrte. Sein Herz schlug laut, wie eine große Wohnzimmeruhr und er malte sich aus, was er mit dem vielen Geld anstellen würde.

Er kam immer näher und hielt Ausschau nach seinem Goldmünzenbäumchen. Nichts war zu sehen. Auch die Stelle, in der er die Münzen hineingelegt hatte, sah aus wie zuvor. Ratlos kratzte er sich am Kopf. In diesem Augenblick gellte schrilles Gelächter in seinen Ohren. Auf einem Baum saß ein dicker Papagei.

"Warum lachst du?", fragte Pinocchio wütend.

"Ich lache über die Dummköpfe, die jeden Unsinn glauben."

"Sprichst du von mir?"

"Ja, ich spreche von dir Pinocchio. Wie dumm muss man sein, um zu glauben, dass man Geld aussäen kann wie Samenkörner. Geld vermehrt sich nur durch ehrliche Arbeit, die man mit seinen eigenen Händen oder seinem Verstand vollbringt."

"Ich verstehe dich nicht", sagte Pinocchio, der vor Angst schon zitterte.

"Gut, dann werde ich mich deutlicher ausdrücken. Während du in der Stadt warst, kamen der Fuchs und der Kater hier aufs Feld und haben deine Goldstücke ausgegraben. Dann haben sie sich aus dem Staub gemacht!"

Pinocchio blieb der Mund offen stehen. Voller Verzweiflung, fing er mit den bloßen Händen an zu graben. Er grub ein solch großes Loch, dass ein ganzer Strohballen darin Platz gefunden hätte, aber die Goldmünzen waren nicht mehr da.

Voller Verzweiflung rannte Pinocchio zurück in die Stadt, um beim Richter die beiden Bösewichte anzuzeigen. Der Richter war ein riesiger Gorilla mit einer goldenen Brille. Gerührt hörte er die ganze Geschichte an. Als Pinocchio geendet hatte rief er: "Dieser arme Teufel ist um vier Goldstücke betrogen worden. Ergreift ihn und steckt ihn gleich ins Gefängnis!"

Unseren armen Pinocchio traf dieser Richterspruch wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Er wollte Einspruch erheben, aber die Gendarmen stopften ihm den Mund und führten ihn hinter Schloss und Riegel.

Dort musste er vier Monate verbringen. Bestimmt wäre er noch länger dort geblieben, wenn ihm nicht der Zufall zu Hilfe gekommen wäre.

Der junge Kaiser der Stadt Dummenfang, hatte einen großen Sieg gegen seine Feinde errungen. Deswegen ordnete er Feierlichkeiten an und befahl die Gefängnisse zu öffnen und alle Straßenräuber freizulassen.

"Wenn man die anderen freilässt, will ich auch hier raus", sagte Pinocchio zum Kerkermeister.

"Du nicht", antwortete der, "du bist ja kein Übeltäter."

"Ich bitte um Verzeihung", entgegnete Pinocchio, "aber ich bin selbst ein rechter Spitzbube."

"Wenn das so ist", antwortete der Wärter, zog hochachtungsvoll seinen Hut und ließ Pinocchio laufen.

 


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