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德语小说:Wolfsblut-Im Rachen des Todes
日期:2011-02-12 14:45  点击:101

Schmitt löste die Kette und trat zurück, aber Wolfsblut zögerte mit dem Angriff. Er stand still, mit gespitzten Ohren, und besah sich neugierig das seltsame Tier, das da vor ihm stand. Tim Keenan schob die Bulldogge vorwärts und murmelte: "Nimm ihn!" Klein, breit und unschön watschelte sie bis in die Mitte des Kreises. Hier blieb sie stehen und blickte hinüber zu Wolfsblut. Aus der Menge ertönten laute Rufe: "Nimm ihn, Cherokee! Drauf, Cherokee!"

 


Aber Cherokee war nicht begierig auf den Kampf. Er blickte die schreienden Männer an und wedelte gutmütig mit dem Schwanzstumpf. Er hatte keine Furcht, er war nur träge.

Tim Keenan trat zu ihm, strich ihm mit beiden Händen die Schultern entlang gegen das Haar und schob ihn dabei vorwärts. Cherokee begann zu grollen, was nicht ohne Wirkung auf Wolfsblut blieb. Sein Haar sträubte sich im Nacken und an den Schultern. Plötzlich raste Cherokee krummbeinig und geschwind vorwärts. Wolfsblut schnappte zu. Cherokee blutete an einem Ohr und hatte einen Schlitz an dem dicken Hals.

Nach diesem Angriff war Wolfsblut weggesprungen, aber Cherokee verfolgte ihn. Immer wieder sprang Wolfsblut zu, biss und sprang unverletzt zurück. Aber unablässig folgte ihm der seltsame Feind, ohne sich zu beeilen, aber entschlossen. Die Wetten in der Menge stiegen immer höher.

Wolfsblut war verwundert. Nie hatte er einen Hund gesehen, der keinen dichten Pelz hatte, dessen weiches Fleisch bei jedem Biss blutete, aber der nie aufschrie, wie er es von anderen Hunden gewohnt war. An die weiche Stelle unten an der Kehle konnte er nicht kommen, dazu war die Dogge zu niedrig.

Cherokee blutete aus vielen Wunden, denn Kopf und Hals waren ihm an beiden Seiten zerschlitzt und zerrissen, doch zeigte er keine Spur von Mutlosigkeit. Der Kampf dauerte an. Wolfsblut teilte weiter Wunden aus und mit immer gleicher grimmiger Beharrlichkeit rannte der andere hinter ihm her. Von Zeit zu Zeit versuchte Wolfsblut, Cherokee umzuwerfen, was ihm nicht gelang, da sie zu ungleich in der Höhe waren.

Einmal wollte Wolfsblut an die Schulter der Dogge stoßen, aber da er diese weit überragte und sein Stoß kräftig gewesen war, verlor er das Gleichgewicht und purzelte über den Gegner hin. Er verlor den Boden unter den Füßen und überschlug sich in der Luft. Er fiel schwer auf die Seite, stand jedoch im nächsten Augenblick auf den Füßen. Diesen Augenblick hatte Cherokee aber genutzt und ihn an der Kehle gepackt. Allein sein Griff war zu niedrig gewesen und so hielt er Wolfsblut an der Brust fest. Dieser wollte ihn abschütteln, denn das Gewicht am Hals machte ihn rasend.

So rannte er immer im Kreis herum, wandte sich hin und her und versuchte die Last abzuschütteln. Doch Cherokee hielt fest.

Endlich hielt Wolfsblut inne. Er war müde und konnte nichts tun. Das verstand er nicht. Bei all seinen Kämpfen war ihm noch nie so etwas passiert. Nie hatte ein Hund so gekämpft! Er legte sich nieder und rang keuchend nach Atem. Cherokee hielt ihn weiter fest, und bei einer Aktion gelang es ihm, Wolfsblut auf den Rücken zu wälzen. Ohne seine Kehle loszulassen, stand er nun über ihm. Die Zähne der Dogge bewegten sich immer weiter auf die große Ader am Hals zu. Wolfsblut konnte nur noch mit Schwierigkeiten atmen.

Es hatte den Anschein, als ob der Kampf vorüber wäre. Da trat Schmitt in den Kreis, zeigte mit dem Finger auf Wolfsblut und begann höhnisch zu lachen. Dies brachte die gewünschte Wirkung hervor. Wolfsblut wurde wild vor Wut. Er raffte die letzten Kräfte zusammen und sprang empor. Sein Wille zu leben gewann die Oberhand. Allein seine Kräfte reichten nicht mehr aus. Zuletzt fiel er hintenüber, und schnell schob die Dogge ihre Zähne weiter empor. Jubelnder Beifall erhob sich für den Sieger; man schrie: "Hoch, Cherokee!"

Plötzlich durchlief eine Bewegung die Zuschauer. Der Ton von Schlittenglocken ließ sich vernehmen, auch die Rufe eines Hundetreibers. Zwei Männer kamen mit einem mit Hunden bespannten Schlitten der erregten Menschenmenge näher.

Der Hundetreiber trug einen Schnurrbart. Der andere, größere und jüngere Mann, war glatt rasiert, und sein Gesicht sah von der kalten Luft ganz rosig aus.

Unterdessen sah Schmitt, wie Wolfsbluts Augen starr wurden, und er wusste, dass der Kampf verloren war. In seinem Ärger sprang er auf Wolfsblut los und stieß ihn heftig mit den Füßen. Da drängte sich der große Mann durch die Leute. Als er in den Kreis trat, war Schmitt gerade dabei, zu einem neuen Fußtritt auszuholen. Der Ankömmling versetzte ihm einen derben Schlag ins Gesicht. Schmitts Fuß verließ den Boden, sein Körper flog durch die Luft und fiel der Länge nach in den Schnee.

Der junge Mann wandte sich an die Zuschauer. "Ihr Feiglinge!", schrie er. "Bestien, die ihr seid!" Er war wütend und seine grauen Augen blitzten wie Stahl, als sie über die Menge glitten.

Beide Männer beugten sich über die Hunde. Matt, der Hundetreiber, ergriff Wolfsblut, der andere, Scott, versuchte, Cherokees Kinnladen zu öffnen, die immer kräftiger zudrückten. Sie schlugen ihm auf den Kopf, schoben den Lauf eines Revolvers zwischen die Kinnladen, aber es nütze nichts. Keiner der Umstehenden half ihnen, die Hunde zu trennen.

Schließlich trat Tim Keenan in den Kreis. Er herrschte die Männer an, seinem Hund ja nicht die Zähne entzwei zu brechen, konnte ihnen aber auch nicht helfen, seinen Hund zum Öffnen der Zähne zu bewegen. Die Männer nahmen keine Notiz mehr von ihm. Scott war es gelungen, das Rohr des Revolvers auf der einen Seite zwischen die Kinnladen der Docke zu schieben. Nun versuchte er, es auf der anderen Seite heraus zu bekommen. Als dies endlich geglückt war, bewegte er es vorsichtig wie einen Hebel, so dass er allmählich die Kinnladen lockerte. Matt zog vorsichtig Wolfsbluts zerfleischten Hals hervor.

Die Hunde waren getrennt, aber die Dogge strebte mit aller Macht vorwärts. "Nehmen Sie den Hund weg!", gebot Scott, und Tim Keenan zog Cherokee in den Kreis der Zuschauer zurück.

Wolfsblut machte einige Versuche, sich auf die Füße zu stellen, aber die Beine waren zu schwach, ihn zu tragen, und er sank langsam auf den Schnee zurück. Seine Augen waren halb geschlossen und glasig, das Maul stand offen, und die Zunge hing schlaff aus dem Hals heraus. Matt untersuchte ihn.

"Matt, wie viel ist ein guter Schlittenhund wert?", fragte Scott.

Der Hundetreiber rechnete einen Augenblick. "Dreihundert Dollar", antwortete er dann.

"Und wie viel einer, der so zerrissen und zerfleischt ist, wie der da?", fragte Scott, indem er Wolfsblut mit der Fußspitze berührte.

"Die Hälfte", lautete die Antwort des Hundetreibers.

Scott wandte sich an Schmitt. "Haben Sie gehört, Sie Bestie? Ich nehme ihnen den Hund ab und gebe Ihnen hundertfünfzig Dollar dafür." Dabei öffnete er seine Brieftasche und zählte die Scheine ab.

Schmitt entgegnete: "Ich verkaufe ihn aber nicht."

"Doch! Weil ich ihn kaufe! Sie haben kein Recht mehr auf diesen Hund. Hier ist das Geld. Der Hund gehört mir." Als Schmitt noch immer protestieren wollte, holte Scott wieder zum Schlag aus. Da lenkte er ein.

Tim Keenan fragte einige Männer, wer das Großmaul sei, das sich in ihre Angelegenheiten eingemischt hatte. "Weedon Scott, einer von den allerersten Minenexperten. Er steht sich mit all den großen Tieren gut da. Wenn Sie nicht in Ungelegenheiten kommen wollen, so geraten Sie ihm nicht in die Quere, das rate ich Ihnen. Er hat alle Beamten in der Tasche. Der Gouverneur ist ein Duzfreund von ihm."

 


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