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德语小说:罗宾汉-Hoher Besuch im Sherwood-Forest
日期:2010-12-31 15:52  点击:13

Das Abenteuer war noch keine zwei Monate her, als ganz Nottinghamshire schier aus dem Häuschen geriet. König Richard Löwenherz wollte eine Reise durch England unternehmen und auch Nottingham besuchen. Überall bereiteten die Leute sich auf den Besuch des Königs vor und es gab viel zu tun. Und schließlich war es so weit. König Richard Löwenherz erschien mit seinem prächtigen Gefolge in Nottingham. Achtundzwanzig Herolde in golddurchwirkten Gewändern ritten der Prozession voran. Ihnen folgten hundert Ritter mit ihren Pagen. Die Waffen und Rüstungen blinkten in der Sonne und alle waren in Samt und Seide gehüllt. Dann kamen die Barone und Landedelleute, denen eine große Zahl Bewaffneter folgte.

 


Auch der Sheriff von Nottingham ritt in der Prozession. Er ritt neben einem großen stattlichen Mann mit blauen Augen, dessen Gewand zwar kostbarer aber schmuckloser war als die Gewänder der anderen. Das war König Richard. Er verbeugte sich nach links und rechts und ein nicht endender Jubel begleitete den König durch Nottingham.

In der Zunfthalle gab es ein Bankett zu Ehren des Königs. Der Wein floss in Strömen und tausend Wachskerzen erhellten den Raum. Als alle satt waren, sagte der König zum Sheriff: "Ich habe schon viel von Robin Hood und seiner Bande gehört. Könnt Ihr mir Geschichten von diesen Männern erzählen?" Der Sheriff blickte düster vor sich hin der Bischof von Hereford, der ebenfalls zugegen war, biss sich auf die Lippen. Da meldete sich Sir Henry of the Lea zu Wort. "Ich habe viel von Robin Hood gehört. Mein Vater erzählte mir Geschichten von ihm. Ich kann eine aus dem Gedächtnis erzählen, wenn mein König es wünscht." Der König nickte und Sir Henry of the Lea erzählte die Geschichte, wie sein Vater sich Geld vom Bischof geliehen hatte. Der König und sein Gefolge lachten herzlich.

Spät am Abend sagte der König zu Sir Henry of the Lea: "Ich würde hundert Pfund dafür geben, wenn ich Robin Hood von Angesicht zu Angesicht treffen könnte. Ich würde zu gerne sehen, was er im Sherwood-Forest so treibt." Sir Hubert von Bingham hörte den Wunsch des Königs und sagte: "Nichts leichter als das, mein König. Ihr gebt die versprochenen hundert Pfund, die wir in einem Beutel an unserem Leib tragen. Wir verkleiden uns als Domimikaner und reiten von hier nach Mansfield. Ich müsste mich schon sehr irren, wenn Ihr Robin Hood nicht nur kennen lerntet, sondern auch mit ihm tafeltet." Der König lachte alles wurde vorbereitet. Der Sheriff von Nottingham wurde aufgefordert, den König zu begleiten, aber er lehnte erschrocken ab.

So ritt eine kleine Gruppe von Reitern lachend und scherzend über freies Gelände. Sie waren schon einige Zeit unterwegs und der König wurde durstig. "Keiner hat daran gedacht, etwas zu trinken mitzunehmen. Fünfzig Pfund würde ich dafür geben, meinen Durst zu löschen!" Kaum hatte der König dies ausgesprochen, als ein groß gewachsener Mann mit blonden Haaren und blauen Augen auf den Weg trat. "Das höre ich gern.", rief er lachend. "Wir betreiben eine Gastwirtschaft nicht weit von hier. Für das Geld bekommst du nicht nur einen guten Tropfen Wein, sondern auch einen wirklichen Festschmaus." Er stieß einen durchdringenden Pfiff aus und aus dem Unterholz erschienen ungefähr sechzig Freibauern.

Der König sah den ersten Mann durchdringend an. "Was fällt dir ein? Hast du keinen Respekt vor den heiligen Gewändern?" "Nein.", antwortete Robin Hood freimütig. "Gerade die heiligen Brüder haben es oft faustdick hinter den Ohren. Und mein Name ist Robin Hood, damit du weiß, mit wem du es zu tun hast." "Du bist wahrlich frech und unverschämt. So nimm das Geld aber lass uns in Ruhe ziehen. Und wage es nicht, dich an uns zu vergreifen.", donnerte der verkleidete König. "Nun, nun.", beruhigte ihn Robin. "Du hast fünfzig Pfund für einen Schluck Wein geboten. Lass sehen, wie viel Geld du wirklich dabei hast." Will Scarlett zählte das Geld. Es waren hundert Pfund. "Nimm fünfzig und gib Ihnen den Rest zurück.", ordnete Robin an. "Und dann nimm' sie mit ins Lager. Wir lassen Euch doch nicht mit leeren Mägen ziehen."

Als Robin mit den Mönchen ins Lager kam, sprangen die anderen auf. "Da hast du aber feine Gesellschaft.", lachte Little John. "Wer sind sie?" "Keine Ahnung.", antwortete Robin. "Sie haben ein Gelübde abgelegt vierundzwanzig Stunden die Kapuzen nicht abzunehmen. Nichts liegt mir ferner, als ihr Gelübde zu brechen." Little John nickte und half den Männern, aus dem Sattel zu kommen. "Ihr habe eine stattliche Anzahl Männer um Euch versammelt.", sagte der König. "Sogar König Richard wäre darauf stolz." Robin nickte. "Das sind noch nicht alle. Und was König Richard angeht, alle hier Anwesenden würden ihr Leben für ihn geben. Ihr Kirchenmänner versteht das nicht, aber wir lieben König Richard, weil er so tapfer ist wie wir." Bruder Tuck trat zu den vermeintlichen Dominikanern und sagte: "Seid willkommen an diesem üblen Ort, der noch übler wäre, wenn ich nicht immer brav für alle hier beten würde."

Der König konnte sich ein Lachen kaum verbeißen. "Wer ist dieser Hanswurst?", fragte er mit strenger Miene. "Ich bin kein Hanswurst.", ereiferte sich Bruder Tuck. "Ich bin Bruder Tuck und ich erschlage dich, wenn du mich weiter einen Hanswurst nennst." Robin kam schnell dazu und sagte: "Lass gut sein, Bruder Tuck. Die ehrwürdigen Mönche hier wollen ihren Durst löschen." Wein wurde für die Brüder gebracht und Robin erhob seinen Becher. "Auf König Richard. Tod seinen Feinden." Alle tranken auf das Wohl des Königs. Dann sagte der König: "Aber du bist doch selbst einer seiner Feinde." Robin schüttelte entsetzt den Kopf. "Wir sind dem König treu ergeben und würden unser Leben für ihn opfern, während ihr in Euren Klöstern sitzt!" "Das Wohlergehen des Königs liegt mir viel mehr am Herzen als du ahnst.", lachte der König. "Aber was könnt ihr uns an Unterhaltung bieten?"

Da ließ Robin ein Wettschießen zu Ehren der Gäste abhalten. Der König kam aus dem Staunen kaum heraus, da alle Männer sehr gute Bogenschützen waren. Als Robin schoss, sagte der König zu sich: "Ich würde tausend Pfund dafür geben, den Burschen in meiner Leidgarde zu haben." Robins letzter Pfeil allerdings hatte schlechte Federn und verfehlte sein Ziel. Die Freibauern lachten, denn es war abgemacht, dass jeder, der einen Pfeil daneben schoss, eine Ohrfeige von Will Scarlett erhalten sollte. "So komm und lass dich streicheln.", höhnten die Männer. Robin aber sagte: "Ich bin hier der König und lasse mich von niemandem von Euch schlagen. Meine Strafe will ich aber trotzdem erhalten. Selbst König Richard könnte vor dem Papst das Knie beugen, also frage ich unsere Gäste, ob einer von ihnen meine Strafe auszahlen will?" Er blickte die Dominikaner an.

Der König krempelte sofort seine Ärmel hoch und sagte: "Mir soll es recht sein." Robin lächelte. Der verkleidete König holte aus und Robin bekam eine Ohrfeige, dass er wie vom Blitz getroffen zu Boden fiel. Die Freibauern lachten und johlten. Robin setzte sich mit dröhnendem Schädel auf. "Zahl ihm seine fünfzig Pfund zurück.", sagte er zu Will Scarlett. "Ich will sein Geld nicht. Sag ihm, er soll verschwinden." Will Scarlett zahlte das Geld zurück und der König steckte es ein. Er lächelte und sagte freundlich: "Wenn du eine zweite Ohrfeige bekommen möchtest, sag nur Bescheid. Du bekommst sie auch ganz kostenlos." Robin wollte gerade etwas erwidern als Sir Richard of the Lea und einige andere Männer zu der Eiche gelaufen kamen. "Schnell, Robin. Der König hat heute Morgen Nottingham verlassen, um dich im Wald aufzuspüren. Komm mit zu meiner Burg. Ich werde dich verstecken." Er warf einen Blick auf die fremden Mönche. "Wer ist das?" Robin antwortete: "Das sind nur ein paar Gäste. Ich habe gerade ein taubes Ohr bekommen und fünfzig Pfund zurückgezahlt. Dieser hier hat eine wahrlich harte Hand." Er deutete auf den König, der sich zu seiner vollen Größe aufrichtete. Sir Richard of the Lea musterte den Mönch, dann wurden seine Augen groß und er erkannte, wen er vor sich hatte. Er sprang vom Pferd und warf sich vor dem Mönch auf den Boden. Da schlug König Richard die Kapuze zurück und alle anderen erkannten den König in ihm. Ehrfürchtig sanken auch sie auf die Knie.

König Richard sah sich um und sagte dann zu Sir Richard of the Lea: "Du würdest diese Burschen bei dir aufnehmen und sie vor mir verstecken? Weißt du nicht, dass sie geächtet sind?" Sir Richard sah den König an. "Ich weiß es, Herr. Aber ich würde Robin Hood und seine Männer auch beschützen, wenn ich mit Eurem Groll rechnen müsste. Sie haben mir einmal mein Leben, meine Ehre und alles was ich besitze wieder gegeben." Während er sprach, war einer der verkleideten Mönche zu ihm getreten. Es war sein Sohn Henry, der nun auch niederkniete und dem König versicherte, er würde ebenfalls Robin Hood als ehrenwerten Mann ansehen und ihn jeder Zeit schützen.

Der König sah von einem zum anderen. "Ich nehme Euch Eure Offenheit nicht übel. So steht denn auf. Heute soll keiner durch mich ein Leid erfahren. Der Tag hat so fröhlich begonnen." Alle erhoben sich und der König winkte Robin zu sich heran. "Kannst du mich hören?", fragte er. Robin rieb sich das Ohr und antwortete: "Oh ja. Und mit dieser königlichen Ohrfeige sind denn auch meine Sünden abgebüßt." Der König lachte. "Du nimmst deine Sünden recht leicht. Aber höre. Ich gewähre dir und deinen Männern ein Pardon. Trotzdem könnt ihr hier nicht bleiben. Du und Little John, Will Scarlett und Alla a Dale folgen mir nach London. Die anderen ernennen wir zu königlichen Förstern, damit sie keine Wilddiebe mehr sind. Und nun bereite eine festliche Tafel, schließlich wollte ich ja sehen, wie ihr im Sherwood-Forest lebt."

Da wurden die Feuer angezündet und die besten Speisen bereitet. Allan a Dale sang und als das Essen fertig war, nahm man auf weichem Moos an weißen Leinentüchern Platz und schmauste und zechte. Die Nacht war ruhig und am nächsten Morgen verließen Robin und seine Männer den Wald. Sie gingen nach Nottingham. Als der Sheriff sah, dass die Geächteten die Gunst des Königs erlangt hatten, ärgerte er sich maßlos. In Nottingham aber musste sich Robin von seiner Schar trennen, denn er, Little John, Will Scarlett und Alla a Dale folgten dem König nach London.

So endeten Robins Abenteuer im Sherwood-Forest. Während Little John und Will Scarlett bald wieder in ihre alte Heimat zurückkehrten und ehrbare Männer wurden, blieben Robin und Allan am Hofe. Robin wurde zum Hauptmann der königlichen Reiterei ernannt, da der König ihn als besten Bogenschützen schätze. Robin diente dem König so treu, dass dieser ihn schließlich zum Grafen von Huntingdon ernannte. Robin, Allan a Dale und seine schöne Gemahlin Ellen, blieben eng verbunden und teilten die Höhen und Tiefen im Leben.

 


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11/28 10:24